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Teufel in High Heels

Titel: Teufel in High Heels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bridie Clark Martina Tichy
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einem überschwängliche Kommentare von Gwyneth Paltrow und anderen begeisterten Anhängerinnen entgegensprangen, teilte sich das Regal mit einem kapriziösen, scharfsinnigen Roman, der die Vorlage für ein Broadway-Musical abgegeben hatte. Romantische Komödien, so weit das Auge reichte, ein ganzer Bonbonladen in peppigen Pastellfarben. Drei preisgekrönte Kochbücher, von deren Design sich Mara - deren Spezialgebiet Kochbücher waren - gern inspirieren ließ. Eine Taschenbuchserie mit Schnellschüssen von Reality-Show-Stars auf dem Höhepunkt ihres fünfzehnminütigen Ruhms. Weiter oben fanden sich etliche Politschinken verschiedenster Couleur - von den Hasstiraden des überaus erfolgreichen Neokonservativen Samuel Sloane bis hin zu den Ausführungen einer Horde unerschütterlicher Liberaler.
    Das Einzige, was all die hier ausgestellten Bücher verband, war ihr gigantischer Erfolg auf dem Markt. Wie König Midas in der Antike schien auch Vivian alles zu Gold zu machen, worauf sie den Finger legte, ganz gleich, um welche Sorte Buch es sich dabei handelte.

    Von jemandem wie ihr könnte ich eine Menge lernen , dachte ich und atmete einmal tief durch.
    Plötzlich hörte ich in unmittelbarer Nähe des Konferenzraums einen zornigen Wortwechsel. Ich beugte mich vor und lauschte angestrengt, schnappte aber nicht mehr auf als »… zu blöd zum Scheißen, echt?!« Weiteres Geschrei, dann knallte eine Tür so laut zu, dass die Wände wackelten. Es machte mich reichlich nervös, in einem fremden Büro einen derart ungezügelten Wutausbruch mit anzuhören, und mein ganzer Körper verkrampfte sich, als die Tür zum Konferenzraum mit einem Schlag aufflog.
    Herein trat, völlig ruhig und beherrscht, eine bildschöne Frau, die bis auf das rötlichblonde Haar und die mandelförmigen grünen Augen eine geradezu verblüffende Ähnlichkeit mit Isabella Rossellini aufwies.
    »Claire?«, fragte sie mit gewinnendem Lächeln und einem festen Händedruck. »Vivian Grant.«
    Das war Vivian Grant? Keine meiner Quellen über sie hatte ihren Filmstarqualitäten auch nur annähernd Genüge getan. Sie wirkte wesentlich jünger als fünfzig. Das Haar lose zum Knoten zusammengesteckt, die Haut das reinste Alabaster - schlicht umwerfend.
    Sie nahm auf einem Stuhl am Kopfende des Konferenztischs Platz. »Randall hält große Stücke auf Sie«, sagte sie und überflog dabei meinen Lebenslauf.
    »Wirklich? Das freut mich.« Ich hätte sie zu gern nach Details ausgequetscht.
    »Und, haben Sie vor, in nächster Zeit mit dem Kinderkriegen anzufangen?« Vivian trug ein strenges schwarzes Businesskostüm und eine imposante Smaragdkette, doch ihre lässige Pose - ein Bein über den Stuhl neben ihr gehängt,
einen Arm um die Rückenlehne gelegt, mit einem Finger in ihrem Haar zwirbelnd - erinnerte eher an ein Luxusweibchen als an eine führende Verlegerin. Wir saßen da wie zwei Freundinnen bei einem relaxten Sonntagsbrunch.
    »Hmmm?«, gab ich - überaus eloquent - zurück. Ich musste mich wohl verhört haben.
    »Kinderkriegen«, wiederholte sie, als handelte es sich um die selbstverständlichste Frage zu Beginn eines Vorstellungsgesprächs. »Meine Lektorinnen erzählen mir ständig, sie wollen mit dem Kinderkriegen noch warten - warten, bis der Richtige aufgetaucht ist, bis sie beruflich eine bestimmte Position erreicht haben. Eine Lektorin hier ist jetzt bestimmt schon - sechsunddreißig? Siebenunddreißig? Verheiratet, aber wartet auf Gott weiß was. Keine Ahnung, was die Frau sich denkt. Die ganze Zeit sage ich ihr, sie soll in die Gänge kommen! Wenn ich so an die Sache herangegangen wäre, hätte ich meine Söhne nie gekriegt. Frauen sollten am besten im frühen Teenageralter schwanger werden. Wir machen ein Riesentamtam darum, nur ja Teenagerschwangerschaften zu verhindern, dabei ist das von der Natur doch so vorgesehen. Mädels sind mit dreizehn absolut reif , sich ein Kind machen zu lassen.«
    »Äh, wie viele Kinder haben Sie denn?«, fragte ich statt einer Stellungnahme.
    »Zwei Jungs. Marcus ist sechsundzwanzig und absolut hinreißend. Wie alt sind Sie? Sie sollten ihn mal kennenlernen. Ach nein, richtig, Sie sind ja mit Randall zusammen. Sind Sie mit Randall zusammen? Ich hab früher mal mit seinem Vater gebumst. So haben Randall und ich uns kennengelernt - ich kam eines Morgens aus dem Elternschlafzimmer, mit nichts als einem Hemd von seinem Vater am Leib und
einem Lächeln auf den Lippen, und da saß Klein-Randall mit dem Kindermädchen und

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