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Teufel in High Heels

Titel: Teufel in High Heels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bridie Clark Martina Tichy
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hoffentlich verführerisch fand …
    »Ich glaube, ich habe zu viel Champagner getrunken«, ächzte Randall und ließ sich schlaff auf mich fallen. Ich verharrte notgedrungen regungslos. Im nächsten Augenblick verfiel er in Schnarchen - und ich wälzte ihn vorsichtig von mir herunter.
    Als ich am anderen Morgen aufwachte, war er weg. Die Laken auf seiner Bettseite waren ordentlich eingeschlagen. Ein Zimmermädchen packte stumm meine Sachen in meinen Koffer.
    »In die Fitness«, sagte sie und deutete auf die leere Hälfte des Betts. Ich hatte eigentlich erwartet, dass ein Champagnerkater
- ganz zu schweigen von einer frischen Verlobung - Randall dazu bewegen würden, länger liegen zu bleiben, aber da täuschte ich mich: Nichts vermochte ihn von seinem Hometrainer abzubringen. »Monsieur Cox hat mich gebeten, für Sie zu packen, weil Sie bald abreisen«, erklärte das Zimmermädchen. Ich nickte verwirrt.
    Dann drehte ich mich zur Seite und bestellte Frühstück aufs Zimmer. Beim Wählen starrte ich auf den Klunker an meiner linken Hand.
    Höchst seltsam, das alles. Nachdem ich noch nie verlobt gewesen war, konnte ich natürlich nicht mit Sicherheit sagen, wie es sich anfühlen sollte - aber bei Randall und mir war es, wie wenn man einen Stein in einen spiegelglatten Teich wirft: Zuerst ein großes Plopp, das Wasser kräuselt sich ein wenig … und wird dann rasch wieder glatt und eben. Als Randall vom Fitnessraum zurückkam, mich leicht auf die Stirn küsste und beim Anblick der Spiegeleier und Würstchen, die ich genüsslich in mich hineinschlang, die Brauen zusammenzog, schien es, als wäre am Abend zuvor gar nichts gewesen. Zwei Stunden später saßen wir wieder im Flugzeug, kehrten zurück zum realen Leben, zurück zu Wall Street Journal und Arbeit und wechselten kaum ein Wort.
    Ohne den Diamantring hätte ich beinahe denken können, das Ganze wäre nur ein Traum gewesen. Vielleicht war ich deshalb nicht allzu scharf darauf, die Neuigkeit im Büro zu verkünden. Ich musste sie selbst erst noch verarbeiten.
    »David, haben Sie heute Vormittag Zeit, die Abdruckgenehmigungen für das Buch mit den Pin-ups aus den Fünfzigerjahren durchzugehen?«, fragte ich und riss mich aus meiner Verlobungsanalyse. »Die hätte ich gern spätestens bis Mittwoch rausgeschickt.«

    »Ja, sicher. Kann ich sie Ihnen in einer Stunde vorlegen? Ich mache sie jetzt gleich fertig.«
    »Das wäre perfekt, danke.« In letzter Zeit delegierte ich mehr und mehr an David. Er kam gut damit klar, das wusste ich, und offen gestanden war es die einzige Möglichkeit für mich, um nicht vollständig in Arbeit zu ertrinken.
    »Okay, falls Sie mich brauchen, ich bin beim Kopierer. Soll ich jemanden fragen, ob er den Telefondienst übernimmt?«
    Ich sagte David, das sei nicht nötig. Dann lehnte ich mich im Stuhl zurück und nippte an meinem Kaffee, der kochend heiß war und mir den Gaumen verbrühte.
    Es braucht einfach ein paar Tage, um zu sacken. Am Wochenende sitze ich bestimmt schon mit heißen Wangen über irgendwelchen Hochzeitsratgebern. Und lasse alle in einem Kilometer Umkreis meinen Ring sehen. Und muss mich zurückhalten, nicht jedem, der mir über den Weg läuft, zu erzählen, dass ich den RICHTIGEN gefunden habe, und ob das nicht so was von romantisch ist, und ja, ich erzähle die ganze Paris-Geschichte mit dem größtem Vergnügen noch EINMAL, wenn du sie partout von Anfang an hören willst.
    Reichlich Zeit, um total aus dem Häuschen zu geraten, sobald ich die neuesten Ereignisse ein bisschen besser verarbeitet hatte.
    Ich ließ Lukes Manuskript auf den Schreibtisch fallen. Auf dem Rückflug nach New York war ich fast komplett damit durchgekommen und hatte beschlossen, mit den letzten paar Seiten den heutigen Tag ganz entspannt anzugehen.
    »Claire, zu mir ins Büro« , kreischte es aus der vermaledeiten Sprechanlage, bevor ich auch nur das erste Wort gelesen hatte. »SOFORT.« So viel zu meinem entspannten
Tagesanfang. Vivians Stimme klang noch ein paar Grade geladener als ohnehin schon immer.
    Ich schleppte mich durch den Flur, vom Jetlag noch zu rammdösig, um mir groß Sorgen zu machen, ob ich in der nächsten Minute massakriert werden würde oder nicht. »Hallo, Vivian«, sagte ich, die Ruhe in Person. »Was gibt’s?«
    »Was gibt’s?«, feuerte sie, schon jetzt auf hundertachtzig, zurück. »Das sollten Sie doch verflucht noch mal mir sagen, oder? Bin ich seit neuestem etwa Ihnen eine Antwort schuldig?«
    Oh Mann. Das konnte ja

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