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Teufelsbande: Ein neuer Fall für Julia Durant (Knaur TB) (German Edition)

Teufelsbande: Ein neuer Fall für Julia Durant (Knaur TB) (German Edition)

Titel: Teufelsbande: Ein neuer Fall für Julia Durant (Knaur TB) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz , Daniel Holbe
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das nicht erlaubt«, murmelte Julia. »Hast du die Passagen angeschaut?«
    »Ja, es geht um Schuld und Sühne. Aber du bist die Bibelfeste von uns beiden. Geht es darum nicht überall dort?«
    »Nicht permanent, doch schon häufig. Möglicherweise hat Michael sich mit dem Thema auseinandergesetzt. Was hältst du von diesem Dialog?« Julia raschelte mit dem Papier.
    »Wirkt ehrlich auf mich«, antwortete Hellmer. »Ich hätte zu gern die Antwort von Sybille Hausmann erfahren.«
    »Michael sicherlich auch«, stimmte Julia nachdenklich zu, »aber Herr Cramer senior wollte wohl nicht abwarten, nichts dem Zufall überlassen.
    »Unter uns gesagt, ich finde ihn zum Kotzen«, wisperte Hellmer.
    »Schön, dass das zuerst von dir kam«, lächelte die Kommissarin müde. »Ich denke da nämlich ähnlich, aber das werde ich Berger nicht auf die Nase binden.«
    Die beiden verabschiedeten sich voneinander, und Julia machte sich bereit, zu ihrem Peugeot zu laufen, als sie sich noch einmal umdrehte.
    »Ach, Frank?«
    »Hm?« Hellmer zog fragend die Augenbrauen zusammen.
    »Noch etwas«, sagte sie und klang dabei betont sachlich, »ich bin an einem Dienstag auf die Welt gekommen. Von einem Montagsgerät kann also nicht die Rede sein …«
    Mittwoch, 19:45 Uhr
    V or dem Clubhaus der Mogin Outlaws parkten nur wenige Motorräder. Brandt zählte drei, etwas weiter hinten, aufgebockt und ohne Hinterräder, stand eine vierte Maschine. Er erinnerte sich an seine Jugend, damals, als es das Allergrößte gewesen war, mit einem stinkenden Fünfzig-Kubik-Motor durch die Straßen zu knattern, im T-Shirt, ohne Helm und mit ölverschmierten Händen, weil man permanent an den Mopeds herummontierte. Und er erinnerte sich an die amerikanischen GIs, die stets die besseren, stärkeren und schnittigeren Maschinen besessen hatten. Apropos Amerikaner. Er rief sich zur Ordnung und entschied, seinen Alfa demonstrativ auf die geschotterte Parkfläche zu stellen, obwohl ein unübersehbares Schild am Gittermattenzaun darauf hinwies, dass das Parken Members only vorbehalten war. Harley Parking only prangte von einem zweiten Schild, das unmittelbar danebenhing und mit grünem Zaundraht an den silbernen Doppelstäben fixiert war.
    Dieter Greulich war nicht erreichbar gewesen, und Brandt war nicht einmal unglücklich darüber. Wahrscheinlich hätte er tausend Einwände vorgebracht, Chris auf direktem Weg zu kontaktieren, aber darauf konnte der Kommissar keine Rücksicht nehmen. Wenn auch nur die geringste Chance bestand, über Chris’ Insiderwissen dem Mörder von Kohlberger einen Schritt näher zu kommen, würde er sie ohne weitere Verzögerungen nutzen.
    Der Schotter knirschte unter seinen Schritten, und Brandt überkamen die ersten Zweifel. Drei fahrbereite Motorräder, das bedeutete, im Inneren des Clubhauses erwarteten ihn mindestens drei bullige Typen, die sich allen Medienberichten und Klischees zufolge nicht von einem mittelgroßen Kriminalbeamten beeindrucken lassen würden. War es tatsächlich eine kluge Idee gewesen, ohne Unterstützung hierherzufahren? Brandts Überlegungen wurden jäh unterbrochen, als er nur noch wenige Meter von der Tür entfernt war, diese plötzlich aufflog und Chris ihm entgegentrat.
    »Schau an, die Bullen!«, polterte er laut, und obwohl Brandt keine weiteren Personen wahrnahm, begriff er, dass Chris offensichtlich ganz bewusst handelte.
    »Brandt, Kripo Offenbach«, erwiderte er, ebenfalls laut und deutlich. »Ich habe einige Fragen.«
    »Hier gibt es keine Antworten. Haben Sie einen Beschluss oder Haftbefehle?«
    »Nein.«
    »Dann darf ich Sie bitten, das Gelände zu verlassen. Ich zeige Ihnen den Weg.«
    Noch immer laut sprechend hatte Chris nun offenbar das Interesse der anderen Rocker geweckt, denn im Halbdunkel des Innenraums erschienen zwei schemenhafte Gesichter. Einer erkundigte sich mit rauher Stimme, ob er rauskommen solle.
    »Quatsch, das Männchen hier pack ich grad noch alleine!«, rief Chris mit Spott in der Stimme zurück, und drinnen ertönte ein höhnisches Lachen.
    »Raus auf den Parkplatz«, zischte er in Brandts Richtung und trat auf ihn zu. Sie schritten um die Ecke, und sobald sie aus dem Sichtfeld des Eingangs waren, blitzte Chris den Kommissar wütend an: »Ich habe euch doch Namen gegeben, von denen ihr euch fernhalten solltet«, zischte Chris wütend. »Einer davon war meiner, das gilt besonders dann, wenn ich mich im Clubhaus befinde. Du setzt mit dieser Aktion meine jahrelange Tarnidentität aufs

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