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Teufelsbande: Ein neuer Fall für Julia Durant (Knaur TB) (German Edition)

Teufelsbande: Ein neuer Fall für Julia Durant (Knaur TB) (German Edition)

Titel: Teufelsbande: Ein neuer Fall für Julia Durant (Knaur TB) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz , Daniel Holbe
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mich hinterher noch mal«, murmelte Brandt zerknirscht und griff im Aufstehen nach seiner Kaffeetasse. Er hatte es ja kommen sehen. Der Golem war erwacht. Nur dass sein Name ausgerechnet Dieter Greulich war, damit hatte Brandt nicht gerechnet.
    Montag, 9:30 Uhr
    H offentlich ist sie zu Hause«, sagte Sabine Kaufmann mit kritischem Blick, als Julias Wagen zwischen den Autohäusern und deren riesigen Schaufenstern auf der Hanauer Landstraße entlangfuhr.
    »Sie erwartet ja die Spurensicherung wegen der DNA-Probe«, antwortete Julia Durant, »außerdem hat sie gestern gesagt, sie sei krankgeschrieben. Sie wirkt jedenfalls nicht wie eine Frau, die sich ohne Grund stundenlang von zu Hause fortbewegt, aber das ist ja nur mein erster Eindruck. Ich bin gespannt auf deinen.«
    »Hat es einen besonderen Grund, warum du Frank nicht dabeihaben wolltest?«
    »Nein, eigentlich nicht«, gab Julia nach kurzem Nachdenken zurück. »Aber er ist nun mal ein Mann …«
    »Stimmt, das ist mir auch schon aufgefallen«, kicherte Sabine, »doch das allein ist ja sicher nicht der Grund, nehme ich an.«
    »Ach, es ist kompliziert«, seufzte Julia und fuhr sich durchs Haar. »Frank ist klasse, wir verstehen uns ohne Worte, er ist ein Partner, wie man ihn sich nicht besser wünschen könnte, und ich würde ihm mein Leben anvertrauen. Aber manchmal hat er so ein paar Macho-Sprüche drauf, mit denen ich einfach nicht klarkomme. Nicht mehr jedenfalls. Früher ist das nie ein Problem zwischen uns gewesen. Ach, ich sage es ja, es ist kompliziert.«
    »Hast du mal mit ihm darüber gesprochen?«
    »Hm, nein. Nicht direkt jedenfalls.«
    »Vielleicht würde das helfen. Nicht alles kann ohne Worte transportiert werden, und wenn du sagst, dass es früher nie ein Problem war, hat sich einer von euch verändert. Entweder Frank, was bedeuten würde, dass er früher keine Männersprüche draufhatte, oder eben du. Möchtest du meine Meinung dazu hören?«
    »Ich weiß nicht.« Julia rümpfte unentschlossen die Nase, denn sie glaubte, Sabines Standpunkt längst zu kennen.
    »Damals, als ich neu ins Team kam, bin ich mit Frank unterwegs gewesen«, fuhr diese bereits unbeirrt fort. »Wenn ich mich recht entsinne, saßen wir in seinem Porsche, und plötzlich ging es um meine Oberweite. Eine total konfuse Situation, es ging darum, ob mir etwas rausrutscht, und ich sagte, dass ich grundsätzlich einen BH trage. Prompt hat er auf meinen Busen geschaut und irgendwas in der Richtung gesagt, dass er sich schon gefragt habe, ob das alles Natur ist. Das kam mir schon irgendwie seltsam vor, aber ich bin da nicht sonderlich empfindlich, zumal ich ja angefangen hatte. Für jemand anderen wäre das womöglich schon haarscharf an der sexuellen Belästigung gewesen, aber diese Grenzen muss man voneinander kennen. Ich schätze, deine Sensibilität hat sich seit damals einfach verändert.«
    »Mit Sicherheit«, gestand Julia ein. »Aber es ist auch nicht diese Art Sprüche, die ich meine. Ich bin vermutlich prinzipiell hypersensibel, wenn männliche Kollegen über Frauen sprechen, denen sexuelle Gewalt widerfahren ist. Da rückt sofort der Mann als Täter in den Vordergrund.« Sie zuckte seufzend mit den Schultern. »Damit muss ich wohl klarkommen. Im Zweifelsfall aber führe ich Befragungen, so wie unsere jetzige, lieber mit einer Partnerin durch.«
    »Völlig verständlich«, nickte Sabine.
    »Dabei ist Frank ein absolut einfühlsamer Mensch«, lächelte Julia leise, »und die Kühne hat ihn gestern sicher nicht als Bedrohung wahrgenommen. Aber wir gehen lieber auf Nummer sicher. Sie hat, wenn man den Hintergrund kennt, doch einige typische Gesten und Reaktionen gezeigt, Augenblicke, in denen man ihr die Unsicherheit oder sogar Angst förmlich ansehen konnte. Aber so ist es ja oft, hinterher ist man immer klüger. Zum Beispiel die Sache mit der Haustür: Es gibt weitaus schlimmere Viertel in Frankfurt, und trotzdem hat sie sich förmlich verschanzt.«
    »Denkst du, ihr Bruder hat sie beschützt?«
    »Möglich. Aber er wohnte in Hainburg, wie weit ist das entfernt? Doch bestimmt zwanzig Kilometer. Laut ihrer Aussage war der Kontakt mal mehr, mal weniger intensiv. In letzter Zeit eher weniger.«
    »Obwohl er ihr Motorrad fährt?«
    »Hm. Das liegt mir auch noch quer«, nickte die Kommissarin. »Ob das steuerliche Gründe hat? Oder wegen der Versicherung vielleicht?«
    »Fragen wir sie. Aber beide Faktoren haben genau genommen eher was mit der Zulassung zu tun und nicht mit dem

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