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Teufelsflut

Teufelsflut

Titel: Teufelsflut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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Terroristen nicht zu nahe kommen. Wenn ich Sie wäre, würde ich jetzt den Kurs ändern.«
    »Da ist ein Motorboot unten auf dem See. Merkwürdig, normalerweise fahren solche Boote zu dieser Jahreszeit nicht so weit nach Süden. Ist verdammt kalt dort unten…«
    Der Gelbe Mann, der sich Tweed nicht nähern wollte, solange dieser sein ganzes Team um sich hatte, hielt sich immer nahe an der Westküste des Sees und überlegte, wie er einen Überraschungsangriff vorbereiten konnte. Er drosselte den Motor des Bootes und sah sich um. Dort, wo er sich befand, war das Steilufer gute sieben Meter hoch und hing ein wenig über, sodass er die Handgranaten aus seinem Leinenbeutel unmöglich vom Wasser aus auf die Straße werfen konnte.
    Er hatte Tweed und seine Leute entdeckt, als Arbuthnot gerade auf dem Weg den Hang hinauf gewesen war. Dass Burgoyne kurz zuvor den toten Araber in den See geworfen hatte, hatte er nicht mitbekommen.
    Jetzt verbarg ein Waldstück Arbuthnot vor den Blicken des Gelben Mannes. Erst als er die Explosion hörte, wusste er, dass etwas geschehen sein musste.
    Er sah, wie die Trümmer der Hütte durch die Luft flogen, und war verwirrt. Nicht zu wissen, was sich abspielte, machte ihn unruhig. Etwas später sah er dann, wie die vier Wagen die Uferstraße entlang nach Süden fuhren. Noch in Annecy hatte sich der Gelbe Mann eine Straßenkarte gekauft, auf der er jetzt sah, dass die Straße um die Südspitze des Sees herum und dann wieder hinauf nach Norden führte.
    Er startete den Bootsmotor und blickte hinauf zum Himmel, wo gerade ein Hubschrauber quer über den See flog. Dann wendete er das Boot und fuhr über das spiegelglatte Wasser zurück in Richtung Annecy. Dabei hielt er sich nahe an der Küste und suchte nach einer Stelle, wo er einen guten Blick auf die Straße hatte. Wieder schaltete er für kurze Zeit den Motor ab. Bald konnte er hören, wie Tweeds Konvoi sich näherte.
    Weil ihm sehr kalt war, wickelte er sich ein Tuch um die untere Gesichtshälfte. Er ließ den Motor wieder an und fuhr in die Mitte des Sees, von wo aus er weiter Ausschau nach einem Ort hielt, an dem er seine Handgranaten zum Einsatz bringen konnte. Er fuhr jetzt so schnell, dass der Gischt vom Bug des Bootes bis in sein Gesicht spritzte.
    Als er zu den vier Wagen hinüberblickte, erkannte er, dass es praktisch unmöglich war, seine Granaten so zu werfen, dass sie den Wagen an der Spitze trafen. Teils aus diesem Grund, teils wegen der bitteren Kälte, fasste er einen anderen Entschluss. Er würde Tweeds Konvoi überholen und in Annecy auf ihn warten. Der Gelbe Mann drehte das Gas voll auf.
    Der Bug des Motorboots hob sich aus dem Wasser und an seinem Heck baute sich eine mächtige Kielwelle auf. Der Gelbe Mann schaute zurück zur Straße. Die vier Wagen waren schon ein Stück zurückgeblieben. Er würde lange vor ihnen in Annecy ankommen.
    Der Gelbe Mann hatte sich so sehr auf Tweed und seinen Konvoi konzentriert, dass ihm dabei völlig entgangen war, dass auch der Hubschrauber seinen Kurs geändert hatte. Auch er bewegte sich jetzt mit hoher Geschwindigkeit in Richtung Annecy.

34
    Es war immer noch hell und wieder sehr warm, als Tweed und sein Team in Annecy ankamen. Sie fuhren zum Büro des Immobilienmaklers und sahen, dass er noch nicht geschlossen hatte. Tweed sprang aus dem Wagen und ging, gefolgt von Paula, in das Büro, wo Monsieur Periot sie freundlich begrüßte.
    »Was für eine Überraschung, Sie so bald wieder zu sehen, Mr. Tweed.
    Wir wollten zwar gerade schließen, aber für Sie und Ihre charmante Assistentin habe ich immer Zeit.« Er verbeugte sich kurz in Richtung Paula. »Was kann ich für Sie tun?«
    »Ich habe mir die Sache mit dem Chateau de l’Air überlegt und bin zu dem Entschluss gekommen, dass ich mich doch dafür interessiere«, erklärte Tweed. »Wäre es vielleicht möglich, dass Sie mir die Schlüssel dafür leihen? Wir könnten auf dem Weg nach Genf dann dort vorbeischauen.«
    »Natürlich können Sie die Schlüssel haben«, sagte Periot mit einem Lächeln. »Es wird zwar dunkel sein, wenn Sie dort ankommen, aber der elektrische Strom ist noch nicht abgeschaltet. Entschuldigen Sie mich bitte für einen Augenblick.«
    Periot verschwand in einem Nebenraum, aus dem er kurze Zeit später mit einem Schlüsselbund in der Hand wieder auftauchte. Er zeigte Tweed, welche der Schlüssel für den Haupteingang, den Hintereingang und das große Wohnzimmer passten. Außerdem gab er Tweed einen bereits

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