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Teufelsengel

Teufelsengel

Titel: Teufelsengel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Feth
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Romy Kästchen mit Muscheln, Knöpfen und Schneckenhäusern. In einem Keramikbecher steckten Vogelfedern.
    »Für meine Kompositionen«, erklärte Bruder Arno.
    Romys Blick fiel auf eine riesige Collage, und es war, als hätte sie Bruder Arno ins Herz geschaut. Es schien ihr nicht nötig, ihn kennenzulernen. Wusste sie nicht schon alles über ihn?
    Blödsinn, sagte etwas in ihr, aber sie hatte keine Lust, sich das hier kaputt machen zu lassen.
    Er war Priester. Na und? Sie hatte ja nicht vor, ihn zu verführen. Sie wollte bloß noch eine Weile in seiner Nähe sein.
    Sie entzifferte die schwungvolle Signatur am unteren Rand der Collage.
    Arno Paashaus.
    Der Name aus seinem früheren Leben.
    Er war nicht immer Priester gewesen.
     
    Sie hatten Pia wieder in das schäbige Zimmer zurückgebracht.
    »Wir müssen es verschieben«, hatte Vero zu den Brüdern gesagt, und seine Stimme hatte sehr verärgert geklungen. »Es ist zu unsicher.«
    In Wellen war der Schwindel durch Pias Kopf geflossen. Die Stimmen der Männer waren laut und leise geworden, laut und leise, als hätte einer den Ton rauf und runter gedreht.
    Jemand hatte ihren Namen gerufen. Weit weg. Oder vielleicht bloß in ihrem eigenen Kopf. Pia hatte sich nicht umgedreht.
    Sie sehnte sich nach Schlaf, nach Vergessen. Ohne sich auszuziehen, fiel sie auf das Bett.
     

Kapitel 18
    Schmuddelbuch, Freitag, 21. November
     Cal ist sauer auf mich, wieder mal. Er fühlt sich unbeachtet und unverstanden. Stimmt. Ich habe wenig Zeit für ihn. Und wenig Aufmerksamkeit. Meine Gedanken sind mit den Morden beschäftig, mit Pia und dem Kloster.
    Irgendwas habe ich dort gesehen …
    Irgendwas beunruhigt mich …
    Aber ich kriege nicht raus, was es war. Mein Unterbewusstsein hat dichtgemacht.
    Gestern hatte ich den ganzen Tag lang einen fürchterlichen Brummschädel. Und ein schlechtes Gewissen.
    Ich habe Cal nichts von Bruder Arno erzählt.
    Wieso? Was ist los mit mir?
    Hab mich krankgemeldet und im Internet nach Informationen über die Getreuen gesucht, jedoch nichts Elektrisierendes gefunden. Dann habe ich Bruder Arnos bürgerlichen Namen in die Suchmaschine eingegeben.
    Arno Paashaus. 70735 Einträge.
    Er scheint ziemlich gut zu sein. Ich wusste nicht, dass ein Priester auch Aktfotos ausstellen darf.
    Mit Björn telefoniert. Er hängt in Berlin rum und kämpft um Maxim. Die Frau hat gute Karten. Sie ist reich, und Maxim ist geldgierig ohne Ende.
    Maxim ist ein Schwein.
    Noch eine Stunde, dann werde ich ins Alibi gehen. Wenn Cal schon nicht mit mir spricht, dann muss er mich wenigstens bedienen. Anschließend werde ich noch einmal zum Kloster fahren. Und danach nie wieder.
       Sie zwangen sie, niederzuknien. Vero hatte das Messgewand angelegt.
    Es schimmerte wie Gold.
    Den Ausdruck auf Veros Gesicht kannte Pia nicht. Nie hatte sie ihn so gesehen, so gesammelt, würdig und streng.
    Hände hielten sie an Schultern und Armen fest, drückten sie zu Boden.
    Pia roch Weihrauch. Von Weihrauch wurde ihr immer schlecht.
    Vero griff nach einem Buch und schlug es auf.
    »Oh Herr und Gott, Licht des Himmels und der Erde …«
    Was war das hier? Wieso war sie die Einzige, die knien musste? Warum zeigen die andern ihre Gesichter nicht? Sie hatte sie doch längst erkannt.
    Aus welchem Grund wurde sie festgehalten?
    »... der du die Sünden der Menschheit auf dich genommen hast …«
    Pia wehrte sich.
    Sie versuchte, die Hände abzuschütteln.
    Duckte sich.
    … der du Satan im Staub zertreten hast, ich flehe dich an, erlöse mich von jeder bösen Anwesenheit …«
    Von jeder bösen Anwesenheit? Was, zum Teufel …
    Nein, dachte Pia. Denk nicht mal seinen Namen! Sie werden es merken. Vielleicht können sie sogar Gedanken lesen.
    Sie konnte nicht glauben, was ihr geschah.
    »… befreie mich von den Einflüsterungen des Bösen …«
    »Lasst mich los!«
    Sie reagierten darauf, indem sie ihren Griff verstärkten. Abgesehen davon zeigte nichts, dass sie Pia gehört, ihre Anwesenheit überhaupt zur Kenntnis genommen hatten.
    »… ich bitte dich im Namen der Dreieinigkeit um deinen Beistand und deinen Segen, bitte dich um deiner Wunden und deines Leidens willen …«
    Das war kein Gebet.
    Lieber Gott, dachte Pia, das ist doch kein Gebet!
    »Nein! Lasst mich los!«
    »… durch die Fürsprache der heiligen unbefleckten Jungfrau Maria …«
    »LASST MICH LOS!«
    Veros Stimme blieb fest und bestimmt. Vielleicht wurde sie ein wenig lauter.
    Drängender.
    »… verteidige mich gegen jeden Angriff

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