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Teufelsflut

Teufelsflut

Titel: Teufelsflut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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hängte Marler ein. Dann fuhr er – immer peinlich genau auf die Geschwindigkeitsbegrenzung achtend – zurück nach London.

10
    Als Marler nach Einbruch der Dunkelheit im Büro ankam, waren dort nur noch Tweed und Paula anwesend. Er ließ sich in einen Sessel fallen und zündete sich eine King-Size an. Paula brachte ihm einen Aschenbecher, den sie auf die Armlehne des Sessels stellte.
    »Nichts gelingt einem so, wie man denkt…«, begann Marler mit entrückt klingender Stimme.
    Dann erzählte er den beiden in allen Einzelheiten von seinen Erlebnissen in Rydford. Tweed hörte zu, ohne ihn ein einziges Mal zu unterbrechen, und nahm jedes Wort in sich auf, damit er sich die Geschehnisse, die Marler ihm schilderte, bildlich vorstellen konnte. Kurz nachdem er den Tod von Coral Langley beschrieben hatte, unterbrach Marler abrupt seinen Bericht.
    »Haben Sie vielleicht etwas zu trinken?«, fragte er.
    »Wie wäre es mit Brandy und Soda?«, schlug Tweed vor.
    Marler nickte, und Tweed holte aus der untersten Schublade seines Schreibtisches ein Glas, eine Flasche guten Brandy und einen Sodasiphon hervor. Er stellte alles vor Marler hin, damit sich dieser seinen Drink selber mischen konnte. Marler goss sich einen doppelten Brandy ein, verdünnte ihn mit einem Spritzer Soda und trank das Glas dann mit einem Schluck halb aus. Als Paula ihm mitfühlend die Schulter drückte, blickte er auf und blinzelte sie an.
    »Jetzt geht es mir wieder besser. Ich musste vorhin daran denken, wie Corals Gesicht ausgesehen hat, als sie tot im Gras lag.« Marler fuhr mit seiner Erzählung fort und endete damit, wie er von der Telefonzelle aus die Polizei angerufen hatte. Dann blickte er Tweed an und runzelte die Stirn.
    »Ich konnte sie doch nicht einfach so da liegen lassen«, sagte er.
    »Möglicherweise hätte man sie erst morgen früh gefunden.«
    »Ich finde, Sie haben korrekt und mitfühlend gehandelt«, sagte Tweed.
    »Und es war gut, dass Sie den Mord anonym gemeldet haben. Wenn Sie in die polizeiliche Untersuchung mit hineingezogen worden wären, hätte man Ihnen möglicherweise untersagt, das Land zu verlassen, wenn man Sie nicht sogar gleich als Tatverdächtigen festgenommen hätte. Auf jeden Fall haben Sie mir einen wichtigen Stein für mein Puzzle beschafft, das ich gerade im Kopf zusammensetze. Dafür bin ich Ihnen dankbar.
    Burgoyne werden wir zunächst einmal nichts von der Sache erzählen.
    Das wäre momentan vielleicht zu belastend für ihn.«
    »Kommt denn nun Burgoyne mit uns nach Paris?«, fragte Paula.
    »Ich habe Ihnen doch heute früh im Auto erzählt, dass ich Gerrard im Verteidigungsministerium noch einmal angerufen habe«, erwiderte Tweed und blickte dabei zur Decke hinauf, was Paula ziemlich merkwürdig vorkam. »Außerdem habe ich Ihnen gesagt, dass Gerrard Burgoyne sehr positiv beurteilt hat.« Tweed senkte den Blick wieder und sah die beiden an. »Da er neu im Team ist, wird er zunächst seine Befehle ausschließlich von mir erhalten. Und kein Wort über Carol Langley. Marler, seien Sie so gut und informieren Sie die anderen davon, bevor wir nach Paris fliegen.«
    »Wird gemacht.«
    »Und jetzt müssen
wir
Ihnen etwas erzählen, und zwar über unseren Besuch in Steeple Hampton.«
    In knappen Worten beschrieb er alles, was sie erlebt hatten. Marler saß still da und hörte zu, bis Tweed seine Erzählung mit einer schwungvollen Handbewegung beendete.
    »Paula fand das, was wir gehört – und gesehen – haben, irgendwie merkwürdig. Was sagen Sie dazu?«
    »Ich finde die Worte auf Davinas Grabstein ziemlich seltsam. Außerdem kommt es mir eigenartig vor, dass Davina tagsüber nie in ihrem Haus ist und es nur mitten in der Nacht aufsucht. Was macht sie da bloß?«
    »Genau das haben wir uns auch gefragt. Sie hat mich übrigens vom Kontinent aus angerufen und wollte, dass ich mich in Paris mit ihr treffe.
    Ich werde das sogar tun – ich will nämlich mehr über sie in Erfahrung bringen. Wo hält sie sich auf? Und wo hat sie das Geld für ihre teuren Kleider her?«
    »Ihr Pelz war ein Zobel«, sagte Paula. »Aber werden ihr die Fragen nicht ein wenig zu persönlich vorkommen?«
    »Sie ist schließlich an mich herangetreten. Da muss sie damit rechnen, dass ich ihr Fragen stelle.«
    »Ich habe das Gefühl, dass Sie uns noch nicht alles gesagt haben«, meinte Paula.
    »Serena hat rabenschwarzes Haar, und sie gibt zu, dass sie in Appledore war und dort Fotos für Goslar gemacht hat. Von Buchanan wissen wir, dass die

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