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Teufel ohne Gnade Kommissar Mor

Teufel ohne Gnade Kommissar Mor

Titel: Teufel ohne Gnade Kommissar Mor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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bald die am Ende einer Gasse abgestellte Limousine ihres Chefs stehen.
    Geduckt schritt John Corbey hinter seinen Komplicen her. Ängstlich tasteten seine Augen jeden Winkel ab. — Aber wohin er auch schaute, keine Menschenseele trieb sich in den finster gähnenden Torlöchern herum. Alles blieb still und geheimnisvoll.
    Vor dem Wagen mit den abgeblendeten Scheinwerfern machten die Schritte der drei Unbekümmerten halt. Als John Corbey angelangt war, hatten die anderen bereits den Wagen des Chefs bestiegen, und kaum daß er saß, rollte der schwere Wagen auch schon an.
    „Alles in Ordnung?" hörte er seinen Chef fragen.
    „Yes Boß! — Der Pott liegt klar zum Auslaufen in der alten Bucht."
    „Etwas Besonderes ereignet, seit meinem letzten Anruf? — Einer der Schnüffler sich verdächtig in der Nähe des Ankerplatzes sehen lassen?"
    „No Boß!"
    Kurz und abgehackt stellte der Mann am Steuer weitere Fragen. Allein schon der Ton seiner Worte duldete keinen Widerspruch, und der neben ihm sitzende Nat Fraeser beeilte sich, die an ihn gerichteten Fragen erschöpfend zu beantworte. Währenddessen starrte John Corbey unentwegt auf die dunkle Silhouette seines Chefs, die sich nur schwach von der matterleuchteten Scheibe des Wagens abhob. Was wußte er schon von diesem Manne? — Nach kurzer Überlegung mußte er sich eingestehen, daß er soviel wie nichts von diesem herrischen Menschen wußte. — Gewiß, er betrieb dunkle Geschäfte mit Rauschgift; war also, wie er und seine Komplicen dem Gesetz nach ebenfalls ein Verbrecher. Nur mit dem Unterschied, daß er während seiner übrigen Zeit, in der er nicht hier in Bringhton weilte und in der Bucht auf ihre Rückkehr von der Übernahme der Ware wartete, auf der Sonnenseite des Lebens wandelte. Sie dagegen mußten für diesen Menschen die Kastanien aus dem Feuer holen, um dennoch nach jeder geglückten Fahrt in ständiger Angst und Furcht vor Verrat hier in Bringhton zu bleiben. Man konnte nie wissen, was in den Köpfen dieser Art Menschen vorging. John Corbeys Zähne gruben sich tief in die Unterlippe ein. Weitere Recherchen stellte er an: Ihre Chancen standen 1:100 zugunsten dieses Mannes. Ihre Namen waren ihm bekannt, ebenso der Aufenthaltsort. — Aber wie hieß dieser Mensch, der sich vom Anfang ihrer Bekanntschaft an mit Boß ansprechen ließ, in Wirklichkeit? Wo hatte dieser feine Herr sein Hauptquartier aufgeschlagen? Wo. . .?
    Fragen und nochmals Fragen stürmten in den wenigen Minuten dieser Fahrt auf John Corbey ein. Er konnte sie nicht beantworten. Aber Nat — Nat Fraeser mußte es wissen. Er hatte den Boß vor zwei Jahren geangelt und sie dann angeworben. Ein Gedanke kam ihm: Sobald er mit Nat Fraeser allein war, wollte er ihn diesbezüglich aushorchen. Nat Fraeser spielte ja heute noch so etwas ähnliches wie den Befehlsempfänger zwischen ihnen und dem Boß. Er mußte mehr über ihren Boß wissen. — Und was Nat Fraeser wußte, konnten auch er und die anderen wissen. — Es war ja derselbe Strick, an dem sie zu ziehen hatten. Inzwischen war der Wagen von der hinter Bringhton verlaufenden Küstenstraße abgebogen und rollte langsam auf einer schmalen Landenge dahin. Der Weg wurde immer schlechter und hörte plötzlich oberhalb eines von der ständigen Brandungseinwirkung abgeschabten Felsens auf. Von dieser Stelle aus hatte man bei einigermaßen gutem Wetter einen weiten Blick auf das Meer hinaus. Hier würde ihr Boß wieder auf ihre Rückkehr warten, um danach sofort seine Fahrt ins Landinnere anzutreten. Schon zigmal war es so geschehen, und so wurde es auch in dieser Nacht gehalten. Kaum daß die Räder der Limousine zum Stillstand gekommen waren, gab der Boß auch schon seine letzten Instruktionen: „Diese Nacht ist wie geschaffen für euren Auftrag. Stockfinster und dazu noch in Küstennahe einige Nebelbänke", begann er, um dann nach einem befriedigenden Kopfnicken fortzufahren. „Ihr haltet euch genau in südlicher Richtung und wartet in etwa drei Meilen Entfernung auf den Frachter. — Sollte der Nebel an diesem Standpunkt zu dicht sein, so zieht ihr durch und haltet euch am Rande des Nebelfeldes auf."
    Ein Blick auf seine Uhr überzeugte ihn davon, daß es an der Zeit war, seine Leute auf den Weg zu schicken. Ohne Umstände griff er daher zu seiner Geldscheinmappe, öffnete den Verschluß und entnahm dem vorderen Fach ein Bündel Banknoten.
    Nachdem er die Mappe wieder geschlossen hatte, übergab er diese Nat Fraeser. Auch die Hälfte des

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