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Teufel - Thriller

Teufel - Thriller

Titel: Teufel - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerd Schilddorfer David Weiss
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sind keine von hier. Sicher Russen.«
    Damit war alles gesagt.
    Berner war der Erste, der das Donnergrollen am Horizont hörte und die Stirn runzelte. Er saß mit Burgi und den beiden Polizisten aus Retz in Sichtweite des Kriegerdenkmals im Garten der Gastwirtschaft. Von da konnte man die Beamten der Spurensicherung beobachten, die unter der Leitung eines untersetzten, mürrischen Mannes etwas ratlos um das Denkmal herumstanden.
    »Ich höre die Presse einfliegen«, kommentierte Berner trocken und nahm einen Schluck Bier.
    »Ist der Auspuff legal?«, fragte einer der Polizisten erstaunt.
    Burgi grinste, und Berner winkte ab. »Das habe ich jahrelang versucht, in Erfahrung zu bringen. Zuerst bei den Motorrädern des Herrn Wagner, dann bei den Autos. Am Ende hab ich aufgegeben und bin mitgefahren.«
    Der »Pizza-Expresss« hielt direkt neben der rot-weiß-roten Absperrung, die um das Kriegerdenkmal gezogen worden war. Der untersetzte Leiter der Spurensicherung fuhr herum, als Wagner das Fenster herunterließ und ihm seinen Presseausweis entgegenstreckte.
    »Fahren Sie weiter! Wir sind mitten in der Untersuchung, und die Kriminalbeamten werden erst in einer Stunde eintreffen. Dann gibt’s vielleicht Informationen«, rief er dem Reporter zu.
    »Ich wollte eigentlich nur wissen, wo ich Kommissar Berner finde«, gab Wagner zurück.
    Stumm deutete der Leiter der Spurensicherung auf die nahe Gastwirtschaft.
    »Hätte ich mir denken können«, murmelte Paul und schmunzelte. »Wenn das Café Prindl nicht in der Nähe ist, dann tut es zur Not auch ein Dorfwirtshaus.«
    Burghardt winkte dem Reporter zu, als Wagner den Mazda geparkt hatte und den Gastgarten betrat.
    »Hallo Burgi!«, rief Paul. »Unter zwei Leichen habt ihr es diesmal nicht getan?« Er zog sich einen Sessel näher und begrüßte die Polizisten, bevor er sich an Berner wandte. »Unrasiert, leicht zerzauste Haare, Räuberzivil. Die Pension tut Ihnen irgendwie gut, Herr Kommissar.«
    »Daran ist nur der Kollege Burghardt schuld, der sich eine Ruine im Grenzgebiet andrehen ließ und nun versucht, ein Weingut daraus zu machen«, grummelte Berner. »Und was Sie betrifft, Sie waren auch schon mal schneller, wenn ich mich recht erinnere.«
    Die Sticheleien zwischen dem Kommissar und dem Reporter waren seit Jahren eine gut gepflegte Tradition, die keiner der Männer missen wollte. Wagner und Berner waren nach dem Abenteuer um das Geheimnis von Friedrich III., das sie beide beinahe das Leben gekostet hatte, zu Freunden geworden. Der Wettlauf um die geheimnisvollen Papiere Metternichs und die Entschärfung von vier Bombendepots hatten diese Freundschaft noch vertieft. Das »Sie«, an dem beide festhielten, war Ausdruck eines tiefen gegenseitigen Respekts. Jeder wäre für den anderen durchs Feuer gegangen und war es bereits in der Vergangenheit.
    Aber keiner der beiden hätte es je zugegeben.
    »Angesichts aufrechter Polizisten in Uniform, die an diesem Tisch sitzen, kein Kommentar dazu«, seufzte Paul.
    Die Beamten lachten. »Jetzt, wo die Presse da ist, sagen wir auch besser nichts mehr«, meinte einer der beiden.
    »Das wird eine schweigsame Runde«, warf Burghardt ein. »Also würde ich vorschlagen, wir halten es mit den Politikern. Informelles Tischgespräch.«
    Berner nickte. »Klingt gut.« Er sah Wagner fragend an.
    »Ich lasse Sie meinen Artikel lesen, bevor ich auf Senden drücke«, beruhigte ihn Paul. »Jetzt möchte ich aber die ganze Geschichte hören, von Anfang an.«
    In diesem Moment schallten laute Rufe über den Platz: »Hilfe! Polizei! Rettung!«
    Eine gedrungene Frau in bunter Kittelschürze und Kopftuch eilte über die Straße, wild gestikulierend. Ihr hochrotes Gesicht war vor Aufregung verzerrt.
    »Hier wird es wirklich nicht langweilig«, brummte Berner, stieß Burghardt an, und beide liefen los, gefolgt von den völlig überraschten Polizisten. Paul war ebenfalls bereits aufgesprungen und wollte losstürmen, da klingelte sein Handy.
    »Wagner!«, meldete er sich. »Wer immer es ist, Sie rufen zu einem ungünstigen Zeitpunkt an.«
    »Dr. Sina hier, Paul, und es tut mir leid, wenn ich störe«, stellte eine Stimme fest. Der Wiener Polizeipräsident klang nicht nach einem unverbindlichen Nachmittagsplausch. »Ich suche Georg und weiß nicht, wo ich ihn finden kann. Ich habe zwei Beamte zu seiner Burg geschickt, aber er war nicht da.«
    Paul hatte Georgs Vater bereits vor langer Zeit kennengelernt. Die beiden Schulfreunde hatten viele gemeinsame

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