Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Teufel in High Heels

Titel: Teufel in High Heels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bridie Clark Martina Tichy
Vom Netzwerk:
vielleicht nicht das perfekte Umfeld, und ich weiß, dass es viel harte Arbeit erfordert. Aber ich denke mir, wenn ich ein Jahr durchhalte, bedeutet das für mich einen echten Karriereschub - und ich gewinne wertvolle Erfahrung.«
    Jackson nickte nur müde. Er konnte seine Enttäuschung nicht verbergen. »Du weißt, ich bin immer da, wenn du etwas brauchst. Ich hoffe, es wird so, wie du es dir vorstellst, Claire, ich hoffe es wirklich.« Er rang sich ein Lächeln ab.
    »Danke. Ich weiß, dass es der richtige Schritt für mich ist.« Stimmte nicht. Im Augenblick wusste ich eigentlich gar nichts mit Bestimmtheit.
    Zittrig ging ich zurück zu meinem Schreibtisch. »Wie lief’s?« Maras Lockenkopf reckte sich über die Trennwand.
    Ich runzelte die Stirn. »Er ist nicht gerade begeistert.«
    Mara nickte und plumpste ohne ein weiteres Wort zurück auf ihren Stuhl.
    Siebzehn Minuten vor zehn. Die Frist lief ab, und trotz meines markigen Auftritts in Jacksons Büro war ich mir meiner Entscheidung weniger gewiss denn je.
    Aber es musste sein. Bevor ich es mir am Ende noch anders
überlegte, griff ich zum Hörer und wählte Vivians Büronummer.
    »Grant Books.« Es klang, als hätte Milton eine schwere Erkältung.
    »Milton? Hier spricht Claire -«
    »Milton arbeitet nicht mehr hier. Kann ich Ihnen irgendwie behilflich sein?«
    »Oh. Ja, ähm, ich hätte gern mit Vivian gesprochen. Wir haben uns letzte Woche getroffen, und - ist sie da?«
    »Einen Augenblick, bitte.« Der neue Assistent setzte mich in die Warteschleife. Ich fragte mich kurz, was wohl mit Milton passiert war - aber er hatte durchaus reif für den vorzeitigen Ruhestand gewirkt.
    »Claire. Vivian hier. Was gibt’s?«
    »Hi, Vivian. Ich wollte sagen, dass ich Ihr Angebot annehme.« So. Geschafft. Jetzt gab es kein Zurück mehr.
    »Gut, gut. Was hatte ich Ihnen noch mal geboten?«
    O-oh. Das wusste sie nicht mehr? Ich betete alles herunter, was sie bei unserem Zusammentreffen geäußert hatte.
    »Okay, also, das ist schlicht zu hoch«, kam es von Vivian. »Das ist mehr, als andere Lektoren hier verdienen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ich wirklich so viel geboten habe. Streichen wir zehn Riesen weg, dann passt es.«
    Ich spürte Panik in mir aufwallen. Beschuldigte sie mich etwa, ich würde mogeln? Was sollte ich antworten? Vivian drückte ihr Angebot, nachdem ich es akzeptiert hatte? Wollte sie mich am Ende doch nicht einstellen? Selbst wenn sie 10 000 Dollar davon absäbelte, war es immer noch weit mehr als das, was ich bei P&P verdiente. Sollte ich es einfach annehmen? Oder stellte sie mich auf die Probe? Vielleicht wollte sie ja testen, ob ich mich bei Verhandlungen leicht
herumschubsen ließ. Sicherlich wollte Vivian Grant keine Lektorin, die sich so schnell ins Bockshorn jagen ließ.
    »Tut mir leid, Vivian«, sagte ich schließlich. »Sie haben mir am Freitag ein Angebot gemacht, und auf dieses Angebot wollte ich heute eingehen. Wenn die Bedingungen sich geändert haben, muss ich meine Entscheidung neu überdenken.«
    »Schön«, lenkte sie ungeduldig ein. »Es ist zwar bei weitem zu viel, vor allem für jemanden mit Ihrer begrenzten Erfahrung, aber ich habe wirklich nicht die Zeit, mich lange deswegen herumzustreiten. Ich brauche jemanden für den Posten, und zwar jetzt. Also, wann können Sie anfangen? Wie sieht’s mit Freitag aus?«
    Diesen Freitag? Das hieß, in vier Tagen? Ich war von der üblichen zweiwöchigen Kündigungsfrist ausgegangen, die mir ausreichend Zeit ließ, alle meine - und Jacksons - Projekte bei P&P ordentlich zu übergeben. Das teilte ich Vivian mit, in der Hoffnung, sie würde es zu schätzen wissen, dass ich nicht zu denjenigen gehörte, die ihren Arbeitgeber mir nichts, dir nichts hängen ließen.
    Falsch gehofft. »Zwei Wochen? Das ist völlig absurd. Ich brauche Sie wesentlich früher hier. Wie ist es mit nächstem Montag?«, konterte Vivian.
    Wieder wurde mir mulmig. Trieb ich es nicht zu weit? Mit meiner - noch nicht ganz - neuen Chefin über meinen Arbeitsantritt zu rangeln, nachdem ich schon in Sachen Gehalt nicht nachgegeben hatte, schien mir irgendwie nicht der optimale Einstieg zu sein. An ein solches Hickhack war ich nicht gewöhnt … bei P&P lief alles durch und durch bürokratisch ab, Beförderungen und Gehaltserhöhungen wurden ohne große Diskussion auf dem Amtsweg erledigt.

    Ich hätte gern für den Montag zugesagt, aber es kam mir einfach falsch und gemein vor, Jackson so abrupt vor vollendete Tatsachen

Weitere Kostenlose Bücher