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Teufelsflut

Teufelsflut

Titel: Teufelsflut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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Frauen.
    Wie dumm von Ihnen, alle zusammen hier aufzukreuzen.«
    Tweed ließ sofort die Walther los. Kurz darauf hörte er, wie auch die anderen Waffen auf den Steinfußboden fielen. Marlers Armalite konnte er sogar am Aufprall erkennen. Dann machte er zwei zögernde Schritte hinein in den Raum.
    »Halt! Das ist weit genug!«, sagte Burgoyne mit zischender Stimme, die so anders war als sein üblicher militärischer Kommandoton. »Wenn einer Sperenzchen macht, sind die Frauen tot.«
    »Ich sehe, dass Sie reisefertig sind«, sagte Tweed.
    Er deutete auf den Tisch hinter Burgoyne, der etwa zwei Meter von einer kreisrunden, etwa hüfthohen Mauer entfernt war. Auf dem Tisch stand ein metallenes Gestell, das Paula an einen Träger für Milchflaschen erinnerte. In dem Gestell befanden sich drei mit einer klaren Flüssigkeit gefüllte Plexiglaskanister. Daneben stand ein großer Behälter aus Styropor, von dem Tweed vermutete, dass er das Gestell beim Transport schützen sollte.
    »Stimmt«, sagte Burgoyne. »Ich wollte mich gerade auf den Weg zum Flughafen machen.«
    »Wo eine Grumman Gulfstream auf Sie wartet, die vermutlich für Langstreckenflüge ausgerüstet sein dürfte. Es ist ein langer Weg bis in die Hauptstadt von Alis fundamentalistischem Wüstenstaat.«
    »Ich habe schon immer gewusst, dass Sie mein gefährlichster Gegenspieler sind, Tweed.«
    »Deshalb haben Sie sich auch meinem Team als vermeintlicher britischer Offizier angeschlossen. Das war ein brillanter Schachzug von Ihnen. Sie waren mir zwar schon von Anfang an irgendwie verdächtig, aber wirklich sicher sein konnte ich mir nie.«
    »Hände hoch, alle miteinander!«, fauchte Burgoyne plötzlich.
    »Verschränken Sie die Hände hinter dem Kopf. Sofort!«
    Tweed und die anderen taten, was Burgoyne von ihnen verlangte. Paula blickte ihm dabei geradewegs in die Augen und spürte mit einer Mischung aus Furcht und Faszination, wie viel Macht dieser böse Mensch ausstrahlte. Sie konnte nicht anders, sie musste einfach sein Talent für sorgfältige Planung bewundern, mit dem er allen möglichen Eventualitäten Rechnung getragen hatte. Erstaunlich, dass ich ihn nie in Verdacht hatte, sagte sie sich.
    »Wie meinen Sie das, ich sei Ihnen von Anfang an verdächtig gewesen?«, fragte Burgoyne, dem Tweeds Bemerkung offenbar zu denken gegeben hatte.
    »Zunächst einmal war da Ihr selbst gewähltes Motto«, antwortete Tweed.
»Toujours de l’audace.
Als ich es in der Park Crescent erwähnt habe, haben Sie es nach einer kurzen Pause Napoleon zuschrieben, obwohl jeder, der das Zitat kennt, auch wissen müsste, dass es von Marat stammt. Das war ein geschickter Schachzug gewesen. Und dann war da die Bombe in La Defense. Sie haben den Draht kurz vor Butler gesehen und uns gewarnt. Ich aber konnte ihn nicht sehen, obwohl ich direkt neben Ihnen stand. Butler hat außergewöhnlich scharfe Augen, Sie aber
wussten,
dass der Draht da war. Jetzt ist mir klar, dass die Entdeckung der Bombe zu Ihrer Strategie gehörte, mit der Sie unser Vertrauen gewinnen wollten. Leider verspürte ich damals nur einen unbestimmten Zweifel, den ich nicht konkret begründen konnte.«
    »Haben Sie noch mehr solcher angeblicher Fehler parat, Mr. Tweed?«
    Paula hatte sich während des Gesprächs unauffällig in dem Labor umgesehen. Sie war mit dem Blick den transparenten Röhren gefolgt, die unter der Decke von einem Glasbehälter zum nächsten liefen, und zu dem Schluss gekommen, dass Burgoyne hier die tödliche Flüssigkeit hergestellt hatte. Und genau die befand sich jetzt offenbar in den drei Kanistern. Irgendwie hatte sie den Eindruck, als ob Tweed Burgoyne absichtlich in ein Gespräch verwickeln wollte, um Zeit zu gewinnen.
    Als sie den Blick über die runde Wand des Turms wandern ließ, sah sie auf einmal den Grund für Tweeds Hinhaltetaktik. Schnell schaute sie in eine andere Richtung, um Burgoyne nicht auf das aufmerksam zu machen, was sie entdeckt hatte. Direkt hinter Burgoyne, wo eine schwere Tür in die Wand eingelassen war, wurde deren Knauf gerade von außen ganz langsam gedreht.
    Paula wunderte sich kurz, wieso sich an der Außenwand eine Tür befand, aber dann fiel ihr ein, dass sie beim Abstieg zum Schloss an dessen Außenseite ja eine Feuertreppe gesehen hatte. Die Treppe war aus Metall und wand sich in einer engen Spirale den Turm hinauf.
    »Ja, es hat noch andere Ereignisse gegeben, die meinen Verdacht erweckt haben«, sagte Tweed und sah Burgoyne dabei in die Augen. Paula war jetzt

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