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Teufelsflut

Teufelsflut

Titel: Teufelsflut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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müssten.«
    »Ich habe eine Idee«, sagte Tweed. »Ich werde von der Telefonzelle hier Arthur Beck anrufen, den Chef der Schweizer Bundespolizei.«
    »Aber der sitzt doch in Bern!«
    Tweed ging, ohne eine Antwort zu geben, in Richtung Telefonzelle.
    Newman konnte nur mit den Achseln zucken. Marler und Nield stiegen aus ihren geparkten Autos und kamen zu ihm herüber.
    »Was ist denn los?«, fragte Marler.
    »Keine Ahnung. Hat vielleicht einer von euch die Leute in den Autos erkannt?«
    »Nein«, antworteten beide fast gleichzeitig.
    »Die Tiefgarage soll riesengroß sein«, sagte Newman. »Trotzdem kann ich mir nicht vorstellen, was die da unten so lange treiben.«
    »Scheint mir der geeignete Ort zu sein, um die ganze Bande auszuschalten«, meinte Marler.
    »Wir tun nichts, bevor Tweed nicht zurück ist. Er ruft gerade Beck in Bern an. Ich verstehe bloß nicht, weshalb…«
    Ein paar Minuten später kam Tweed mit großen Schritten von der Telefonzelle zurück. Er hatte die Hände in die Taschen seines Mantels gesteckt.
    »Wir haben Glück. Beck ist gerade auf einer Polizeikonferenz in Chicago, wird aber stündlich zurückerwartet. Ich habe mich mit seiner Chefassistentin verbinden lassen, die mir die Nummer von Hauptmann Charpentier hier in Genf gegeben hat. Er sitzt im Polizeipräsidium, das auf der anderen Seite der Rhone liegt. Es ist übrigens ein seltsames Gebäude, dessen Wände aus sehen, als wären sie aus Plastik. Ich habe Charpentier, den ich von früher her kenne, gleich angerufen und ihm die Situation geschildert. Er weiß von Dr. Goslar, aber das dürfte mittlerweile wohl auf alle Polizeichefs in Europa zutreffen. Für Goslar ist das von Vorteil, damit verbreitet sich nämlich die Kunde von seiner Waffe, die er meistbietend verkaufen will, nur umso schneller.«
    »Und was wird Charpentier tun?«, fragte Newman ungeduldig.
    »Er wird uns eine ganze Flotte von Streifenwagen schicken. Ich habe ihm gesagt, dass sie Blaulicht und Sirenen ausgeschaltet lassen sollen.
    Charpentier bringt auch ein paar Beamte in Zivil mit, die hinunter in die Garage gehen und nach dem Rechten sehen werden.«
    »Und was passiert dann?«
    »Keine Ahnung. Aber wir werden es wohl gleich erleben.«
    Die Stimmung auf dem unheimlich stillen Bahnhofsplatz hatte etwas Bedrohliches. Es dauerte nicht lange, bis auf einmal von allen Seiten Streifenwagen herangefahren kamen. Einige brachten sich vor der Ein- und Ausfahrt der Tiefgarage in Stellung, während andere langsam um den Platz fuhren. Aus einem der Wagen stieg ein Mann, der einen grauen Anzug trug, und ging dann langsam die Rampe der Einfahrt hinunter. Was danach geschah, erfuhr Tweed später von Charpentier.
    Der Mann im grauen Anzug war der Polizeibeamte Davril. Als er unten In der Tiefgarage angelangt war, schaute er sich die dort geparkten Fahrzeuge an. Zu dieser Jahreszeit waren praktisch keine Touristen in der Stadt, sodass die Autos dort zum größten Teil Schweizer Geschäftsleuten gehörten, die entweder in den nahe gelegenen Häusern wohnten oder hier in der Innenstadt ihre Geliebte besuchten.
    Als Davril weiter in die Tiefgarage hineinging, begann auf einmal ohne jede Vorwarnung eine Maschinenpistole zu knattern. Eine der Kugeln streifte ihn am Arm, während eine andere ihm die linke Schulter durchschlug. Der Polizeibeamte brach zwischen zwei Autos zusammen, zog aber seine Pistole und erwiderte das Feuer. Dabei zielte er auf eine Gestalt, die er undeutlich vorüberhuschen sah. Danach war die Hölle los.
    Überall in der Garage wurde plötzlich geschossen. Davril erkannte mindestens zwei verschiedene Maschinenpistolen und jede Menge anderer Handfeuerwaffen. Es dauerte nicht lange, bis eine verirrte Kugel den Tank eines der geparkten Autos traf, der daraufhin mit einem lauten Knall explodierte und den Wagen daneben in Brand setzte. Kurze Zeit später flog auch dieser Wagen in die Luft. Andere folgten, sodass bald überall in der Garage Flammen loderten. Dichter schwarzer Rauch, der in beißenden Schwaden durch die Tiefgarage trieb, raubte Davril die Sicht. Dann drangen von beiden Rampen her schwer bewaffnete uniformierte Polizisten in die Garage ein, in der immer mehr Wagen in Flammen aufgingen. Davril sagte später, die Szenerie habe ihn an Dantes Inferno erinnert. Minuten später war die Feuerwehr zur Stelle, entrollte dicke Schläuche und setzte alles unter Wasser. Zu diesem Zeitpunkt waren viele der Autos bereits völlig ausgebrannt.

23
    Tweed, dem klar war, dass er

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