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Teufel - Thriller

Teufel - Thriller

Titel: Teufel - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerd Schilddorfer David Weiss
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zweifelnd an. »Gehören Sie zur rechten Szene, die hier regelmäßig ihre Feiern abhält?«
    »Ach wo, ich bin Journalist und einer Geschichte auf der Spur«, beruhigte sie Wagner. »Ich habe nur leider wenig Zeit. Berufskrankheit…«
    »Dann essen Sie erst einmal in aller Ruhe«, meinte die junge Frau und deutete auf die Speisekarte. »Der Kustos des Museums oben auf der Burg trinkt jeden Freitag sein Bier bei uns, so gegen acht. Ich mache Sie bekannt, und alles andere liegt dann bei Ihnen.«
Breitensee, Wien/Österreich
    P aolo Bertucci? Ich dachte, Sie sind in England unterwegs und bereiten den Boden für die Reise des Heiligen Vaters«, begrüßte Valerie Goldmann den Kardinal, nachdem sie Kommissar Berner umarmt hatte.
    »Ich habe gehört, Sie waren heute Vormittag noch im Vatikan bei Außenminister Lamberti und haben ihm ein wenig eingeheizt, Frau Goldmann«, gab der kleine Italiener lächelnd zurück und schüttelte ihre Hand.
    Berner schaute erstaunt von einem zum anderen. »Ihr kennt euch? Warum habe ich manchmal das Gefühl, dass ich dringend einen längeren Urlaub brauche? Ich überrasche den persönlichen Kurier des Papstes in Zivil dabei, einfach in Pauls Remise hereinzuwandern, und jetzt kommst du aus Rom und…« Der Kommissar verstummte und warf einen misstrauischen Blick auf Goldmann. »Zu viele Zufälle in zu kurzer Zeit. Lass mich raten, Valerie. Du erledigst schon wieder einen Auftrag, oder?«
    Goldmann ging nicht darauf ein. »Paul hat mir gesagt, es gäbe ein Memo für mich und dann hättest du noch die letzten Neuigkeiten dazu.«
    Der Kommissar schob ihr die Blätter zu und winkte ab. »Gegen das, was Kardinal Bertucci zu erzählen hat, verblasst alles andere. Und je mehr ich darüber erfahre, umso sicherer glaube ich, dass diese ganze Geschichte nach Österreich spielt.«
    »Das hat mein… Kontakt auch gemeint«, antwortete Valerie und sah Bertucci an. »Es wäre an der Zeit für einen Informationsaustausch, meinen Sie nicht, Eminenz?«
    »Lesen Sie erst in Ruhe das Memo von Paul Wagner zum Thema Caesarea«, warf der Advocatus Diaboli ein, »dann reden wir. Ich kann inzwischen meine Brandstiftung fortsetzen.« Bertucci zog eines der Handys aus der Tasche und schaltete es ein.
    »Caesarea?«, fragte Goldmann ratlos. »Was hat die Stadt damit zu tun?«
    »Was meinen Sie mit Brandstiftung?«, erkundigte sich Berner argwöhnisch.
    »Commissario, ich habe Ihnen gesagt, dass ich der Erzfeind von Pro Deo bin«, murmelte der Kardinal. »Diesen Staat im Staat kann man nur mit seinen eigenen Mitteln bekämpfen. Also schicke ich regelmäßig äußerst beunruhigende SMS an drei Männer in Rom, Männer, denen Pro Deo Rechenschaft ablegen müsste.« Er zeigte Berner die übrigen Mobiltelefone. »Ich benütze jedes nur einmal, damit man es nicht nachverfolgen kann.«
    »Ich habe Sie unterschätzt, Eminenz«, gestand ihm der Kommissar zu und nickte anerkennend. »Und Ihr Auto?«
    »Gestern gebraucht gekauft und noch nicht umgemeldet«, antwortete Bertucci. Dann begann er die Kurznachricht zu schreiben.
    »Wie bezahlt?«, wollte Berner wissen.
    »Bar!« Bertucci tippte weiter.
    Berner hielt ihn mit einer ungeduldigen Handbewegung auf. »Wo haben Sie geschlafen?«
    »Bei meinem Neffen in Bologna, in seinem Privathaus«, gab der Kardinal zurück.
    »Haben Sie eine Beschattung bemerkt?«, erkundigte sich Berner nachdenklich.
    »Nein, ich habe darauf geachtet, aber das müsste ein ziemlich schneller Schatten sein, bei dem Audi«, lächelte Bertucci.
    »Dann hat Pro Deo tatsächlich keine Ahnung, dass Sie in Österreich sind«, fasste Berner zusammen. »Und jetzt hören Sie auf zu schreiben!«
    Bertucci blickte ihn erstaunt an. »Weshalb?«
    »Weil wir jetzt das Kriegsbeil offiziell ausgraben.« Der Kommissar hielt ihm sein Handy hin. »Nehmen Sie meines und schicken Sie Ihre SMS.«
    »Aber, dann werden die sofort…«, warf Bertucci ungläubig ein.
    »Genau! Das hoffe ich«, meinte Berner grimmig. »Schluss mit der Heimlichtuerei! Jetzt sollen die Ratten aus ihren Löchern kommen. Wenn wir Glück haben, dann fahren sie einen blauen Volvo. Und ich freue mich schon auf sie…«
Wewelsburg, Kreis Büren/Deutschland
    D er Mann, der sich Paul gegenüber an den Tisch setzte, mochte Mitte dreißig sein. Das etwas zerzauste dunkelblonde Haar stand anarchisch in alle Richtungen, und die Jeansjacke über dem schwarzen T-Shirt war ausgewaschen. Auf einer der Brusttaschen prangte ein Duffy-Duck-Pin. »Stefan Ahrends«,

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