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Teufel in High Heels

Titel: Teufel in High Heels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bridie Clark Martina Tichy
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abzugeben, die ebenfalls nach Arbeit aussahen.
    »Ich kenne Vivian Grant übrigens von ein paar Treffen her«, fuhr Randall fort. »Sie ist mit meinem Vater befreundet. Intelligente Frau. Ich weiß, dass sie immer auf der Suche nach guten Lektoren ist. Wenn du einen Wechsel in Betracht ziehst, könnte ich für dich gern bei ihr vorfühlen. Es schadet sicher nicht, sie persönlich kennenzulernen.«
    Vivian Grant persönlich kennenlernen?
    Dieses Top-Ass, bekanntermaßen die hitzköpfigste und skrupelloseste Frau in der Branche? Bei deren Namen allgemein mit den Augen gerollt wurde? Sie hatte ihr eigenes Imprint bei Mather-Hollinger, einem weiteren großen Buchkonzern, und verdankte ihren Namen und ihren Reichtum der Produktion von Skandalbestsellern und derben Machwerken aus der Feder von - unter anderem - der minderjährigen Pornoqueen
Mindi Murray, einem abscheulichen Serienkiller, der ein volles Jahr sein Unwesen in Chicago getrieben hatte, und einer ganzen Latte großmäuliger, am äußersten Rand des politischen Spektrums angesiedelter Kritiker.
    In dieser seichten Kost gingen manche der klugen, qualitätvollen Bücher unter, die Vivian Grant - zugegeben - ebenfalls publizierte. Sie hatte sich mit aller Macht für einige großartige Romane eingesetzt und etlichen bis dahin unbekannten Autoren zu Erfolg und Ansehen von schier unvorstellbarem Ausmaß verholfen. Sie beklagte sich einmal - zu Recht - in einem Interview, dass offenbar niemand ihr für die Veröffentlichung eines literarisch wertvollen Buchs Lob zolle und die Leute sie immer nur mit den Schund- und Schmutztiteln in Verbindung brächten.
    Ob man sie nun mochte oder nicht, Vivian Grant galt weithin als eine der faszinierendsten - und erfolgreichsten - Erscheinungen in der Bücherwelt. Mit einer Frau zusammenzutreffen, die aus eigener Kraft ein riesiges Verlagsimperium geschaffen hatte? Eine solche Gelegenheit durfte ich mir nicht entgehen lassen, ganz egal, ob ich tatsächlich bei Grant Books arbeiten wollte oder nicht.
    »Das wäre wirklich sehr nett von dir, Randall, danke«, erwiderte ich. Wie süß von ihm, dass er sich gleich so für mich einsetzte.
    »Ist mir ein Vergnügen.« Er tippte einen Erinnerungsvermerk in seinen BlackBerry ein.
    Der Besitzer des Restaurants ließ uns als Geschenk des Hauses ein Schokoladendessert mit flüssiger Füllung servieren, dem ich, nunmehr restlos entspannt, mit Wonne zu Leibe rückte. Ich piekte mit der Gabel hinein und ließ die Schokolade wie Lava herausquellen.

    »Könnte keinen Bissen mehr vertilgen.« Randall lehnte sich lächelnd zurück und tätschelte seinen Waschbrettbauch. Ich legte die Gabel hin. Wahrscheinlich ging er sonst nur mit Models aus, die unter einer herzhaften Mahlzeit ein Sträußchen Brunnenkresse verstanden (und es sich anschließend in zwei Stunden auf dem Crosstrainer wieder herunterstrampelten). So himmlisch das Schokoladendessert auch aussah, ich musste ja nicht unbedingt durchblicken lassen - zumindest nicht gleich bei unserem ersten Date -, was für ein kleiner Vielfraß ich mitunter war.
    »Ich bin so froh, dass wir uns auf der Party über den Weg gelaufen sind.« Randall legte sanft seine Hand auf meine.
    Mit der freien Hand zwickte ich mich unauffällig in den Oberschenkel. Hatte ich wirklich noch vor drei Stunden wegen James Trübsal geblasen? Und sah jetzt dem perfektesten Exemplar der Spezies Mann ins Auge, das mir je untergekommen war?
    »Auf alte Bekanntschaften und neue Anfänge«, sagte Randall und hob sein Glas.
    Ich stieß mit ihm an. Es ging wahrhaftig aufwärts in meinem Leben.

Zweites Kapitel
    Große Erwartungen
    »Du bist aber munter heute Morgen!«, bemerkte Mara Mendelson, meine Freundin und Kollegin, die sich eine Stellwand mit mir teilte.
    »War ein unglaublicher Abend.«
    Mara und ich kannten fundamentale Details aus unser beider Liebesleben, die wir keinem Tagebuch anvertraut hätten. Der Abend mit Randall würde mir erst dann real erscheinen, wenn ich alles bei Mara abgeladen hatte.
    »O-oh. Irgendwie guckst du leicht dämlich, Claire. Hast du etwa einen Rückfall mit James gehabt?«
    »Ich sagte unglaublich , nicht blöd. Es ist ein Neuer. Also eigentlich ein alter Schwarm. Er heißt Randall, und -«
    »Randall?! Doch nicht etwa dieser rattenscharfe Typ, mit dem du auf dem College warst? Der absolut hinreißende Kerl, der ein bisschen aussieht wie Patrick Dempsey? Der Pabst Blue Ribbon Randall? Dessen Mom mit deiner Mom in Vassar studiert hat? Der Halbgott

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