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Teufelsbande: Ein neuer Fall für Julia Durant (Knaur TB) (German Edition)

Teufelsbande: Ein neuer Fall für Julia Durant (Knaur TB) (German Edition)

Titel: Teufelsbande: Ein neuer Fall für Julia Durant (Knaur TB) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz , Daniel Holbe
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Julia lachend zurück, und tatsächlich, wie auch immer ihr Vater das stets schaffte, waren ihre Sorgen größtenteils verflogen. Nicht für immer, aber für den Augenblick. »Claus steht als Nächstes auf der Liste, ich wollte nur diese Sache geklärt haben.«
    »Freut mich, wenn ich helfen konnte, auch wenn’s mich zuerst gewundert hat, warum du nicht mit Susanne darüber sprichst oder mit dieser anderen Freundin, wie heißt sie doch gleich? Alina?«
    »Ja, Alina Cornelius. Sie ist von diesem Thema Lichtjahre entfernt, und Susanne jettet gerade durch die Weltgeschichte. Jetzt aber genug gejammert, ich bekomme das schon in den Griff, keine Sorge. Die blöde Witterung wird schuld sein. Der Herbst macht mir schon jetzt zu schaffen.«
    »Das kannst du laut sagen.«
    »Mach’s gut, Paps. Bis bald wieder, okay?«
    Die beiden verabschiedeten sich, und Julia legte auf. Danach stand sie auf, ging hinüber ins Bad und überlegte kurz, ob eine heiße Wanne ihr guttun würde. Ein schöner Gedanke, sagte sie sich, doch bloß keine Hitze. Stattdessen entschied sie sich für ein weiteres Bier und bog auf dem Rückweg in Richtung Küche ab. In diesem Augenblick klingelte das Telefon. Die Kommissarin hastete zur Couch, angelte sich den Apparat und fragte sich währenddessen, ob Claus etwa Gedanken lesen konnte.
    Claus Hochgräbe war Kommissar bei der Mordkommission in München, Julia hatte ihn vor eineinhalb Jahren bei einem Fall kennengelernt, der beide Präsidien betroffen hatte. Sie waren in Kontakt geblieben, hatten daraufhin einige gemeinsame Tage in München verbracht, und daraus war eine Romanze geworden. Für Julia Durant war es die perfekte Beziehung: eine gewisse Distanz, aber sie stand nicht alleine da, jeder hatte seine Privatsphäre, und wann immer ihnen der Sinn danach stand, konnten sie diese teilen. Mehr Zugeständnisse an einen Mann fielen der Kommissarin schwer, doch Claus erwartete auch nicht mehr von ihr. Hochzeit mit Kutsche und Schleier, Traumschloss, ein halbes Dutzend Kinder – aus diesem Alter waren beide heraus. Dennoch gab es Abende, vor allem, wenn die Wochen arbeitsreich waren und das Wochenende Rufbereitschaft bedeutete, an denen Julia sich genauso einsam fühlte wie in ihrer Zeit als überzeugter Single. Offensichtlich geht es ihm ebenso, lächelte sie, als sie das Telefon an sich nahm. Umso ernüchternder fiel ihre Reaktion aus, als sie auf der Digitalanzeige sah, um wessen Nummer es sich tatsächlich handelte.
    »Berger hier.«
    »Ach, Sie sind’s. Hallo, Chef.«
    »Hoppla, da klingt aber jemand enttäuscht. Tut mir leid, Ihnen den Abend zu verderben.«
    »Schon gut, ich hatte nur einen anderen Anruf erwartet. Was gibt’s?«
    »Frau Durant«, druckste Berger, was überhaupt nicht seine Art war, »ich muss Sie um einen Gefallen bitten.«
    »Dienstlich oder privat?«, fragte sie skeptisch.
    »Beides, wenn Sie so wollen. Es geht um Michael Cramer.«
    »Michael Cramer?« Julia runzelte die Augenbrauen, doch sie konnte den Namen nicht zuordnen.
    »Es handelt sich um den Sohn von Herbert Cramer, na, klingelt’s da bei Ihnen?«, fragte Berger.
    »Herbert Cramer, unser Vizepräsident?«, fragte die Kommissarin ungläubig.
    »Genau den meine ich. Sein Sohn steckt in, hm, Schwierigkeiten, und es wäre mir sehr viel daran gelegen, wenn Sie sich der Sache annehmen würden.«
    »Wieso? Hat er jemanden umgebracht?«
    »Nein, das wohl nicht …«
    »Warum dann die Mordkommission?«
    »Nicht die Mordkommission«, widersprach Berger, »sondern Sie. Julia Durant. Ausgezeichnete Ermittlerin. Vertrauensperson. Verstehen Sie?«
    »Nein«, gestand Julia ein. »Was hat er denn nun ausgefressen?«
    »Es ist kompliziert. Es wäre am besten, wenn wir uns dort treffen könnten. Heute noch.«
    »Heute?«
    »Ich würde Sie nicht damit behelligen, wenn es nicht wirklich wichtig wäre«, sagte Berger etwas ungehalten.
    »Ja, schon gut. Aber vorher will ich wissen, was Sie sich davon erhoffen. Steckt der Junge in Schwierigkeiten, wird er das Süppchen auch auslöffeln müssen, das steht hier hoffentlich nicht zur Debatte.«
    »Nein, natürlich nicht.«
    »Wir haben es oft genug mit Fällen zu tun, wo prominente und geldschwere Familien ihre Sprösslinge freikaufen. Jetzt gerade, wo ich mit Brandt zusammen ermittle, kommt mir da ein sehr passender Fall im Sinn. Ich lasse mich nicht dazu benutzen, für irgendwen den Karren aus dem Dreck zu ziehen, nur weil es zufällig der Sohn des Polizeichefs ist.«
    »Das verlange ich auch

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