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Teufel - Thriller

Teufel - Thriller

Titel: Teufel - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerd Schilddorfer David Weiss
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mit den Inschriften war umgekippt und hatte die beiden Soldatenfiguren, die ihn von links und rechts eingerahmt hatten, mitgerissen. Dabei waren sie in mehrere Teile zerbrochen.
    Berner schluckte. Unter einem Stahlhelm aus Beton blickte ihn plötzlich ein Totenkopf an, an dem noch Hautfetzen hingen.
    Der Kommissar beugte sich vor, um genauer hinzusehen. Der Kopf der anderen Figur war zwar davongerollt, aber der Oberkörper lag vor ihm. Wo der Beton aufgebrochen war, sah man Uniformfetzen, darunter die Rippen eines menschlichen Skeletts. Berner streckte vorsichtig die Hand aus und zog eine metallene Erkennungsmarke zwischen den Resten des Uniformkragens heraus. Er wollte Burghardt rufen, aber seine Gedanken überschlugen sich und er schaute nur stumm auf das Metall in seiner Hand.
    Einige Häuser weiter unten an der Dorfstraße, in Sichtweite der Kreuzung, glitt ein verwaschener Vorhang wieder zurück an seinen Platz.
    »Verdammt, verdammt, verdammt«, flüsterte eine Stimme, und dann humpelte ein hagerer, großer Mann in die Küche, blickte sich suchend um. Der Alte zog, immer noch vor sich hin murmelnd, eine abgegriffene Schublade auf, suchte darin herum, schob den Inhalt von links nach rechts und wieder zurück und nahm schließlich ein großes Küchenmesser mit breiter, schartiger Klinge heraus.
    Er prüfte mit dem Daumen die Schneide. Dann schnitt er sich mit zitternden Händen die Pulsadern auf.
Breitensee, Wien/Österreich
    E ddy Bogner war noch keine zehn Minuten weg, als das Telefon in Wagners Remise klingelte und auf dem Display seines Handys »Berner« aufleuchtete. Der Reporter richtete sich auf und wischte sich die Hände an einem öligen Lappen ab.
    »Du hast noch eine Schonfrist«, zischte er der Kawasaki zu und nahm das Gespräch an. »Dies ist der automatische Anrufbeantworter von Paul Wagner. Sie haben zwei Sekunden, um eine Nachricht zu hinterlassen. Biep! Tut mir leid, Sie haben leider zu lange gebraucht, die Zeit ist vorbei. Auf Wiedersehen!«
    »Herrgott, Wagner, wann werden Sie endlich erwachsen?«, brummte Berner, und Paul seufzte laut, als er die Stimme des Kommissars hörte.
    »Lassen Sie mich raten, Sie sind nicht gut drauf«, gab der Reporter zurück und klemmte sich das Handy zwischen Ohr und Schulter, während er sich einen frischen Kaffee einschenkte. »Was verschafft mir die Ehre des kriminalpolizeilichen Anrufs?«
    »Schwingen Sie sich auf eine Ihrer Raketen oder nehmen Sie von mir aus auch dieses Werbemobil für Pizzalieferungen und kommen Sie nach Unterretzbach. Burgi und ich haben hier gerade zwei Leichen gefunden, die im Kriegerdenkmal eingemauert waren.«
    Vor Überraschung fiel Paul der Kaffeelöffel aus der Hand. »Hab ich das jetzt richtig verstanden? Sie sind in der tiefen Provinz gestrandet und prompt über zwei Leichen gestolpert? Im Kriegerdenkmal? Was verschlägt Sie an die tschechische Grenze?« Der Reporter war bereits mit einem Arm in seiner Lederjacke, während er noch rasch einen letzten Schluck Kaffee schlürfte.
    »Wie wäre es, wenn wir alles das hier vor Ort besprechen?«, brummte Berner. »Beeilen Sie sich ein wenig, werden Sie Ihrem zweifelhaften Ruf gerecht, sonst müsste ich alles der lokalen Presse erzählen, und die hätten dann den Aufmacher vor dem rasenden Reporter meines Vertrauens.«
    »Welcher lokalen Presse? Dem »Weinseligen Grenzboten«? Und habe ich gerade Vertrauen gehört?«, gab Paul lachend zurück. »Wie auch immer, ich bin schon unterwegs. Es wird wohl am besten sein, ich nehme den › Pizza-Expresss ‹ . Zu dritt passen wir auf keine Rennmaschine.«
    »Mit fällt ein Stein vom Herzen«, stellte Berner sarkastisch fest. Im Hintergrund war eine Polizeisirene zu hören, die rasch näher kam. »Die Kollegen sind bereits da. Wir sehen uns später.«
    Das »Später« war früher, als Berner gedacht hatte. Die beiden Polizisten aus dem nahe gelegenen Retz hatten das zerstörte Denkmal besichtigt, kurz den Fahrer des Lkws vernommen, Berner und Burghardt befragt und sich dann entschlossen, die Landes-Kriminalabteilung zu verständigen. Die wenigen Schaulustigen, die von den rotierenden Blaulichtern angezogen worden waren, hatten sich rasch wieder zerstreut. Man diskutierte noch ein wenig und dann ging man wieder an die Arbeit. Die beiden Leichen mit den Kennmarken waren ja, nach ersten Erkenntnissen, bereits seit mehreren Jahrzehnten tot. Einer der Weinbauern hatte es rasch auf den Punkt gebracht, bevor er wieder auf seinen Traktor kletterte: »Das

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