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Teufel - Thriller

Teufel - Thriller

Titel: Teufel - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerd Schilddorfer David Weiss
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Drei Tote im Archiv – Rossotti, weil jemand erkannt hatte, dass er die drei Namen gelesen und sich notiert hatte. Luigi, weil er die Männer von Pro Deo begleitete und natürlich wusste, was sie suchten. Dr. Zanolla, weil sie ganz offenbar an einem Thema gearbeitet hatte, das entweder alle drei Namen oder einen davon betraf.«
    Der Advocatus Diaboli nickte nachdenklich.
    »Wissen wir, wonach Zanolla geforscht hat?«, wollte Goldmann wissen.
    Bertucci schüttelte den Kopf. »Das wollte sie mir beim Abendessen verraten, zu dem es nie kam.«
    »Dann werden wir auf vatikanischer Seite nichts mehr dazu erfahren«, erklärte Valerie bestimmt. »Spätestens jetzt hat Pro Deo alle möglichen Lücken geschlossen, die Spuren verwischt. Die machen das nicht zum ersten Mal. Es bleibt uns also nur mehr die Möglichkeit, es vonseiten der Namen aufzurollen. Jauerling, darüber müsste Georg am meisten wissen. Marini, da tappe ich völlig im Dunkeln, und Theophanu, da könnten wir Professor Meitner fragen, den Vorstand des Instituts für Geschichte an der Wiener Universität. Ich glaube, das Mittelalter ist seine Spezialität.«
    »Aber mindestens einer dieser Namen muss doch mit dem verschwundenen Archiv zu tun haben, wenn ich dich richtig verstanden habe«, warf Berner ein. »Jauerling hatte zwar ein Archiv, es war aber das des Schwarzen Bureaus und stammte sicher nicht aus dem Vatikan.«
    »Richtig«, nickte Bertucci, »ganz sicher nicht. Das Vatikanische Geheimarchiv wurde übrigens erst im 16. Jahrhundert aus der Bibliothek herausgelöst und bekam eine eigene Verwaltung und einen Archivar.«
    »Aber er könnte davon gewusst haben«, schränkte Berner ein. »In Besitz hatte er die verschwundenen Dokumente sicher nicht.«
    »Damit fällt auch Theophanu flach«, gab Valerie zu bedenken. »Ich erinnere mich zwar nicht genau, wann sie gelebt hat, es war aber knapp vor der Jahrtausendwende. Also eindeutig zu früh für ein Vatikanisches Archiv. Bleibt dieser Marini.«
    »Ja, Marino oder Marini, der muss mit dem Archiv verbunden gewesen sein«, brummte Berner. »Wenn nicht, dann fällt unsere ganze Theorie von den Namen und dem Archiv ins Wasser. Dann haben nämlich die drei Namen gar nichts mit den verlorenen Dokumenten zu tun und wir sind wieder bei Punkt null angelangt.«
    »Ich glaube, es ist an der Zeit, einen kleinen Ausflug zu machen, Kardinal Bertucci«, meinte Valerie, »ich möchte, dass Sie jemanden kennenlernen.« Sie stand auf, ging kurz zur Bibliothek Wagners, suchte einen Augenblick, zog ein Buch heraus und steckte es in ihre Handtasche. Dann kam sie wieder zur Sitzgarnitur zurück.
    Bertucci sah sie etwas überrascht an. »Sind Sie sicher? Um diese Uhrzeit? Ist es nicht etwas spät für Besuche?«
    »Ach wo, glauben Sie mir, der Mann schläft nie«, gab Goldmann zurück. »Wir nehmen Ihren Wagen, ich fahre.«
    Berner grinste. »Haben Sie in letzter Zeit gebeichtet, Eminenz? Wenn nicht, dann sollten Sie jetzt einen guten Draht zu dem alten Herren da oben haben und seine Worte beherzigen: Fürchtet Euch nicht…«
    Valerie warf Berner einen giftigen Blick zu. »Wir sehen uns spätestens morgen früh, Bernhard. Du solltest untertauchen und es Pro Deo nicht zu leicht machen, dich zu finden.«
    »Ich hab da schon so eine Idee«, beruhigte sie der Kommissar. »Macht euch auf den Weg!«
    Als der Audi anrollte und zwischen den Gebüschen verschwand, begann Berners Telefon zu läuten. Er warf einen kurzen Blick auf das Display, runzelte die Stirn und nahm das Gespräch an.
    »Polizeistelle Hollabrunn, guten Abend, Herr Kommissar. Wir haben versucht, Kommissar Burghardt zu erreichen, aber er meldet sich nicht. Herr Maurer hat hier eine Plastiktasche mit einigen persönlichen Dingen vergessen. Wissen Sie, wem wir die übergeben können?«
    »Moment«, warf Berner verwirrt ein, »wieso vergessen? Ich dachte, der alte Maurer sitzt in Sicherheitsverwahrung bei einem Bier vor dem Fernseher in seiner komfortablen Zelle.«
    »Wussten Sie das nicht?«, erkundigte sich sein Gesprächspartner überrascht. »Kommissar Burghardt hat heute Nachmittag hier angerufen und die Sicherheitsverwahrung für beendet erklärt. Maurer wurde rund eine halbe Stunde später von zwei Männern abgeholt.«
    »Lassen Sie mich raten«, brummte der Kommissar müde, »sie fuhren einen blauen Volvo.«
    »Genau!«, bestätigte der Polizeibeamte. »Wahrscheinlich seine Familie.«
    »Ganz bestimmt«, seufzte Berner, »ganz bestimmt.«
Quedlinburg,

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