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Teufelsbande: Ein neuer Fall für Julia Durant (Knaur TB) (German Edition)

Teufelsbande: Ein neuer Fall für Julia Durant (Knaur TB) (German Edition)

Titel: Teufelsbande: Ein neuer Fall für Julia Durant (Knaur TB) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz , Daniel Holbe
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Fahrzeugbrief, oder?«
    »Auch wahr. Jedenfalls beobachtest du bitte genau ihre Reaktionen. Und falls du das Gefühl hast, ich komme nicht weiter, übernimmst du die Gesprächsführung. Wir spielen guter Bulle, guter Bulle, anders kommen wir da, glaube ich zumindest, nicht weiter.«
    Sabine Kaufmann nickte zustimmend. Fünf Minuten später näherten sich die beiden der Eingangstür, als Julias Handy klingelte.
    »Mist, was ist denn nun schon wieder«, knurrte sie verärgert und fischte das schrill tönende und vibrierende Gerät aus ihrer Tasche. Es war Berger.
    »Sind Sie schon bei der Kühne?«, erkundigte er sich direkt.
    »Gerade angekommen, aber noch nicht drinnen.«
    »Wir haben einen weiteren Tatort. Das neue Gewerbegebiet am Homburger Kreuz, sagt Ihnen das was?«
    »Bei Ikea?«
    »Ja, aber auf der anderen Seite. Am Martinszehnten. Ich schicke Kullmer und Hellmer los.«
    »Warum unser Team?«, wollte die Kommissarin wissen. Schließlich bestand das K 11 aus weitaus mehr Mitarbeitern, und Julia stellte nur ungern ihre engsten Kollegen einem zweiten Mordfall zur Verfügung, solange der erste noch keine Aussicht auf Klärung hatte.
    »Ach ja, das habe ich noch gar nicht erwähnt, Verzeihung. Es handelt sich ebenfalls um einen Motorradfahrer. Zwei Schüsse in die Brust, die Maschine und der Tote lagen wie auf dem Präsentierteller in einem Wendehammer. Ein holländischer Lkw-Fahrer hat die Meldung gemacht.«
    »Mist!«, entfuhr es Julia. »Dann setzen Sie die beiden darauf an. Sobald es eine Identifizierung gibt, sollen sie den Fokus auf eine eventuelle Clubzugehörigkeit setzen, eben alles, was in diese Richtung geht. Wenn die beiden Morde in Verbindung stehen, müssen wir das unbedingt wissen. Bitte teilen Sie mir Ergebnisse umgehend mit, ich würde den Namen des Toten eventuell Frau Kühne gegenüber erwähnen und sehen, wie sie darauf reagiert.«
    Damit endete das Telefonat, Julia ließ das Handy wieder verschwinden und informierte ihre Kollegin in knappen Sätzen. Anschließend klingelten sie bei Marion Kühne, und Julia trat ein paar Schritte nach hinten, damit diese sie von ihrem Fenster aus sehen konnte.
    »Guten Tag«, begrüßte die junge Frau ihre beiden Besucherinnen matt, als diese schließlich in ihren Flur traten.
    »Das ist meine Kollegin Sabine Kaufmann«, stellte Julia ihre Begleiterin vor, und Frau Kühne nickte wortlos. Im Wohnzimmer nahmen sie Platz, auf dem Tisch lagen eine Illustrierte und ein aufgeklapptes Buch, offenbar ein Fachbuch. Ansonsten schien sich seit gestern kaum etwas verändert zu haben, es roch nur diesmal deutlich nach frischem Zigarettenrauch.
    »Gibt es etwas Neues?«, erkundigte Frau Kühne sich.
    »Wie man’s nimmt.« Julia presste die Lippen aufeinander. »DNA-Proben brauchen ihre Zeit, das hat man Ihnen ja bestimmt gesagt, oder?«
    »Ja.«
    »Aber wir haben aus der Rechtsmedizin eine andere Information bekommen, die uns vielleicht weiterhelfen kann.«
    »Und die wäre?«
    »Wie gut kennen Sie sich bei Ihrem Bruder in Sachen Zahnbehandlungen aus?«, erkundigte Julia sich, und Sabine reichte ihr einen kleinen, farbigen Bildausdruck, den die Kommissarin mit einem knappen Nicken an sich nahm, aber noch nicht auf den Tisch legte. »Wissen Sie von Kronen, Zahnersatz oder solchen Geschichten?«
    »Weiß nicht genau.« Marion Kühnes Blick haftete neugierig auf dem kleinen Stück Papier in Julias Hand. »Martin hatte schlechte Zähne«, fuhr sie unschlüssig fort. »Aber was heißt das schon? Wir hatten in unserer Kindheit weiß Gott andere Probleme als Zahnvorsorge. Warum fragen Sie?«
    Julia reichte ihr das Papier, auf dem Foto war ein Teil der oberen Zahnleiste zu erkennen, in deren Mitte die beiden auffälligen Goldzähne prangten.
    Plötzlich ging Marion Kühnes Atem schneller, und ungläubig zog sie das Foto zu sich und hielt es sich nahe vors Gesicht.
    »Oh Gott«, keuchte sie, und ihre Stimme zitterte, »ja, verdammt, oh nein …« Sie schluchzte und drehte den Kopf zur Seite, während das Papier zu Boden segelte.
    »Martin«, hauchte sie und vergrub das Gesicht zwischen den Händen, »Martin, oh Gott, nein, nein, nein.«
    Julia warf Sabine einen vielsagenden Blick zu. Diese nickte kaum merklich. Marion Kühnes Gefühlsausbruch war echt, zumindest war er sehr überzeugend, und die beiden Ermittlerinnen trafen diese Beurteilung nicht ohne Grund. Natürlich gingen Julia die üblichen Zweifel durch den Kopf, sie hatte in ihrem Leben einfach schon zu viel erlebt, als dass

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