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Teufel - Thriller

Teufel - Thriller

Titel: Teufel - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerd Schilddorfer David Weiss
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Vergangenes Jahr, in der Gruft unter dem Rennweg…«
    Paul sah ihn konsterniert an. »Wie bitte?«
    »Weißt du noch? Es ist derselbe Kerl, der uns in Jauerlings Gruft zur ewigen Ruhe betten wollte. Und er hat eine Obsession. Er will mich tot sehen. Wenn er dich jetzt auch noch hier sieht, könnte es gut sein, dass er sich Hoffnungen macht, uns alle beide auf einen Streich…« Er verstummte und blickte sich erneut um. »Komm, besser wir reden dort drüben in dem Wirtshaus weiter.« Er zeigte auf das Restaurant neben dem Burgtor und gab der Nonne ein Zeichen. »Und da kannst du mir auch in Ruhe erzählen, was dich nach Quedlinburg geführt hat.«
    »Du warst also auf der Wewelsburg? Das ist gut!«, sagte Georg und setzte sein Bierglas ab. Die drei hatten einen Platz an einem Tisch etwas abseits von den Touristen gefunden, auf der Terrasse mit dem angeblich »schönsten Stadtblick auf Quedlinburg«. Nachdem er sich ausgiebig ein Zubrot vom Mittagessen erbettelt hatte, lag Tschak nun unter dem Tisch und hielt seinen Verdauungsschlaf.
    Die Sonne brannte vom tiefblauen Himmel, und die Stadt vor der Silhouette des Harzes am dunstigen Horizont verströmte Frieden und Beschaulichkeit. Ganz anders als Barbara, die nervös an einem Stück Brot kaute. Sie hatte Wagner nicht aus den Augen gelassen, während er von den Ereignissen der letzten Tage erzählt hatte.
    »Keine Angst, so geht es bei uns nicht immer zu, Barbara«, lachte Paul und versuchte sie zu beruhigen. Ihm waren das immer blasser werdende Gesicht der Nonne und ihr verschreckter Gesichtsausdruck nicht entgangen. Spätestens die Erwähnung des toten Priesters, kopfüber an der Glocke aufgehängt und mit einer »666« auf der Brust, hatte ihr das Mittagsmenü total verleidet.
    Der Reporter wandte sich wieder an Georg: »Warum ist das gut, dass ich auf der Wewelsburg war?«
    »Ganz einfach…«, setzte Sina leise an und begann, Dreier auf die Tischplatte zu zeichnen, »weil ich dann nicht mehr hinfahren muss.« Er holte sein Notizbuch hervor und schlug es auf. »Unser Freund Jauerling hat mich mittels eines Sternenweges hierher nach Quedlinburg gelockt. Sein Versprechen war verlockend: Ich würde am Ende seines Rebus die größte Reliquie der Christenheit finden: den Körper von Jesus Christus.«
    »Du machst Witze!« Paul lehnte sich überrascht vor und warf einen unsicheren Seitenblick auf Barbara. Aber diese blieb stumm und senkte nur betroffen den Blick.
    »Das genügt mir schon als Antwort«, kommentierte der Reporter leise. »Es ist also wahr. Aber was hat das mit Himmler und der Wewelsburg zu tun?«
    »Soviel ich bisher in Erfahrung bringen konnte, haben nicht nur Jauerling, Joseph II. und ein paar andere, sondern auch die SS im Laufe der Geschichte nach der Reliquie gesucht«, erklärte Sina und begann in seinen Aufzeichnungen zu blättern. »Überall, wo der Körper auf seiner Flucht vor diversen Invasoren, wie den Persern oder den Ungarn, Station gemacht hat, postierte jemand einen der sechs Krüge von Kana. Die Position dieser Krüge habe ich herausgefunden. Selbst hier in Quedlinburg ist einer, ich habe ihn mir gerade angesehen.«
    »Ist die Reliquie auch da?« Paul nahm Georg den Collegeblock aus der Hand und überflog rasch die Notizen.
    »Nein, nur noch ihr Schrein«, musste Sina zugeben. »Aber eine Museumsangestellte hat mir bestätigt, dass ihr Vater bei den Grabungsarbeiten in den 30er-Jahren hier in der Stiftskirche erfahren hatte, dass › das gesuchte Artefakt ‹ auf die Wewelsburg geschafft werden sollte.« Er sah Paul an. »Und ich meine nicht den Körper von König Heinrich I., falls dir jemand erzählt hat, Himmler habe in Quedlinburg nach seinem Idol suchen lassen.« Der Wissenschaftler drehte das Bierglas in seinen Händen. »Was du mir von Obersturmbannführer Lindner und seiner Mission erzählt hast, von der Situation auf der Wewelsburg, das ergänzt sich perfekt mit den Erinnerungen des alten Herrn. Der Vater hat von genau einem solchen Obersturmbannführer erzählt: groß, blond und vom › Ahnenerbe ‹ .«
    »Du glaubst, es geht auch bei dem Transport aus Deutschbrod um den Corpus Christi?« Wagner schaute seinen Freund zweifelnd an. »Du meinst, Himmler wollte in seinem Ordenszentrum gar nicht den Speer des Schicksals oder sich selbst verehren lassen, sondern Jesus verwahren?«
    »Je länger ich darüber nachdenke, umso wahrscheinlicher erscheint es mir«, gab Sina zurück. »Wären seine Leute in St. Servatius fündig geworden,

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