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Teufel in High Heels

Titel: Teufel in High Heels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bridie Clark Martina Tichy
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etwas glaubhaftere Ausrede zurechtzulegen - dass er dringend seine Sockenschublade aufräumen oder mit seinen Fischen Gassi gehen müsste beispielsweise.
    »Kein Problem«, sagte ich gelassen und mühte mich nach
Kräften, mir die Verärgerung nicht anmerken zu lassen. »Viel Glück mit dem, äh, Abschluss.«
    »Freddy kann dich nach Hause fahren. Für mich ist es von hier bloß ein Katzensprung bis zum Büro«, sagte Randall beim Aufstehen.
    Red du nur , dachte ich verbittert. Meinst du vielleicht, ich kenne die Sprüche nicht? »Bloß ein Katzensprung« heißt: Eine Minute, nachdem du weg bist, hüpfe ich eine Querstraße weiter in ein Taxi und gehe im Marquee brasilianische Models aufreißen.
    Was war da schiefgelaufen? Ich versuchte meine Enttäuschung nicht zu zeigen, aber meine Stimmung war so ziemlich auf dem Nullpunkt. Wieso hatte ich mir solche Hoffnungen gemacht? Und so viel in alles hineingelesen, in die Pfingstrosen, die Schlemmermahle, die überschwänglichen Komplimente, die Gefälligkeit bei Vivian, die Einladung zu seiner Mutter … hm, wenn ich es recht bedachte, waren es tatsächlich eine ganze Menge positiver Zeichen gewesen. Abgesehen von einem Ständchen vor meinem Fenster hatte dieses Arsch mit Ohren so ziemlich alles unternommen, um mich glauben zu machen, er wäre interessiert!
    Vor dem Restaurant wartete ich mit resigniert verschränkten Armen auf meinen Einsatz bei der weit weniger aufregenden Dialogvariante: »Fand ich wirklich schön, dass wir endlich mal in Ruhe zum Quatschen gekommen sind, sollten wir bei Gelegenheit wiederholen«/»Ja, das wär toll«/»Also dann, mach’s gut«.
    Stattdessen spürte ich seine Unterarme auf meinen Schultern und seine Finger, die spielerisch durch meine Haarspitzen glitten. Nanu?
    »Claire«, sagte er gedämpft und umfasste mit seinen starken
Händen mein Kinn. »Was hast du am Freitagabend vor?« Seine Lippen streiften sacht meinen Hals.
    »Ähm …« - mehr brachte ich vor Verzückung nicht heraus.
    Und dann plötzlich küssten wir uns... und küssten uns weiter … und dann schlang er die Arme um meine Taille und ließ mich knapp über dem Boden schweben. Nicht zu fassen - unser zweiter Kuss war noch besser als der erste. Ich küsste Pabst Blue Ribbon! Und unsere dritte Verabredung war bereits in Arbeit!
    »Also, Freitagabend?«, fragte Randall lächelnd. »Zum Essen im Nobu? Verkraftest du es denn, in einer Woche gleich zwei Abende mit mir zu verbringen?«
    »Ich denke, das schaffe ich schon.« Ich lachte. Zwei Abende, ein ganzes Leben, was immer du willst.
    »Gut«, sagte er und küsste mich erneut. Dann öffnete er die Beifahrertür seiner schwarzen Stadtlimousine und bedeutete mir mit galanter Geste einzusteigen. »Bitte bringen Sie Miss Truman nach Hause, Freddy, und holen Sie mich gegen halb drei vom Büro ab«, wies er den Fahrer an.
    Okay, vielleicht musste er ja tatsächlich noch arbeiten. Schon ein bisschen verrückt, aber andererseits auch unbestreitbar faszinierend, wie sich jemand so seinem Job verschreiben konnte, dass er sich nach einem ausgiebigen, entspannenden Dinner wieder an den Schreibtisch verfügte. Das nenne ich mit Haut und Haaren bei der Sache sein.
    Auf der Fahrt zur Christopher Street spürte ich, wie mir beim Gedanken an den Kuss die Röte von den Zehen bis ins Gesicht stieg. Ich bin mit Randall Cox zusammen . Ich kramte mein Handy aus der Tasche, drückte auf die Kurzwahltaste und gab Bea hinter vorgehaltener Hand die neuesten Infos
durch, um nicht auf der Stelle zu platzen. Die Freudenjuchzer meiner besten Freundin konnte Freddy allerdings sogar vom Fahrersitz aus klar und deutlich hören.
     
    »Ich kann’s immer noch nicht fassen, dass du mich so einfach hier sitzen lässt.«
    »Tu ich doch gar nicht«, sagte ich und umarmte Mara. »Wir halten uns weiter ständig auf dem Laufenden. Das weißt du.«
    »Wie steht’s mit Jackson?«, fragte sie.
    Jackson und ich hatten seit letzten Montag nicht mehr viel miteinander gesprochen, aber an diesem Morgen hatte er mir ein Geschenk auf meinen Stuhl gelegt - eine frühe Ausgabe von Winesburg, Ohio von Sherwood Anderson. Über dieses Buch hatten wir bei meinem Einstellungsgespräch vor fünf Jahren lange geredet. Unglaublich, dass er sich daran noch erinnerte.
    Nein, gar nicht unglaublich. Absolut typisch für Jackson, sich an so etwas zu erinnern.
    Dank der tausend Dinge, die es zu erledigen galt, war die Woche wie im Flug vergangen. Jetzt hatten wir Freitag, fünf Uhr, mein

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