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Teufel - Thriller

Teufel - Thriller

Titel: Teufel - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerd Schilddorfer David Weiss
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seinen Notizblock hervor. »Also das Epitaph, das wir suchen, stammt aus dem 16. Jahrhundert. Es soll aus hellem Stein sein, mit schwarzer Schrift und einem Relief, das nicht nur einen Bürgermeister und seine Familie, sondern auch eine Burg im Hintergrund zeigt.«
    Doch nachdem sie alle Wände der Kirche abgesucht hatten, wurde ihnen schnell klar, dass sich der Grabstein nicht im Innenraum befand.
    »Verschwunden«, brummte Georg resigniert. »Wie hätte es auch sonst sein sollen, nach über zweihundert Jahren.« Enttäuscht steckte er seinen Collegeblock wieder ein.
    »Vielleicht wäre jetzt der richtige Zeitpunkt gekommen, mir etwas zu erklären«, forderte ihn Barbara auf. »Wir waren heute den ganzen Tag in Kirchen unterwegs, Sie haben Aufzeichnungen gemacht, vor sich hin gemurmelt, die Geschichte der letzten zweitausend Jahre Revue passieren lassen, und das vor einem ganz konkreten Hintergrund, den ich nicht kenne…«
    »Ich weiß nicht, wo ich beginnen soll«, antwortete Sina zögernd. »Ich habe voriges Jahr gemeinsam mit Paul etwas gefunden…«
    »Moment!«, unterbrach sie ihn. »Wer ist dieser Paul? Sie haben ihn schon mal erwähnt, aber ich habe keine Ahnung, wer das ist.«
    »Paul Wagner ist ein alter Freund von mir«, erklärte Georg und setzte sich in eine Bank. »Ein Schulfreund, um genauer zu sein. Wir haben während des Studiums zusammen gejobbt, dann haben sich unsere Wege wieder getrennt. Bis vor zwei Jahren…«
    »Ist er dieser Journalist, von dem mir Onkel Benjamin erzählt hat?«
    »Ja, genau.« Sina überlegte, was er Barbara anvertrauen konnte. »Wir haben also ein Privatarchiv gefunden, Aufzeichnungen eines Zwerges, verfasst in Turin im späten 18. Jahrhundert.«
    »Jauerling?« Buchegger zog fragend die Brauen hoch.
    Georg sah sie erstaunt an. »Woher wissen Sie …?«
    »Ach, das war nur ein Schuss ins Blaue.« Barbara machte eine wegwerfende Handbewegung. »Sie haben den Namen vor dem Teufelsfresko in Schöngrabern genannt und dabei den Zwerg betrachtet, der das Pergament hält.«
    »Gut beobachtet«, musste Georg zugeben. »Seine Aufzeichnungen haben wir in einer versteckten Holzkiste im Steinboden der Kirche Maria Laach gefunden.«
    »Das klingt wie eine Szene aus Indiana Jones«, grinste Buchegger und setzte sich neben Georg.
    »So kann man es auch nennen«, gab Georg zurück. »Jedenfalls habe ich seine Erinnerungen gelesen und bin auf ein paar interessante Fakten gestoßen. Nichts Konkretes, nur vage Andeutungen…« Georg entschied, vorerst seine Schlüsse für sich zu behalten und nur die lokalen Details preiszugeben. »Jauerling erwähnte Kirchen der Umgebung: Schöngrabern, Eggenburg und auch den Michelberg, zu dem wir morgen fahren könnten. Dann nannte er Menschen, darunter die Kuenringer und Niclas Eighorn.«
    »Diesen Schulleiter«, hakte Buchegger nach.
    »Genau, den Leiter des Spiels«, bestätigte Sina. »Sie alle stehen in Verbindung zueinander. Es gibt eine Geschichte, die sie alle in irgendeiner Form über mehrere Jahrhunderte miteinander verbindet. So etwas wie einen roten Faden mit vielen Knoten: die Orte und die Personen.« Georg begann mit dem Finger Dreien auf die Bank vor ihm zu malen, was er oft machte, wenn er sich konzentrierte. »Jauerling war ein sehr verschlossener Mensch, was mit seinem Beruf zusammenhing. Er schrieb nie etwas klar und deutlich auf. Seine Memoiren sind so etwas wie eine Reise auf den Spuren eines… eines Objekts.«
    Er verstummte für einen Moment. »Ich weiß wirklich nicht, wie man es sonst erklären sollte. Ich bin auf der Suche nach dem roten Faden, nach dem Warum, immer mit dem Hintergedanken, dass vielleicht auch gar nichts dahintersteckt.«
    Barbara unterbrach ihn nicht und hörte aufmerksam zu.
    »Paul war von Anfang an der Meinung, es handelt sich bei der Akte nur um ein Theaterstück, ein spätbarockes Mysterienspiel, wie die › Zauberflöte ‹ , das in der kaiserlichen Zensur stecken blieb.«
    »Ein Theaterstück?«, warf Barbara ein.
    »Ja. Jauerling nannte es › Il Diavolo in Torino ‹ .« Georg schaute nachdenklich zum Altar. »Aber ich vertraue in diesem Fall meinem Gefühl, und das sagt mir, dass es kein Theaterstück ist. Das Kribbeln habe ich immer, wenn ich kurz vor einer Entdeckung stehe…« Er verstummte und zeichnete weiter Dreien auf der Kirchenbank. »Tut mir leid, das klingt nicht sehr wissenschaftlich, aber mehr kann ich im Moment nicht anbieten. Ich bin auf einer Reise auf den Spuren Jauerlings.« Sina sah

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