Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Teufel - Thriller

Teufel - Thriller

Titel: Teufel - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerd Schilddorfer David Weiss
Vom Netzwerk:
sah sich vorsichtig nach allen Seiten um. »Das tut mir auch wirklich sehr leid, aber ich stecke bis zum Hals in Schwierigkeiten. Du musst mir helfen, bitte.«
    »Wenn du die Sache mit dem Einbruch meinst, die ist vom Tisch«, kicherte Bogner. »Wie ich aus verlässlicher Quelle erfahren habe, gibt es eine eidesstattliche Erklärung, dass der Zettel aus der Dumm-Mühle bei Grub gestohlen wurde und du am fraglichen Abend in charmanter Damenbegleitung im Kino gewesen bist.«
    »Woher weißt du davon?«, wunderte sich Georg erst, doch dann erinnerte er sich daran, wer im Vorzimmer des väterlichen Büros in der Bundespolizeidirektion Wien immer ganz unbeteiligt ihre Nägel feilte, wenn es interessant wurde. »Schon gut, mir wird einiges klar. Familiensaga.«
    Leises Lachen war zu hören.
    »Aber das meine ich nicht«, wehrte Georg ab. »Ich habe ein viel ernsteres Problem. Ich muss in die Minoritenkirche und ich bin mir sicher, dass dort schon jemand auf mich wartet.«
    »Freunde?«, erkundigte sich Eddy zweideutig.
    »Auf die jeder verzichten kann«, antwortete Sina. »In so enger Zuneigung verbunden, dass sie mich am liebsten tot sähen.«
    »Wie viele meiner Jungs brauchst du?«, fragte Bogner zurück. »Mit schwerer Artillerie oder reicht die Anwesenheit als Abschreckung? Wo bist du da wieder hineingeraten, Professor? Ich dachte, du hast einen ruhigen Schreibtischposten an der Uni…«
    »Eddy, ich weiß es ja selbst nicht!«, stöhnte Georg. »Ich bin da einer komischen Sache auf der Spur. Zunächst war es nur eine Suche nach einer mittelalterlichen Reliquie, aber jetzt… Langsam wird das zu heiß. Mir ist ein Typ auf den Fersen, der bereits im letzten Jahr versucht hat, uns umzubringen. Du erinnerst dich an die Gruft unter dem Renn-weg? Er lässt nicht locker. Ich wäre eben fast als Hundefutter geendet und habe auch noch eine Todesdrohung unter meinem Scheibenwischer gefunden.«
    »Sieh da, ein alter Bekannter also.« Bogners Stimme bekam einen gefährlichen Unterton. »Wir treffen uns vor der Kirche, Georg. Ich bin in einer halben Stunde vor Ort.«
    Eddy legte ohne ein weiteres Wort auf.
Apostolischer Palast, Vatikanstadt, Rom/Italien
    A ußenminister Lamberti hatte das Büro von Kardinal Paolo Bertucci mit dem Handy am Ohr verlassen. Ein Telefonat jagte das nächste, seitdem die Leiche von Dottoressa Zanolla und der abgetrennte Kopf des Leiters des Vatikanischen Geheimarchivs gefunden worden waren. Krisensitzungen wurden einberufen, Strategien geplant und Memoranden ausgearbeitet.
    Der Advocatus Diaboli saß derweil seltsam unbeteiligt in seinem Sessel und starrte auf den Zettel vor sich. Während Lamberti telefoniert und sich schließlich mit einem kurzen Winken eilig verabschiedet hatte, war Bertucci bemüht, klar zu denken. Der Tod seines alten Freundes Rossotti hatte ihn tief getroffen, tiefer, als er zugeben wollte. Der Advocatus Angeli war ein langjähriger, treuer Weggefährte gewesen, ein Ruhepol in all den stürmischen Intrigen, die so manchen Idealisten verschlungen hatten.
    Die Zahl seiner Freunde konnte Bertucci an einer Hand abzählen, die seiner Feinde war im Gegensatz dazu erschreckend hoch. Im Vatikan blieb ihm jetzt nur mehr Carlo Lamberti als Vertrauter. Die Reihen der Gegner schlossen sich zusammen, und Pro Deo war ein Geheimdienst, mit dem man sich besser nicht anlegte.
    Vielleicht ist es tatsächlich an der Zeit zu gehen, dachte er. Seine jüngere Schwester in Como würde sich freuen, ihn in ihrer Nähe zu wissen. Familienleben. Noch ein paar ruhige Jahre, Spaziergänge am See, Ausflüge nach Mailand, Bergtouren auf den Monte San Primo.
    Wollte er das wirklich?
    Drei Namen.
    Zwei Tote.
    Bertucci strich sich mit der Hand über seine Glatze. Er spürte den Zorn aufsteigen, sich einnisten.
    Hier ist nichts und niemand jemals sicher …
    Nur der Tod, dachte Bertucci, der kam so sicher wie das Amen im Gebet, auch in den Vatikan. Und diesmal waren die Todesengel ausgeschwärmt, waren vielleicht sogar außer Kontrolle geraten.
    Caesarea.
    Er schlug mit der flachen Hand auf den Tisch.
    Drei Namen. Prinzessin Theophanu, Marino oder Marini, Balthasar Jauerling. Was um Gottes willen war hier los? Und da war dann noch das Gespräch mit dem Heiligen Vater, diese unglaubliche Geschichte mit den Reliquien, die alles verändern konnte …
    Als sein Telefon klingelte, zuckte Bertucci zusammen. »Bertucci!« Seine Stimme klang unwirscher, als er es beabsichtigt hatte.
    »Wie schön, Sie bei der Arbeit im

Weitere Kostenlose Bücher