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Teufel - Thriller

Teufel - Thriller

Titel: Teufel - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerd Schilddorfer David Weiss
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keine speziellen Zahlzeichen hatten, sondern stattdessen die Buchstaben als solche verwendeten. Daher steht der erste Buchstabe des Alphabets auch für die Zahl 1, der zweite für 2, und so fort. Manchmal wird er durch sehr exakt definierte Zahlenwerte ersetzt, wie das L für 50 im Römischen.«
    »Daran habe ich auch schon gedacht«, antwortete Paul, »in unserem Fall wäre die Sechs die Zahl für › F ‹ .«
    »F wie Franz«, sagte Strehler.
    »Moment!«, rief Wagner aus. »Du hast recht! Drei Männer – Ferdinand Maurer, Fritz Wurzinger, Franz Reiter. Drei Vornamen mit F. Als wir den Pfarrer fanden, war Reiter bereits tot. Dann hing Wurzinger an der Glocke. Zwei F durchgestrichen, nur mehr Maurer war übrig. Mir wird einiges klar. Das sollte eine Drohung an Maurer sein, eine sehr subtile.«
    »Eine grausame, wenn du mich fragst«, meinte der Archivar düster. »Der oder die Mörder kennen sich gut aus in der Numerologie und in den Bedeutungen der 666. Vielleicht ein weiteres Merkmal.«
    »Was fällt dir sonst noch dazu ein?«, drängte Paul.
    »Wie immer ist es schwierig, zwischen der Realität und den esoterischen Auslegungen eine Grenze zu ziehen«, erwiderte Strehler. »Es gibt so viele Legenden zur 666 und so viele Wahrheiten. Schreibt man 666 in römischen Zahlenwerten, also DCLXVI, dann verwendet man jeden bekannten Zahlenwert unter 1000 nur einmal, und zwar in absteigender Größe. Die Summe der Zahlen von 1 bis 36 beträgt 666. Daher nennen viele das Roulette auch das Spiel des Teufels, weil der Kessel alle Zahlen von 0 bis 36 aufweist. Der alte Okkultist Aleister Crowley hat mit der 666 signiert, das WWW des World Wide Web entspricht in Hebräisch dem Zahlenwert 666.« Der Archivar zuckte die Schultern. »So weit schon einmal ein paar Fakten und Vermutungen. Jetzt wird es allerdings interessant und weniger spekulativ. Dem Kaiser Nero wird die Zahl 666 ebenfalls zugeordnet, vor allem von Bibelwissenschaftlern. Sein Titel war Nero Lucius Domicius. Addiert man die römischen Zahlenwerte, ergibt das die 666. Kommen wir zu den Päpsten. Der erste Papstname, der wiederholt verwendet wurde, war Sixtus, lateinisch für »Der Sechste«. Dann etwas Erstaunliches: die Addition der Zahlenwerte der Buchstaben des Titels des Papstes › RE X SA C ER D OS L AT I N V S ‹ , was übersetzt so viel wie »Lateinischer König und Heiligkeit« heißt, ergibt ebenfalls die 666. Dann nämlich, wenn man nur diejenigen Buchstaben zählt, die zugleich römische Ziffern sind.«
    »Mir schwirrt der Kopf, und ich bewundere dein Gedächtnis«, gestand Paul. »Also ein Mord, der auf das Konto von Satanisten geht?«
    Strehler wiegte den Kopf. »Das wäre ein Schnellschuss, der leicht danebengehen könnte. Mir fallen auf Anhieb mehrere Gruppierungen ein, die mit der 666 unterschreiben würden.« Er verstummte plötzlich.
    »Könntest du das bitte weiter ausführen?«, bat ihn Wagner. »Wir haben eine Gruppe von vier Männern in Verdacht, die aber real und keineswegs unserer dunklen Phantasie entsprungen sind. Die sahen auch nicht wie Satanisten auf Urlaub in Niederösterreich aus, sondern eher wie Profis.«
    »Hm…« Strehler legte den Finger auf die Lippen und dachte nach. »Die 666 gilt auch als die Zahl von Caesarea.«
    Paul sah ihn verwirrt an. »Ja, und? Ein Ort in Israel, wenn mich nicht alles täuscht.«
    »Richtig, und der Name eines Erzbischofs, Andreas von Caesarea, in Kappadokien, der eine weithin bekannte Abhandlung zur Zahl 666 schrieb. Das macht alles ja so schwierig…«
    »Wieso schwierig? Würdest du bitte Klartext reden?« Der Reporter versuchte, den Überblick zu behalten, aber es wurde zunehmend komplizierter.
    Strehler schien sich zu einem Entschluss durchgerungen zu haben. »Also gut, dann tauchen wir in die Welt der Geheimdienste ein. Hier die Fakten: Der Mossad bildete nach dem Olympia-Attentat in München 1972 eine Sondereinheit, um Vergeltung zu üben. Fast zwanzig Jahre lang verfolgten und ermordeten die Mitglieder dieser Gruppe die verantwortlichen Attentäter auf der ganzen Welt. Keiner konnte entkommen. Der Name der Sondereinheit: Caesarea.«
    »Shapiro«, flüsterte Paul entgeistert.
    »Was meinst du?«, erkundigte sich Strehler, der ihn nicht verstanden hatte.
    »Nichts, sprich bitte weiter«, meinte Wagner und machte sich eine Notiz.
    »Wegen des großen Erfolges und in Anlehnung an den Rachefeldzug tragen die wichtigsten Einheiten des Mossad heute den Namen Caesarea. Wo sie hinausgehen, da lebt

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