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Teufel - Thriller

Teufel - Thriller

Titel: Teufel - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerd Schilddorfer David Weiss
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Sie?«, fauchte der Advocatus Diaboli wütend. »Sie sind ja zu feige, um Ihren Namen zu nennen. Sie brauchen den Schatten, um zu überleben. Sonst wären Sie bereits tot.«
    »Danken Sie dem Herrn, dass Sie meinen Namen nicht kennen«, gab der Unbekannte unbekümmert zurück. »Sonst würden Sie aus diesem Speisesaal nicht mehr lebend herauskommen und Luigi beim Trinken Gesellschaft leisten.«
    »Aber ich habe Ihre Telefonnummer«, warf Bertucci ein.
    »Sie armer Tor, die gibt es in wenigen Augenblicken nicht mehr. Vernichtet, gemeinsam mit dem Handy. Genau genommen hat es diese Nummer nie gegeben. Vielleicht haben Sie sich das alles nur eingebildet?« Der Mann lachte. »Ich wünsche Ihnen einen guten Flug nach England, Eminenz. Wir werden Ihre Reise mit Interesse verfolgen. Wie immer.«
    Das Tuten in der Leitung verriet Bertucci, dass sein Gesprächspartner aufgelegt hatte. In diesem Moment wusste Bertucci, dass er nicht nach Como gehen, keine Bergwanderungen machen und sich nicht aufs Altenteil zurückziehen würde. Seine Schwester würde noch ein paar Jahre warten müssen.
    Oder noch länger.
    Vielleicht würde er, Paolo Bertucci, auch nie mehr in seine Heimatstadt zurückkehren.
    Der Advocatus Diaboli kniete nieder und begann zu beten. Es war kein sehr christliches Gebet, keine Ode an Gott, kein Glaubensbekenntnis und kein Ave Maria.
    Bertucci bat um Vergebung für das, was er im Begriff war zu denken und zu tun.
    »Denn die Rache ist mein«, schloss er grimmig. Dann stand er auf, griff zu seinem Handy und wählte den Notruf.
    Nach kaum zehn Minuten wimmelte es in den Gängen des Domus Aurea von Carabinieri und Kriminalpolizei. Scheinwerfer wurden in Stellung gebracht und das Gelände weitläufig abgeriegelt. Die Touristen wurden mit Entschuldigungen und sanfter Gewalt aus dem Park gedrängt. Am Ende einer freundlichen, aber sehr gründlichen Befragung ließ man Bertucci mit dem üblichen Hinweis gehen, sich zur Verfügung der Ermittlungsbehörden zu halten.
    Der Kardinal blinzelte, als er wieder ans Tageslicht trat und an Polizisten vorbei langsam zu seiner Vespa ging. Er wählte die Nummer Lambertis, der nach dem zweiten Läuten abhob.
    »Auf welcher Seite stehst du, Carlo, wenn es hart auf hart geht?«, eröffnete Bertucci ohne Umschweife das Gespräch.
    »Willst du eine ehrliche Antwort, Paolo? Auf der Seite der Kirche, an die wir beide glauben, vielleicht, weil wir Idealisten sind. Was ist los?«
    Bertucci schilderte dem Außenminister in kurzen Worten die Ereignisse der letzten Stunde. Er setzte sich auf eine der Bänke im inzwischen menschenleeren Park. Lamberti unterbrach ihn nicht ein einziges Mal und hörte atemlos zu.
    »Ich habe nachgedacht, Carlo. Angesichts der Entwicklungen werde ich dir doch die drei Namen verraten, die Rossotti sich gemerkt hatte. Der Geheimdienst vermutet noch nicht, dass ich sie auch kenne. Sie haben die Archivarin, Luigi und meinen alten Freund ermordet, weil alle drei um das Geheimnis wussten, hinter dem Pro Deo her ist. Sollte mir etwas zustoßen, dann gibt es niemanden mehr, der sie aufhalten oder festnageln kann. Deshalb hör mir gut zu, schreib sie nirgends auf, sondern merke sie dir: Theophanu, Marino oder Marini, das weiß niemand so genau, und Balthasar Jauerling.«
    »Theophanu, Marino oder Marini, Balthasar Jauerling«, wiederholte Lamberti leise. »Gut, gemerkt. Was hast du vor?«
    »Besser, du weißt es nicht«, gab Bertucci bestimmt zurück. »Aber du könntest mir noch kurz helfen. Der Anrufer hat etwas Seltsames gesagt. Er meinte: › Die Entdeckung der Symbolik des Verborgenen ist die Erkenntnis der Meister. ‹ Hast du eine Ahnung, was das heißen könnte?«
    »Die Symbolik des Verborgenen? Nun, mir fallen dazu diplomatische Geheimschriften ein, verschlüsselte Depeschen oder Akten mit Topsecret-Vermerk, aber das ist möglicherweise nur meine berufliche Veranlagung …« Lamberti zögerte. »Könnte er Hinweise meinen, die nicht auf den ersten Blick ersichtlich sind? Hm …« Der Außenminister dachte nach. »Haben die drei Morde irgendeinen Symbolcharakter? Sind darin Hinweise für Eingeweihte versteckt, für Meister?«
    »Ich bewundere deinen scharfen Verstand, mein Freund«, gestand Bertucci ehrlich. »Es wird mir zwar nicht leichtfallen, aber ich werde Kleinert um Hilfe bitten müssen. Auf welcher Seite steht er?«
    Lamberti lachte leise. »Auf seiner, und das mit Hingabe. Er kam mit dem neuen Papst und er wird auch wieder mit ihm gehen. Jetzt weißt du,

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