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Teufelsbande: Ein neuer Fall für Julia Durant (Knaur TB) (German Edition)

Teufelsbande: Ein neuer Fall für Julia Durant (Knaur TB) (German Edition)

Titel: Teufelsbande: Ein neuer Fall für Julia Durant (Knaur TB) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz , Daniel Holbe
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zu Protokoll geben sollte, leugnete sie jedoch, dass es zu einem solchen Übergriff gekommen sei. Zwischenzeitlich, und jetzt hört gut zu, hatte sie Kontakt zu ihrem Bruder gehabt, der sich umgehend ins Krankenhaus begeben hatte und nicht mehr von ihrer Seite wich. Was auch immer damals also geschehen ist«, schloss Doris, »wissen nur Frau Kühne und derjenige, der ihr das angetan hat. Sie schweigt bis heute. Ob ihr Bruder ebenfalls etwas wusste, kann er uns nun leider nicht mehr sagen. Mehr gibt die Akte nicht her, da sonst keine Beteiligten vermerkt sind. Sperma und DNA negativ, doch der medizinische Befund spricht eine eindeutige Sprache.«
    »Den schaue ich mir mal an«, meinte Durant, »aber zuerst will ich die Partnerin dieses Grabowski befragen.«
    »Da wäre ich gerne dabei«, sagte Brandt und sah zuerst Julia und anschließend Berger an.
    »Für mich wäre es in Ordnung«, gab Hellmer schnell zu verstehen, denn er wusste genau, dass seine Partnerin als Nächstes ihn anschauen würde, und er wollte es dem Kollegen aus Offenbach so leicht wie möglich machen. Hellmer kannte Brandt von allen am wenigsten, aber er war ihm sympathisch und schien sich in der Materie auszukennen. »Fahrt ihr nur dahin. Es gibt auch so noch eine Menge Arbeit, Andrea wird sich bald melden, dann steht ja mit Grabowskis Maschine mittlerweile das zweite Motorrad im Labor und so weiter. Außerdem würden wir gerne zwei Typen auf die Füße treten, die so etwas wie Vertraute für Grabowski waren. Die Namen haben wir von seiner Tussi.«
    »Klingt gut«, nickte Julia. »Tussi?«, wiederholte sie dann stirnrunzelnd.
    »Schaut sie euch an, dann werdet ihr verstehen«, grinste Kullmer, und Doris warf ihm einen tadelnden Blick zu.
    »Um was für Typen handelt es sich denn?«, erkundigte sich Berger.
    »Von einem haben wir auch nur den Namen«, antwortete Hellmer nach einem prüfenden Blick auf eine verknitterte Notiz. »Tim Hasselbach, Kleinganove, mehrfach aktenkundig. Der andere besitzt einen Schrottplatz, wo sich angeblich viele ehemalige Clubmitglieder herumtreiben. Sein Name ist Lutz Wehner.«
    »Diesen Hasselbach könnt ihr euch wohl sparen«, sagte Doris, und Kullmer warf ihr einen fragenden Blick zu.
    »Wieso?«
    »Die Mail kam kurz vor der Besprechung rein, ich erinnere mich auch nur wegen des Nachnamens. Aber es war von Tim Hasselbach die Rede, kein Zweifel. Der sitzt in U-Haft, kann also mit den Morden nichts zu tun haben. Nicht als Täter jedenfalls.«
    »Hm. Danke«, murmelte Kullmer. »Dann bleibt nur dieser Lutz Wehner.«
    »Tja, manchmal sind wir Tussis eben doch zu was nütze, wie?«, neckte Doris ihn. Peter Kullmer erhob sich, küsste seine Partnerin auf die Stirn und raunte: »Du bist mir die allerliebste Tussi auf der Welt, das weißt du hoffentlich.«

    Zehn Minuten später, als sie wieder an ihren Schreibtischen saßen, reckte Kullmer den Hals und warf seiner Partnerin einen Blick zu, der ihr zu verstehen gab, dass sie zu ihm rüberkommen sollte.
    »Schau mal«, sagte er mit gedämpfter Stimme und tippte mit der Fingerkuppe auf den Monitor, während Doris’ Kopf eng neben seinem lag. Doris erkannte eine Galerie mit verschiedenen Motorrädern, den Text vermochte sie nicht mehr zu lesen, so schnell scrollte und klickte Peter hin und her.
    »Moment mal«, sie knuffte ihn sanft in die Seite, »so bekomme ich nur Kopfschmerzen. Was ist das denn für eine Seite?«
    »Hier kann man in einer Woche Intensivkurs den Motorradführerschein machen«, erklärte Kullmer, »irgendwo oben in der Ecke von Münster. Die haben eine alte Kaserne und …«
    »Du spinnst ja wohl«, unterbrach Doris ihn rüde und funkelte ihn an, während sie die Fäuste in die Taille stemmte. »Wir haben ein Kleinkind, und du willst dich totfahren? Sorry, aber nicht mit mir.«
    »Würde dir auch Spaß machen«, sagte Kullmer kleinlaut, denn er hatte nicht mit einem solch herben Widerstand gerechnet. »Es muss ja auch nicht gleich sein. Aber zu einem Schnuppertag könnten wir schon mal fahren irgendwann. Ist viel zu lange her, dass ich auf ’nem Bock saß.«
    »Hm, irgendwann, aber nicht jetzt.« Doris winkte ab und kehrte an ihren Platz zurück. Damit war das Thema vorläufig beendet, und Kullmer wusste, dass es keinen Zweck hatte, zu drängen.

    Etwa zur gleichen Zeit stieg Julia Durant in Brandts Alfa Romeo und sank mit einem erschöpften Stöhnen in den Beifahrersitz.
    »Ich hoffe, ich bin Ihrem Kollegen vorhin nicht auf die Füße getreten«, sagte der

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