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Teufel - Thriller

Teufel - Thriller

Titel: Teufel - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerd Schilddorfer David Weiss
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dem strengen Handyverbot in der Kirche und bewegte sich langsam in Richtung Ausgang.
    »Ich weiß zumindest einiges«, fiel ihm Paul ins Wort, »dank Eddy, dem Informationsprofi. Auch, dass du gerade in Quedlinburg die Kirchen unsicher machst und dir ein Killer im Zeichen eines Nagelkreuzes auf den Fersen ist.«
    »So ist es«, bestätigte Georg und stieg langsam die Treppen zum Volksaltar hinunter. »Unser alter Freund Jauerling hat mir mit seinem Privatarchiv einen gordischen Knoten zum Auflösen gegeben. Das Zeichen, das ich beim Michelberg auf der Windschutzscheibe des Autos gefunden habe, ist exakt jenes Kreuz aus Nägeln über einem Pentagramm, das wir beide auf den Akten zu »Il Diavolo in Torino« zum ersten Mal gesehen haben, wenn du dich an Maria Laach erinnerst.« Der Wissenschaftler sah sich misstrauisch um. »Leider fehlt mir zu allem Überfluss im Moment auch das Schwert, um den kunstvollen Knoten wie damals Alexander einfach durchzuhauen. Mit anderen Worten: Ich stecke in einer Sackgasse. Schlimmer noch, mein Verfolger scheint mir noch immer auf der Spur zu sein und mich sogar hier in Sachsen-Anhalt gefunden zu haben.«
    »Wie kommst du darauf?«, warf Paul ein.
    »Ich glaube, ich habe ihn gestern Abend erkannt. Ich war mir nicht ganz sicher, aber das war keine ruhige Nacht…«
    »Nicht wirklich erfreulich«, stellte Wagner trocken fest. »Meine Recherche hat gut begonnen, aber dann leider stark nachgelassen. Was hältst du von einem Informationsaustausch? Vielleicht fällt dem anderen etwas mehr ein.«
    »Guter Gedanke, aber wie du weißt, bin ich in Sachsen-Anhalt«, erinnerte ihn Georg knapp und stapfte durch das Langschiff nach draußen. »Wo steckst du gerade? Eddy hat mir erzählt, du wärst in Unterretzbach bei Berner und Burgi. Er hat von zwei toten Wehrmachtssoldaten in einem Kriegerdenkmal gesprochen und davon, dass du eine Menge böser Erinnerungen an das Kriegsende in die Gegenwart geholt hast. Was dir, wie ich gehört habe, auch ganz neue Freunde eingebracht hat, die fest entschlossen sind, euch über den Jordan zu schicken.«
    »Ja, das wird schon fast zur Manie…«, seufzte Paul. »Wie auch immer. Ich bin jedenfalls näher als du denkst und ich habe gerade einen alten Freund getroffen. Rate mal, wen?«
    »Keine Ahnung.« Georg zuckte ratlos mit den Schultern.
    Der Wissenschaftler trat auf den Schlosshof hinaus, in die pralle Mittagssonne. Sofort begann Tschak zu bellen und lief schwanzwedelnd auf ihn zu. Der Mann, den er an der Leine hinter sich herzog, war Paul Wagner.
    »Scherzkeks!«, grunzte Sina und legte auf. »Du hättest mir auch gleich sagen können, dass du im Schlosshof bist. Was das wieder kostet…!«
    »Ach was!«, rief Paul lachend und klopfte Georg auf den Rücken. »Das bringt dich schon nicht um.«
    »Nein, das besorgt der Idiot mit dem Nagelkreuz schon.«
    Die beiden Freunde umarmten sich. Es tat gut, das alte Team endlich wieder vereint zu wissen.
    Barbara beobachtete Paul und Georg aus einiger Entfernung. Dann entschied sie sich, doch näher zu kommen.
    »Barbara Buchegger hast du ja bereits kennengelernt, nachdem dich Tschak an der Leine hat.« Sina winkte die Nonne näher.
    »Ja.« Paul nickte. »Deine reizende Begleiterin hat mich schon ins Kreuzverhör genommen, wer ich bin und warum ich Tschak kenne.«
    »Das Wichtigste war, dass Sie der Hund auch erkannt hat, Herr Wagner.« Barbara lächelte und kraulte den kleinen Hirtenhund hinter dem Ohr. »Und Ihr Presseausweis war mir auch eine gewisse Entscheidungshilfe…«
    »Siehst du, Georg«, lächelte Paul, »eine gewissenhaftere Dog-Sitterin kann man sich gar nicht wünschen. Unterzieht mich sogar einer Ausweiskontrolle…«
    »Das ist auch ganz gut so«, murmelte Sina halblaut und zog seinen Freund ein wenig zur Seite. »Es ist nicht so, wie du jetzt vielleicht denkst, Paul.« Er deutete mit dem Kopf auf Barbara. »Sie ist die Nichte von Benjamin, dem Messerschmied von der Dumm-Mühle, und sie ist eine Nonne.«
    »Eine Nonne?« Paul schaute ungläubig auf die Frau in Jeans. »So sieht sie gar nicht aus. Hat sich da in den Bekleidungsvorschriften etwas verändert und ich weiß nichts davon?«
    »Nein, Eddy hat ihren Look…«, Sina überlegte kurz, »… nun, sagen wir, modifiziert«, ergänzte er und steckte die Hände in die Hosentaschen. Dann sah er sich wieder um. »Was mich mehr beunruhigt, ist dieser Killer, der mich selbst hier gefunden hat. Er wollte uns beide, dich und mich, schon einmal umbringen.

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