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Teufel ohne Gnade Kommissar Mor

Teufel ohne Gnade Kommissar Mor

Titel: Teufel ohne Gnade Kommissar Mor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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entnommenen Bündels legte er dazu.
    „Wie immer, den Rest nach Erledigung“, meinte er dabei und sah Nat Fraeser mit stechenden Augen an.
    Auch die anderen fühlten diesen Blick, der nicht nur Nat Fraeser, sondern ihnen allen galt und der einer stillen, aber dafür um so gefährlicheren Drohung gleichkam.
    Nat Fraeser schien plötzlich einen Kloß im Halse stecken zu haben, denn seine eigenen Worte kamen ihm fremd vor: „Wieviel Päckchen sind es diesmal?" klang es krächzend.
    „Zehn!"
    „Zehn?" erscholl es wie aus einem Munde des Quartetts.
    „Well! — Darum ist diesmal auch größte Vorsicht geboten, versteht ihr? Siebenhunderttausend Dollar können zum Teufel gehen. Aber nicht nur das; werdet ihr mit dieser Summe an Bord erwischt, so ist es auch mit euch vorbei. Für alle Zeiten! Da . . . Nun könnt ihr es euch ia selbst ausmalen. — Und jetzt an die Arbeit!"
    Nat Fraeser bekam plötzlich feuchte Hände. Die Mappe, die er in den Händen hielt, begann ihm unter den Nägeln zu brennen. Er hatte es auf einmal sehr eilig, aus der Nähe seines bisherigen Auftraggebers zu kommen. Hastig schob er sich nach einem ,A11 right, Boß!' aus dem Wagen und war bald im Dunkel der Nacht untergetaucht.
    Vor seinen drei Gefährten, die ihm mit weitem Abstand folgten, hatte er wenige Minuten danach den versteckten Ankerplatz ihres Bootes erreicht. Kurz warf er einen Blick auf das etwa fünfzehn Meter lange Fahrzeug. ,Konnte er das Boot allein in kürzester Zeit klar bekommen und auch führen?' Seine Gedanken kreisten. — ,Sure! Siebenhunderttausend Dollar, das war ein Betrag, den er gern sein eigen nennen würde. Sollte er es wagen, allein mit diesem Betrag . . .?'
    Scheu blickte er sich nach seinen Freunden um. — Sie kamen dicht hintereinander hinter einem Felsenvorsprung hervor. Vorsichtig tastete seine Rechte in die Rocktasche. Kalt fühlte sich der Stahl seiner Parabellum an. Zwei, drei Sekunden zögerte er: ,Zu spät!" glaubte er diese Chance vergeben zu haben. Brummend ließ er die Waffe zurückgleiten.
    ,Es wäre ja Wahnsinn, hier vor den Augen des Chefs einen Feuerzauber zu veranstalten', gestand er sich ein und ließ seine Freunde herankommen.
    „Los Nat — mach zu, daß wir die Sache hinter uns kriegen!"
    Ahnungslos traten sie an Nat Fraeser heran, und ohne viel Worte zu machen, enterten sie auf die Planken des Bootes hinüber. So gut es die herrschenden Lichtverhältnisse zuließen, beobachtete Nat Fraeser aus den Augenwinkeln heraus seine hantierenden Freunde, die er vor knapp einer Minute noch in die Hölle schicken wollte. Sie schienen aber nichts bemerkt zu haben. Wenn doch, so zeigten sie es ihm nicht und beherrschten sich meisterhaft. Eiskalt überlegte Nat Fraeser in den nächsten Minuten, ob er den Gedanken, der ihm so urplötzlich gekommen war, nun noch in die Tat umsetzen konnte. Das Geld lockte ihn, und er wußte, daß er der Versuchung kaum widerstehen würde. ,Abwarten', hämmerte ihm seine Vernunft noch ein — und dann nahm die nächtliche, gefährliche Fahrt zunächst sein ganzes Denken in Anspruch.
    Langsam glitt das Boot vom Ankerplatz weg. An mehreren Felsblöcken vorbei, die bedenklich nahe zusammenstanden, erreichten sie die eigentliche Bucht und gingen von hier aus auf Südkurs. Drei Augenpaare versuchten nach weiteren fünfzehn Minuten angestrengt das Dunkel der Nacht zu durchdringen und den Schiffsleib des Kanadiers auszumachen. Während die Besitzer dieser Augenpaare das Auftauchen des erwarteten Schiffes herbeisehnten, stand Nat Fraeser unbeteiligt am Heck des Bootes und machte den Eindruck eines Träumers. — Er hatte es lange nicht so eilig wie seine Freunde. Wenn es nach ihm ginge, so wünschte er sich nicht den Frachter in der geringen Nähe, in der er sich schon befinden mußte. — Sein Vorhaben
    duldete kein plötzliches Auftauchen dieses Kanadiers. Jede Sekunde, die er jetzt noch zögerte, verringerte seine Chancen. Nat Fraeser mußte handeln, wollte er das Geld noch in seinen alleinigen Besitz bringen. Sein stechender Blick, in dem sich Gewinnsucht und Mordlust in bestialischer Weise vereinten, war unentwegt auf die vorn am Bug stehenden Männer, die er bisher seine Freunde nannte und die er nun auszulöschen gedachte, gerichtet.
    ,Wenn nur John Corbey etwas mehr von seinem Körper zeigen wollte’, mahlte er mit knirschenden Zähnen. John Corbeys Körper aber blieb durch den Niedergang zum Motorraum gedeckt. Er stand nicht so frei auf den Planken des Bootes wie Robert

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