Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Teufelsflut

Teufelsflut

Titel: Teufelsflut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
Vom Netzwerk:
Generation in Amerika. Wir waren unzertrennlich. Aber halt, das klingt ja wie aus einer Liebesschnulze. Wie könnte ich es anders ausdrücken? Sagen wir einmal so: Wir haben sehr gut zueinander gepasst.«
    Paula, der Trudys Zögern nicht entgangen war, drehte sich um und sah Tweed an.
    »Warum glauben Sie, dass Goslar uns noch immer umbringen will? Seine Versuche haben etwas Gnadenloses, aber auch Verzweifeltes.«
    »Verzweifelt kommt gut hin«, antwortete Tweed. »Ich bin überzeugt, dass er kurz davor ist, seine teuflische Waffe an den Meistbietenden zu verkaufen. Da hat er panische Angst davor, dass ich ihm das Geschäft im letzten Augenblick noch verderben könnte.«
    »Dann glauben Sie also, dass wir nicht mehr viel Zeit haben, um ihn zu stoppen?«
    »Das ist meine größte Sorge. Möglicherweise bleiben uns nur noch ein paar Stunden.«
    Damit war die Unterhaltung beendet. Sie hatten inzwischen die Südspitze des Sees umrundet und fuhren auf dem gegenüberliegenden Ufer zurück nach Annecy. Paula dachte über ihre Situation nach. Sie spürte bei Tweed eine wilde Entschlossenheit, Goslar noch rechtzeitig das Handwerk zu legen. Und dann fiel ihr etwas anderes ein.
    »Wir haben schon lange nichts mehr vom Gelben Mann oder Bancroft gehört oder gesehen. Wo die beiden wohl abgeblieben sind?«
    »Keine Ahnung, aber ich höre draußen wieder einmal einen Hubschrauber.«
    »Und ich sehe ein Motorboot auf dem See. Offenbar nähern wir uns Annecy.«
    Nach seinem missglückten Versuch, Paula Grey zu töten, war der Gelbe Mann Butler nur entkommen, weil er zuvor im Gewirr der Altstadtgassen einen genauen Flucht weg ausgekundschaftet hatte.
    Später war er in die Rue Perriere zurückgekehrt und hatte gerade noch gesehen, wie Tweed und seine Leute zu ihren Wagen gingen. Auch er war daraufhin zu seinem Auto geeilt und hatte sie ein kurzes Stück weit verfolgt, bis ihm klar geworden war, dass sie am See entlang nach Süden fuhren.
    Er hatte seinen Peugeot neben der Autovermietung geparkt und war quer durch den Park zu einem kleinen Jachthafen gelaufen. Wie er gehofft hatte, war dort ein Steg, an dem man sich Motorboote leihen konnte. Es war allerdings gerade kein Boot frei, und so musste der Gelbe Mann warten, bis eines zurückkam. Inzwischen behielt er durchs Fernglas die Straße jenseits des Sees im Auge, wo Tweeds Konvoi schließlich hinter einer Biegung verschwand.
    »Wie lange muss ich denn noch warten?«, herrschte er den Bootsverleiher an.
    »So lange, bis das nächste Boot zurückkommt. Aber fragen Sie mich nicht, wann das sein wird«, antwortete der Mann wenig kooperativ.
    »Der Mieter hat gesagt, dass er das Boot nur eine Stunde lang braucht, aber das war schon vor etwas mehr als einer Stunde.«
    »Können Sie ihn denn nicht per Handy erreichen?«
    »Gern, wenn Sie mir sagen, wie. Ich habe zwar eines, kenne aber seine Nummer nicht. Einen Moment. Ich glaube, da kommt er gerade…«
    Seine Ungeduld nur mühsam beherrschend, wartete der Gelbe Mann darauf, dass das Boot den Anlegesteg erreichte. Auf einmal sah er, wie in dem nahe gelegenen Park ein Mann auf einen dort bereitstehenden Hubschrauber zurannte. Der macht es richtig, dachte der Gelbe Mann. Ich hätte mir auch einen Helikopter mieten und damit Tweed verfolgen sollen. Plötzlich fiel ihm ein, dass er etwas vergessen hatte.
    »Ich bin gleich wieder zurück«, sagte er zu dem Bootsverleiher.
    »Versprechen Sie mir, dass Sie das Boot für mich reservieren?«
    »Für wie lange wollen Sie es denn mieten?«, fragte der Verleiher. »Unser Preis ist hundert Franc pro Stunde.«
    »Nehmen Sie das hier.«
    Der Gelbe Mann zog ein Bündel Banknoten aus der Hosentasche und drückte dem Bootsverleiher sechs Fünfzigfrancscheine in die Hand. Im Vertrauen darauf, dass die Summe genügte, um ihm das Motorboot zu reservieren, rannte er zu seinem Wagen und holte einen Leinenbeutel, in dem sich vier Handgranaten befanden.
    Als er zurückkam, lag das Motorboot am Steg für ihn bereit. Jetzt, wo er dreihundert Franc in der Tasche hatte, war der Bootsverleiher ausgesprochen freundlich. Er half dem Gelben Mann ins Boot und wollte ihm zeigen, wie man Motor und Steuerung bediente.
    »Ich bin schon oft Motorboot gefahren«, fertigte ihn der Gelbe Mann barsch ab und startete den Motor.
    Er vergewisserte sich, dass sein Haar auch wirklich unter dem Barett versteckt war, und fuhr dann mit mäßiger Geschwindigkeit am Westufer entlang nach Süden. So würde ihn Tweed, dessen Konvoi am

Weitere Kostenlose Bücher