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Teufel in High Heels

Titel: Teufel in High Heels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bridie Clark Martina Tichy
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hätte ich verkündet, mir wäre ein netter Knabe namens Sultan von Brunei über den Weg gelaufen und hätte mir angeboten, seinem Harem beizutreten.
    »Ich - ich weiß schon, Jackson, sie ist ein bisschen überkandidelt«, stammelte ich.
    »Oh, sie ist sehr viel mehr als nur überkandidelt.« Jackson ließ ein freudloses Lachen hören und rieb sich die Stirn. »Vivian Grant ist ein arrogantes Schandmaul, der ihr Ego
weit wichtiger ist als gute Bücher. Eine Frau, die dich mit Haut und Haaren frisst und dann wieder ausspuckt, Claire! Im Vergleich mit ihr war Attila der Hunnenkönig ein Wohltäter der Menschheit.«
    Mir fiel die Kinnlade herunter. Jackson Mayville spie Gift und Galle? Der personifizierte Gentleman der Südstaaten, von dem ich noch nie ein böses Wort über irgendwen gehört hatte? »Hattest du mit ihr zu tun, als sie hier gearbeitet hat?«, fragte ich.
    »Allerdings, leider. Sie hat uns allen das Leben zur Hölle gemacht. Um es ganz unverblümt zu sagen, sie gehört ins Irrenhaus. Hör zu, Claire, ich weiß, dass sie enorm erfolgreich ist und ihre Methoden als Verlegerin sehr unorthodox und faszinierend erscheinen mögen, aber ich an deiner Stelle würde da nichts übereilen. Ihr Angebot kam am Freitag. Heute haben wir Montag. Lass dir Zeit. Ich kann dir nicht dringend genug raten, dir die Sache noch einmal zu überlegen.«
    Ich ließ mich sprachlos auf der Couch zurücksinken. In meinem Kopf drehte sich alles.
    »Aber was ist die Alternative?«, sagte ich schließlich in forderndem Ton. Bisher hatte ich mich Jacksons Urteil immer gebeugt und ging nur ungern dagegen an - doch vielleicht begriff er ja schlicht nicht, wie sehr ich in letzter Zeit das Gefühl gehabt hatte, auf der Stelle zu treten. »Bis ich anderswo ein solches Level an Verantwortung - vom Gehalt ganz zu schweigen - erreiche, können noch Jahre vergehen. Und wenn du weg bist -« Ich klappte rasch den Mund zu, aber es war mir schon herausgerutscht. Jackson ein schlechtes Gewissen zu machen, war nun wirklich das Letzte, was ich wollte.
    »Claire, hör zu«, sagte Jackson ernst. »Ich weiß, dass dir
ohne mich hier bei P&P der Rückhalt fehlt, aber der Gedanke ist mir unerträglich, dass dich das auf irgendeine Weise Vivian Grant in die Fänge treibt. Dem Gehalt, das sie dir bietet, hat P&P leider nichts Vergleichbares entgegenzusetzen, das wissen wir beide. Aber vielleicht kann ich Gordon ja zu einer kleinen Erhöhung überreden - und deine nächste Beförderung müsste eigentlich schon vor der Tür stehen. Du genießt hier großes Ansehen, Claire. Du bist zwar noch jung, aber Gordon weiß sehr wohl, wie viel Potenzial in dir steckt. Denk gut nach, bevor du dich entschließt, mit fliegenden Fahnen zu Vivian überzugehen.«
    Das war es ja eben. Mir blieb nicht viel Zeit. Es mochte ein kluger Rat von Jackson sein, nichts zu überstürzen, aber früher an jenem Morgen hatte Milton, Vivians Assistent, mir eine ziemlich knurrige Botschaft auf meine Voice-Mailbox gesprochen: Demnach galt Vivians Angebot noch bis Montag früh um zehn und keine Sekunde länger. Wenn ich an dem Job interessiert sei, solle ich mich unverzüglich bei ihr melden.
    »Typisch«, brummte Jackson, als ich ihm davon erzählte.
    Plötzlich regte sich ein Fünkchen Widerstand in meinem Inneren. Wieso kam von Jackson so gar nichts an Unterstützung? Ja, vielleicht war Vivian eine harte Nuss, vielleicht sogar leicht irre, aber wozu sollte ich meine Karriere noch länger im Leerlauf vor sich hin orgeln lassen, wenn sich mir die Chance bot, sie gleich zehn Schritte auf einmal voranzubringen? Außerdem lag für Jackson die Zeit, in der er als Junglektor mit dem kläglichen Salär vorne und hinten nicht ausgekommen war, schon lange zurück. Seither hatte er so viele tolle Bücher herausgebracht und Erfahrungen gesammelt, dass sein Bedarf wahrhaftig gedeckt war. Ich hingegen
verzehrte mich danach! War ihm eigentlich bewusst, wie sehr ich nach ebenjener Erfahrung hungerte? Er lektorierte und sprach mit Autoren ihre Buchideen durch, während ich stupide eine Abdruckgenehmigung, Vertragsklausel und Spesenabrechnung nach der anderen bearbeitete. Er ging mittags mit Joni, Binky und anderen hochkarätigen Literaturagenten fein essen, während ich am Schreibtisch aus der Tüte futterte und die Anrufe für ihn entgegennahm. Und da sollte ich nicht die Zügel in die Hand nehmen und lospreschen?
    Die Entscheidung lag bei mir.
    »Ich nehme das Angebot an, Jackson«, verkündete ich. »Es ist

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