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Teufelsbande: Ein neuer Fall für Julia Durant (Knaur TB) (German Edition)

Teufelsbande: Ein neuer Fall für Julia Durant (Knaur TB) (German Edition)

Titel: Teufelsbande: Ein neuer Fall für Julia Durant (Knaur TB) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz , Daniel Holbe
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mit dem Mädchen gesprochen«, wiederholte Julia Durant die Worte ihres Kollegen. »Und natürlich auch mit ihrer Mutter.«
    »Aber warum?« Mikes Augen bekamen einen feuchten Schleier und huschten rastlos hin und her. »Ich habe Ihnen doch alles gesagt.«
    »Das konnten wir aber nicht wissen«, erwiderte Julia mit sanfter Stimme und einer beschwichtigenden Handgeste. »Was beunruhigt dich denn so?«
    »Wie? Äh, nichts, nein«, wehrte Mike kopfschüttelnd ab.
    »Hm, und ich dachte schon, es könnte mit diesen Facebook-Nachrichten zusammenhängen«, übernahm Hellmer wieder und nickte Julia kaum merklich zu.
    Mike schien für einen Augenblick zu erstarren, er fasste sich aber sofort wieder und hauchte mit leerem Blick: »Scheiße.«
    »Was ist denn scheiße?«
    »Können Sie sich ja denken, oder?«
    »Nein, eigentlich nicht. Erklärst du es uns?«
    »Weiß nicht.«
    »Hör zu, Mike«, sagte die Kommissarin, die zu spüren meinte, dass Michael sich abzuschotten begann, »wir haben die Nachrichten noch nicht gelesen, aber das, was das Mädchen davon berichtet hat, ist keine Schande. Im Gegenteil. Ich kenne nur wenige junge Männer deines Alters, die sich so etwas getraut hätten.«
    »Sie haben es nicht gelesen?«, wiederholte Mike argwöhnisch und kniff die Augenlider zusammen.
    »Nein. Aber wir würden gerne, wenn du uns lässt. Und wenn du das lieber mit einem von uns alleine machen möchtest, ist das auch okay.«
    »Mit ihm vielleicht.« Achselzuckend nickte Mike in Hellmers Richtung.
    »Natürlich.« Julia erhob sich ächzend, denn sie hatte ihren Rücken beim Sitzen ungünstig verdreht. Sie streckte sich, nickte den beiden zu und verließ das Zimmer. Draußen entschied sie sich, wieder hinunter zu Mikes Eltern zu gehen. Von dem Chat allerdings würde sie nichts erzählen.

    Eine knappe halbe Stunde später verließen die beiden Kommissare das Haus der Cramers, und Hellmer zog seine Zigarettenschachtel aus der Brusttasche seines Hemdes. Julia, die neben ihm her zu seinem Porsche trottete, sog zweimal lautstark Luft in die Nase und sagte dann: »Schon wieder?«
    »Wieso wieder?«, grinste Hellmer unschuldig, der genau wusste, dass seine Partnerin den frischen Rauch an seiner Kleidung gerochen hatte.
    »Jungs, ihr sollt doch nicht heimlich im Zimmer rauchen«, scherzte Julia mit erhobenem Finger und stieß Frank sanft in die Seite. »Wenn das der Herr Vizepolizeichef wüsste.«
    »Es war Mikes Idee.« Hellmer zuckte mit den Schultern und hob verteidigend die Hände. »Ich habe nur alles getan, um eine entspannte Basis für die Kooperation des Zeugen zu schaffen.«
    »Haha, so könnte man es auch nennen. Mensch, Frank, das habe ich vermisst.«
    »Die Zigaretten?«, gab Frank schlagfertig zurück. »Vorhin war’s noch der Porsche.«
    »Nein, Quatsch, das meine ich doch nicht.« Julia hakte sich bei ihm ein, obwohl sie den Wagen nur wenige Schritte später erreichten. »Die Arbeit mit Brandt läuft viel runder als erwartet, aber mein Herz schlägt nun mal für dich.«
    »Achtung, verheirateter Kommissar.«
    »Blödmann. Ich mein’s ernst.«
    »Ich hör ja schon auf«, erwiderte Frank, »obgleich ich grad etwas auf dem Schlauch stehe. Was willst du mir denn mitteilen?«
    »Nichts Bestimmtes, nur einfach mal so«, murmelte Julia unentschlossen. »Ich wollte dich wissen lassen, dass ich den Job ohne euch, aber insbesondere ohne dich, nicht machen wollte. Das liegt mir schon eine ganze Weile auf der Seele, aber irgendwie kriegt man das im Alltag nie so gesagt.«
    »Ach, das weiß ich doch auch so«, lächelte Hellmer. »Du hast einen verdammt weichen Kern und zeigst ihn eben nicht gerne. Das ist im Grunde auch gut so, denn eine harte Schale schützt am besten vor Verletzungen.«
    »Mag sein, aber man vergisst darüber auch manchmal seine Menschlichkeit. Davor habe ich Angst.«
    »Angst wovor? Zur Maschine zu werden?«
    »Als Maschine wahrgenommen zu werden.«
    »Na, da mach dir mal nicht allzu viele Sorgen«, grinste Frank, schnippte seine Zigarette weg und trat näher an Julia heran. Er umarmte sie kurz, aber fest. Dabei murmelte er: »Nein, wirklich nicht. Du fühlst dich nicht wie eine Maschine an. Außerdem«, er löste sich wieder, »wärst du wohl als Montagsgerät längst zurückgerufen und demontiert worden.«
    Er lachte schallend, und Julia stemmte empört die Fäuste in die Hüften. »Was soll das denn heißen?«
    »Nichts Bestimmtes«, zwinkerte Hellmer, »aber nobody is perfect, damit musst wohl auch du

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