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Teufel in High Heels

Titel: Teufel in High Heels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bridie Clark Martina Tichy
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dem
Rücken lagen, die Wasserflecken an ihrer Decke anstarrten und uns mein Fantasieleben mit Randall bis ins letzte Detail ausmalten. Angefangen bei unserer Hochzeit im engsten Kreis auf der Farm meiner Eltern, unmittelbar unter ihrem Lieblingsapfelbaum, den sie am Tag ihres Einzugs gepflanzt hatten. Randall und ich, wie wir unsere selbst verfassten Ehegelübde verlasen, herzergreifend schöne Ehegelübde, bei denen kein Auge trocken blieb. Und ich mit einem Maiglöckchenstrauß aus dem Blumengarten meiner Mutter.
    Ich versuchte mir vorzustellen, wie Randall und ich unsere selbst verfassten Ehegelübde vortrugen. Schien irgendwie … na ja, nicht so ganz hinzuhauen. Randall hatte es wohl doch lieber etwas traditioneller.
    »Also, wann sehen wir uns?«, fragte Bea. »Jetzt gleich?«
    Ich warf einen müden Blick auf meine überquellende Eingangsbox. Stapel um Stapel von Schnellheftern - was ich da in der kommenden Woche abzuarbeiten hatte, konnte einem kalte Schauer über den Rücken jagen, und Vivians Drohung wegen Lukes Manuskript machte das Ganze nur noch dringlicher. Aber ich wollte Bea unbedingt endlich wiedersehen. Genauso wie Mara, die so süß reagiert hatte, als wir sie von Paris aus anriefen. Sie und ich waren für morgen zum Mittagessen verabredet. Wenn ich ihr und Bea alles haarklein erzählte, würde es auch mir hoffentlich ein Stück klarer werden, dass ich tatsächlich verlobt war.
    »Wie wär’s mit heute Abend? Soll ich gleich nach der Arbeit bei dir vorbeischauen?«
    »Na klar! Und, kann Randall auch mitkommen?«
    Randall war am Morgen mit Volldampf in den Tag gestartet und würde mit Sicherheit nicht vor Morgengrauen zurück sein. »Arbeit«, fasste ich das Problem in einem Wort zusammen.
»Er wird sich wohl nicht freimachen können. Ihr müsst schon mit mir allein vorliebnehmen.«
    »Mehr braucht’s nicht. Ich sag Harry Bescheid, dass er auf dem Nachhauseweg vom Chinesen was zu essen mitbringen soll.«
    Es klopfte an meiner Tür. Ich machte mit Bea aus, dass ich gegen neun bei ihr sein würde.
    »Claire Truman?« Eine kräftig gebaute Frau in einem pastellrosa Chanelkostüm lugte zu mir herein. Weizenblondes Haar, Schicht um Schicht in Form geföhnt, umrahmte ein Mondgesicht. In den Armen hielt sie vier gewaltige, bis zum Platzen vollgestopfte rosa Ordner.
    »Ja«, gab ich zur Antwort.
    Die Miene der Dame erhellte sich. »Claire! Ach - was sind Sie süß! Wir werden bestimmt viel Spaß miteinander haben!«
    »Entschuldigung, kennen wir uns?« War das eine Autorin in spe? Hatte ich einen Termin versäumt?
    »Oh, ich bitte um Entschuldigung. Ich komme im Auftrag von Mrs. Lucille Cox? Ich heiße Mandy Turner? Bin in Palm Beach und Manhattan als Hochzeitsplanerin tätig?« Mandy schien nach jedem mitgesprochenen Fragezeichen auf ein erlösendes »Ach ja!« von mir zu warten.
    Ich bat sie rasch in meine Klause herein, bevor irgendwer Wind von ihrem Vorhaben bekam. Eine Hochzeitsplanerin, so schnell schon? Das ging auf Lucilles Konto. Wir waren noch keinen halben Tag zurück in New York, und schon hatte sie auf Planungsmodus umgeschaltet.
    »Mandy, ich finde es wirklich ganz reizend, dass Sie vorbeischauen, aber ich glaube nicht, dass Randall und ich viel Planung brauchen. Wir werden ganz unter uns in meinem
Heimatort heiraten … ich hatte bisher bloß noch keine freie Sekunde, um genauer darüber nachzudenken«, sagte ich lächelnd mit einem Blick zu den furchterregenden Stapeln auf meinem Schreibtisch.
    »Ach so?«, fragte Mandy, offenkundig verdutzt. »Und wo ist das? Ihr Heimatort, meine ich?«
    »Iowa City, so ungefähr jedenfalls.«
    »M-hm. M-hm. Okay. Ja, also, was halten Sie davon, wenn ich meine Mappen einfach hierlasse, falls Sie es sich doch noch anders überlegen?«
    »Das ist sehr nett von Ihnen, Mandy, aber ich glaube, das ist nicht nötig.«
    Mandy und ich debattierten höflich, bis ich schließlich einwilligte, die Ordner bei mir zu behalten. Erstens hatte ich nicht die Zeit für ausführliche Diskussionen, und, was eigentlich noch wichtiger war, ich wollte nicht, dass einer meiner Kollegen etwas von der ganzen Sache mitbekam.
    »Herrje, Liebes, wo haben Sie denn Ihren Ring?«, fragte Mandy, als ich sie zum Aufzug brachte.
    »Der, äh, wird gerade umgearbeitet«, flüsterte ich.
    Kaum war ich zurück, klingelte auch schon das Telefon. Diesmal war es Lucille höchstpersönlich.
    »Claire, Darling«, begrüßte sie mich - mit rostfreiem Stahl in der Stimme. »Wie ich höre, hast du

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