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Teufelsengel

Teufelsengel

Titel: Teufelsengel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Feth
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sich in ein schmerzhaftes Schluchzen. Und er konnte nicht aufhören, zuzuschlagen, wieder, wieder und immer wieder. Bis seine Fäuste die Wand rot gefärbt hatten.
    Flüssiges Feuer in seinen Händen. Der Schmerz füllte seinen Körper vollständig aus.
    Vero atmete ein paar Mal tief durch.
    Wurde wieder er selbst.
    Er verließ das Zimmer und knallte die Tür zu. Auf dem Flur griff er mit noch zittrigen Fingern nach seinem Handy und wählte Bruder Calvins Nummer. Er sollte sich einen Eimer Farbe schnappen und die Schweinerei da drinnen beseitigen.
    Dann würde man weitersehen.
     
    Das Eckhaus in der Torgaustraße war schmucklos und unauffällig, hatte keinen Charme und hinterließ keinen Eindruck. Der Verputz war in einem Ton zwischen Ocker und Altrosa gestrichen und tat Romy in den Augen weh.
    Vier Stockwerke und das Dachgeschoss. Kaum Grünzeug auf den Fensterbänken. Kein Schmuck an den Fensterscheiben. Niemand, der hinausschaute.
    Mona Fries hatte im zweiten Stock gewohnt. Sie war geschieden und kinderlos gewesen. Vor einiger Zeit hatte sie ihren Job als Dolmetscherin verloren und sich seitdem als Übersetzerin von Sachbüchern über Wasser gehalten. Soviel hatte Romy über sie herausgefunden.
    Das Schild, auf dem ihr Name gestanden hatte, war erneuert und mit einem anderen Namen versehen worden. Die Lücke, die durch ihren Tod entstanden war, hatte sich innerhalb kürzester Zeit wieder geschlossen.
    Während Romy noch überlegte, ob und wo sie klingeln sollte, öffnete sich die Tür, und ein Typ in ihrem Alter trat heraus. Er trug einen Parka und eine Wollmütze, die er sich tief ins Gesicht gezogen hatte.
    »Hi«, sagte Romy. »Hast du mal kurz Zeit?«
    »Kommt drauf an.« Er stieß die Hände in die Taschen seines Parkas und blieb abwartend stehen.
    »Ich arbeite beim KölnJournal«, sagte Romy, »und ich hätte ein paar Fragen zu Mona Fries. Hast du sie gekannt?«
    »Klar.« Er schob sich einen Kaugummi in den Mund. »Sie hat doch über uns gewohnt.«
    »Ich würde dich gern zu einem Kaffee einladen.« Romy schaute sich um. »Falls es hier in der Nähe ein Café gibt.«
    »Um die Ecke ist eine Eisdiele.« Er sah auf seine Armbanduhr. »Eine halbe Stunde? Dann muss ich weg.«
    »Okay.« Romy streckte ihm die Hand hin. »Ich bin Romy.«
    »Andy.«
    Eine gepflegte Gegend. Nicht mal Kindergeschrei. Bratenduft aus einem der Fenster im Erdgeschoss. Am Schlesischen Platz die Salvator-Kirche, abweisend kühl. Keine Menschenseele begegnete ihnen.
    »Scheißwetter!«
    Andy legte ein Tempo vor, dass Romy Mühe hatte, mitzuhalten. Sie fing an zu schnaufen und ärgerte sich darüber. Nach dem Scheißwetter sagte ihr Begleiter kein Wort mehr, und Romy hatte nicht genug Luft in den Lungen, um das Schweigen zu brechen.
    Die Eisdiele in der Neusser Straße war klein und unscheinbar, als hätte sie sich rein zufällig vom Land in die Großstadt verirrt, aber Romy war so froh über die Wärme und den Duft von Kaffee und frischen Waffeln, dass sie glückselig auf dem erstbesten Stuhl niedersank.
    Außer ihnen gab es nur noch einen anderen Gast, einen alten Mann, der an einem von Illustrierten bedeckten Tisch Bier trank und in einem Sportmagazin las.
    Die Serviererin fragte nach ihren Wünschen. Romy entschied sich für einen Cappuccino, Andy für eine Cola. Abwartend lehnte er sich auf seinem Stuhl zurück.
    Während die Kellnerin die unterbrochene Unterhaltung mit ihrer Kollegin hinter der Theke fortführte, legte Romy ihr Diktiergerät auf den Tisch.
    »Hast du was dagegen, wenn es mitläuft?«
    Andy schüttelte den Kopf, abwesend, als wäre er damit beschäftigt, schon mal seine Gedanken zu ordnen. Und als die Kellnerin ihm seine Cola gebracht und Romy den Cappuccino hingestellt hatte, fing er unaufgefordert an zu erzählen.
    »Mona war fast vierzig, aber sie sah unheimlich jung aus. Zuerst hat ihr Mann noch bei ihr gewohnt, doch der ist dann ausgezogen. Vor einem Jahr oder so, keine Ahnung. Ich zieh mein Ding durch, die andern sind mir egal. Jedenfalls die Leute aus unserm Haus. Bis auf Mona. Die war was Besonderes.«
    Romy war fasziniert von der Wandlung des wortkargen, mürrischen Typen in eine mitteilsame Plaudertasche. Aber nicht lange, denn plötzlich verstummte Andy und musterte sie unverhohlen.
    »Warum interessierst du sich für sie? Es kratzt doch sonst keinen mehr. Nicht mal die Bullen. Die haben ihren Tod einfach abgehakt.«
    »Ich nicht.«
    Er nickte. Anscheinend war ihm das Antwort genug.
    »Mona hat mir in

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