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Teufel in High Heels

Titel: Teufel in High Heels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bridie Clark Martina Tichy
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ja, Montag passt es mir.« Das war allerdings etwas eigenartig. Bisher hatte sich noch nie jemand über seine Sekretärin mit mir verabredet. Aber bisher war ich auch noch nie mit einer so erfolgreichen und bedeutenden Persönlichkeit wie Randall verabredet gewesen.
    »Wunderbar. Randall hatte gehofft, Sie könnten sich um halb neun mit ihm im Bouley treffen.«
    »Klar, das klingt doch prima.«
    »Wunderbar. Und die Blumen haben Sie bekommen?«
    »Ja, genau, deswegen rufe ich ja eigentlich an - ich wollte mich bei Randall bedanken, für seinen Anruf bei Vivian Grant und für die schönen Pfingstrosen. Sie sind absolut -«
    »Wunderbar«, fiel Deirdre mir ins Wort. »Ich werde Randall Bescheid geben, dass Sie angerufen haben, Liebes, und er trifft Sie dann am Montag um halb neun.«
    »Wunderbar«, gab ich zurück. O-oh. Am Ende war Deirdres Ein-Wort-Wortschatz noch ansteckend.
    Ich stieß schwungvoll die Wohnungstür auf, ließ meine Tasche zu Boden fallen und sank nach zwei Schritten wie eine Filmschönheit aus den Vierzigerjahren auf die Couch.
    Bloß gut, dass ich den Nachmittag freihatte. Mit viel Stoff zum Nachdenken und Grübeln. Über große Entscheidungen. Hatte Mara recht? Verkaufte ich meine Seele an den Teufel, wenn ich den Job bei Vivian annahm, oder war dies
vielmehr die Frischzellenkur, die meine Karriere dringend nötig hatte?
    Doch im Grunde wusste ich die Antwort bereits. »Lektorin« und »das Dreifache an Gehalt«, damit hatte Vivian Grant mich an der Angel. Wie konnte ich dazu nein sagen?

Drittes Kapitel
    Zeit der Unschuld
    »Herr Ober! Eine Flasche 82er Lafite Rothschild. Wir haben etwas zu feiern!«, tönte Randall und führte mich zu den Tischen im rückwärtigen Bereich des Bouley.
    Genau: ein Drink. Den hatte ich jetzt echt nötig. Was für ein Tag. In der Zeit zwischen dem Gespräch mit Jackson über das Jobangebot und meiner Zusage an Vivian war ich einem Wechselbad der Gefühle ausgesetzt gewesen. Einziger Vorteil: Bei all der Aufregung hatte ich nicht groß Zeit gehabt, wegen meines zweiten Dates mit Randall nervös zu werden.
    Das holte ich jetzt nach. Mit einem tiefen Atemzug strich ich mir den engen schwarzen Rock von Calvin Klein glatt, den ich auf Zureden von Bea vor zwei Jahren bei Barney’s im Lagerverkauf erstanden hatte. Zum Glück - denn abgesehen von dem roten Kleid, das schon zum Einsatz gekommen war, hatte ich sonst nichts im Kleiderschrank, was für einen Abend mit Randall Cox elegant genug schien.
    Zu dem Rock trug ich mein allererstes Paar Jimmy Choos, erstanden just heute, bei einem hektischen Sprint durch die Schuhabteilung von Sak’s. Eigentlich hatte ich meine ganz normalen hochhackigen schwarzen Pumps von Nine West anziehen wollen - die waren zwar schon leicht verschrammt, aber immer noch gediegen genug. Doch in der Mittagspause
fiel es mir wie Schuppen von den Augen: Für eine Verabredung mit Randall Cox waren Choos praktisch ein Muss. Auch wenn sie meine Kreditkarte bis zum Anschlag belasteten.
    So schön die Dinger waren - und das waren sie nun wirklich, mit ihren grazilen Pfennigabsätzen und den zarten Silberriemchen um die Knöchel -, man ging darin wie auf Eiern. Als Randall mich zügig zu einem kleinen Tisch mit romantischer Kerzenbeleuchtung bugsierte, kam ich mir in meinem hautengen Rock und den zehn Zentimeter hohen Absätzen vor wie eine Seiltänzerin, die mit zusammengebundenen Beinen im Rekordtempo über den Abgrund balancieren soll.
    Bitte, lasst es mich nicht vergeigen , betete ich im Stillen zu den Göttern der Modewelt - die sonst eher selten von mir hörten, aber ich hoffte einfach mal, dass sie sich meiner erbarmen würden. Wenn ich’s bloß halbwegs mit Anstand bis zu dem Stuhl da schaffe , betete ich weiter, dann opfere ich meine Coed-Naked-T-Shirts, komplett, auch die mit den coolen Baseballsprüchen, ein für allemal... und vielleicht sogar mein lappiges, ausgewaschenes Snoopy-Nachthemd. Nur noch zehn Schritte.
    Endlich waren wir bei dem ganz hinten an der Wand für uns reservierten Eck angelangt, und Randall rückte mir den Stuhl zurecht. Ich ließ mich darauf sinken, himmlisch erleichtert - doch leider nicht ebenso leichtfüßig. Eingeschweißt in meinen Etuirock, geriet ich beim Hinsetzen eine Idee ins Taumeln, suchte nach Halt - und stieß dabei ein bereits gefülltes Wasserglas um. Starr vor Entsetzen sah ich zu, wie der Inhalt über den Tisch schwappte und auf Randalls Anzugjacke spritzte.

    Er schrie erschrocken auf und betupfte sich

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