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Teufelsbande: Ein neuer Fall für Julia Durant (Knaur TB) (German Edition)

Teufelsbande: Ein neuer Fall für Julia Durant (Knaur TB) (German Edition)

Titel: Teufelsbande: Ein neuer Fall für Julia Durant (Knaur TB) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz , Daniel Holbe
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gäbe und Frank Hellmer über die Situation informiert sei.
    »Dann darf ich also davon ausgehen, dass Sie nicht noch weitere Kollegen involvieren?«, vergewisserte sich Cramer, während sie in Richtung Wohnzimmer gingen. Hellmer musterte die Inneneinrichtung, die zwar nicht seinem Stil entsprach, aber angenehm überraschte. Wenig Prunk, eher ein dezentes Ambiente mit ausgewählten Kunstgegenständen. Nicht überheblich, doch alles andere als schlicht. Protzig wirkte nur das riesige Ölgemälde einer Seeschlacht, dessen kühle Grau- und Blautöne nicht zu den warmen Holzfarben passten. Drei Segelschiffe waren zu sehen, eines davon mit gebrochenen Masten, im Hintergrund verbargen Rauchschwaden ein weiteres.
    »Die Schlacht von Trafalgar«, kommentierte Cramer, der Hellmers prüfenden Blick bemerkt hatte, und hielt kurz inne.
    »Eine Ölreplik?«, erkundigte sich Hellmer, denn er hatte auf den ersten Blick einen Kunstdruck vermutet, doch dann die unebene Oberflächenstruktur erkannt.
    »Eine sehr alte, ja«, nickte Cramer. »Unbekannter Künstler, schätzungsweise um 1955, also dem hundertfünfzigsten Jahrestag der Schlacht. Kennen Sie sich aus?«
    »Ein wenig«, murmelte Hellmer und sinnierte krampfhaft, wie der originale Künstler des weltbekannten Motivs hieß.
    »Crepin. Das Original hängt im Louvre«, erklärte Cramer, der scheinbar Gedanken lesen konnte oder Hellmers suchenden Blick nach einer Signatur registriert hatte. »Bevor Sie es sagen: Der kühle Grünstich ist ein echtes Manko. Aber er macht das Bild zu einem Unikat. Es zeigt die letzte große, dramatische Seeschlacht des Segelzeitalters, und entsprechend verehrt wird Lord Nelson auch von den Briten.«
    »Dabei hat es ihn gleich zu Beginn tödlich erwischt, wenn ich mich recht entsinne«, murmelte Hellmer mit zusammengekniffenen Augen. »Aber wir sind nicht hergekommen, um über Kunst oder Geschichte zu sprechen«, fuhr er sogleich fort.
    »Natürlich nicht. Bitte.« Cramer wies mit der Rechten zum Sofa. »Machen Sie es sich bequem. Darf ich Ihnen etwas anbieten?«
    »Danke«, verneinte Julia.
    »Für mich auch nicht«, antwortete Hellmer.
    »Ist Ihre Frau zu Hause?«, erkundigte sich die Kommissarin weiter.
    »Hm. Sie hat sich hingelegt, und ich würde sie nur ungern stören. Migräne.«
    Cramer machte ein mitfühlendes Gesicht und zuckte mit den Achseln.
    »Nun gut, aber wir behalten uns vor, sie später hinzuzuziehen.«
    Julia und Frank nahmen nebeneinander Platz, Herbert Cramer setzte sich ihnen schräg gegenüber. Ohne Umschweife kam die Kommissarin auf den Punkt.
    »Herr Cramer, wir haben mit Frau Hausmann gesprochen, das heißt, mit beiden von ihnen«, eröffnete sie. Julia und Frank beobachteten den Mann, der Autorität und Gelassenheit ausstrahlte. Tatsächlich meinten beide ein leichtes Zucken der Augenwinkel wahrzunehmen, mehr aber auch nicht.
    »Natürlich haben Sie das.«
    Cramers Antwort war so ziemlich das Letzte, was Julia erwartet hätte, üblicherweise reagierten Befragte mit einer Gegenfrage, etwa mit: »Was haben Sie?« Oder gleich mit einer verteidigenden Aussage wie: »Und was hat das mit mir zu tun?« Herbert Cramer allerdings gab sich vollkommen unbeeindruckt, doch auch Julia Durant blieb hartnäckig am Ball.
    »Wir haben uns ein wenig darüber gewundert, was Frau Hausmann, die Mutter, uns berichtet hat.«
    »Und das wäre?«
    »Sie haben ihr einen Besuch abgestattet. Haben Sie sie unter Druck gesetzt?«
    »Hat sie das gesagt?«
    »Sagen Sie es uns.«
    Herbert Cramer lächelte schief und beugte sich nach vorn. »Hören Sie, Frau Durant«, begann er geduldig. Noch immer wirkte er vollkommen gelassen. »Mein Sohn hat sich mir nach Monaten des Grabenkriegs anvertraut. So eine Situation ist nicht gerade klassisch, immerhin hat er mir schlimme Dinge berichtet. Viel größer als seine Angst vor der Polizei war seine Reue und die Angst um das eigene Leben, verstehen Sie? Das Einzige, was ich tun konnte, war, ihm wenigstens das Damoklesschwert einer Verhaftung zu nehmen. Sie wissen doch selbst, wie es in den Gefängnissen zugeht. Mit Erpressung hatte das nicht das Geringste zu tun.«
    »Wie ist dieser Besuch denn stattdessen abgelaufen?«, fragte Julia knapp, ohne auf das Gesagte einzugehen.
    »Ich habe an Frau Hausmanns Verständnis appelliert, ihr die Situation erläutert. Wussten Sie, dass ihre Tochter an diesem Tag nicht einmal Dienst im Laden gehabt hätte? Sie hat ihre Mutter nur vertreten. Frau Hausmann hat sich plötzlich riesige

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