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Teufelsflut

Teufelsflut

Titel: Teufelsflut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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Flug?«, fragte Tweed.
    »Ja. Er war außergewöhnlich ruhig. Als das Flugzeug über die Berge zum Landeanflug ansetzte, war ich allerdings ziemlich erstaunt, wie viel Schnee in den Bergen gefallen ist. Die Gipfel haben im Mondlicht wie Diamanten geglitzert. Aber jetzt muss ich los. Bis gleich…«
    »Das war Serena«, sagte Tweed zu Newman und Paula. »Sie wartet auf uns im Hauptbahnhof.«
    »Und ich dachte, es wäre Burgoyne«, sagte Paula enttäuscht.
    »Kern Anruf von ihm – kein Hinterhalt«, sagte Newman fröhlich.
    »Zumindest bis jetzt nicht.«
    »Haben Sie bei Serenas Besuch im Ritz eigentlich noch über etwas anderes gesprochen als darüber, dass sie Goslars Boten als den Affen identifiziert hat?«
    »Wir hatten eine längere Unterhaltung. Sie hat mir einiges über Biochemie erzählt. Wir sind auf das Thema gekommen, weil wir über den Vorfall in Appledore sprachen. Sie scheint ziemlich fit zu sein, jedenfalls soweit ich das mit meinem eingeschränkten Wissen auf diesem Fachgebiet beurteilen kann.«
    »Ich dachte immer, ihre Schwester Davina wäre die Biochemikerin gewesen.«
    »Schwestern lernen nun einmal voneinander. Serena wirkte auf mich sehr entspannt – immerhin hat sie mehrere Gläser Wein getrunken. Sie hat darüber spekuliert, was wohl im Meer vor Appledore gewesen sein könnte, aber sie ist auch zu keiner befriedigenden Antwort gekommen.
    Das meiste von dem, was sie gesagt hat, war sowieso viel zu technisch für mich.«
    »Das klingt wirklich mehr nach Davina, die viel Ahnung von solchen Dingen hatte«, bemerkte Paula.
    »Wie ich gerade sagte: Schwestern – besonders wenn sie sich ähnlich sind – sprechen viel miteinander. Außerdem kam mir Serena sehr viel intelligenter vor, als ich zunächst gedacht hatte.« Tweed schaute aus dem Fenster auf die Häuser der Ortschaft, durch die sie gerade fuhren, und dann wieder auf die Karte. »Ich wollte Sie schon die ganze Zeit über fragen, ob Ihr Abend mit Burgoyne wirklich so schön war, wie Sie gesagt haben. Bevor sich dieser hässliche Vorfall ereignete, meine ich.«
    »Chance war wundervoll. Er hat mir so lustige Geschichten erzählt. Zum Beispiel die, wie er sich einmal als Kamel verkleidet hat…« Paula wiederholte eine von Burgoynes witzigen Anekdoten. Als sie damit fertig war, schürzte sie die Lippen. »Vielleicht finden Sie das ja gar nicht so komisch, aber ich kann die Geschichte auch nicht so gut erzählen wie Chance. Die Art, wie er alles beschreibt, ist einfach köstlich. Er ist der geborene Schauspieler.«
    »Wahrscheinlich werden wir bald von ihm hören.«
    »Übrigens«, mischte Newman sich ein, »werden wir immer noch verfolgt. Der Wagen hinter uns hat auf der kleinen Straße hier den Abstand verringern müssen. Ich frage mich, was sie wohl tun werden, wenn wir am Hauptbahnhof sind. Mitten in Genf können sie sich wohl nur schlecht verstecken. Ich werde mal Nield und Marler anrufen, um ihnen zu sagen, dass auch sie zum Hauptbahnhof fahren sollen.«
    Als sie noch auf der Autobahn waren, hatte Paula mehrmals einen Hubschrauber gehört. Sie hatte Tweed darauf aufmerksam gemacht und ihn gefragt, ob der Helikopter wohl der Verkehrsüberwachung diene.
    »Ich vermute eher, dass er einen Lastwagen im Visier hat, der mit Drogen in Richtung spanische Grenze unterwegs ist. Das Zeug wird von kolumbianischen Frachtern angeliefert, die es mit kleinen Booten in verschwiegene Buchten bringen.«
    In Wirklichkeit saß in dem Hubschrauber neben dem Piloten ein gut gebauter Mann mit dichtem schwarzem Haar, der durch ein starkes Nachtsichtglas die Autobahn beobachtete. Wiederholt ermahnte er den Piloten, nur nicht zu nahe an die Autos heranzufliegen.
    Erst nachdem der Mann Tweeds Wagen bis zum Hauptbahnhof von Genf verfolgt hatte, ließ er das Fernglas sinken.
    »Landen Sie sofort auf dem Flughafen«, sagte er. »Wenn Sie das in den nächsten drei Minuten schaffen, zahle ich Ihnen einen Bonus.«
    Auf dem Weg zum Hauptbahnhof fuhr Newman eine kurze Strecke an der Promenade oberhalb der Rhône entlang.
    »Seltsame Farbe«, sagte Paula nach einem Blick auf die rasch fließenden hellgrünen Hüten.
    »Wie Sie vielleicht wissen«, sagte Tweed, »entspringt die Rhône viele Meilen östlich von hier am Fuß eines Gletschers bei Andermatt.
    Vielleicht ist dort gerade eine Menge Schnee geschmolzen, was eine Erklärung für das Hochwasser wäre. Die Farbe rührt ebenfalls vom Schmelzwasser her.«
    Als sie vor dem Hauptbahnhof anlangten, sahen sie, wie Serena, die

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