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Teufelsflut

Teufelsflut

Titel: Teufelsflut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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Chauffeurin, die in der Nacht den Diplomaten aus dem Nahen Osten fuhr, ebenfalls tiefschwarzes Haar hatte, das sie unter ihrer Schirmmütze versteckt hatte.«
    Er blickte auf, weil Monica gerade mit hochrotem Gesicht in das Büro stürmte. Sie setzte sich hinter ihren Schreibtisch und sagte entschuldigend: »Ich hoffe, Sie mussten nicht allzu viele Telefonanrufe selbst entgegennehmen. Ich bin kurz etwas essen gegangen, weil ich die Sachen aus dem Feinkostladen einfach nicht mehr sehen kann.«
    »Kein Grund zur Aufregung, es ist nicht ein einziger Anruf gekommen«, beruhigte sie Tweed. »Und außerdem sähe ich es gern, wenn Sie sich öfter mal ein Essen im Restaurant gönnen würden. Bei den hohen Anforderungen, die ich an Sie stelle, müssen Sie bei Kräften bleiben.«
    »Ich erinnere mich gerade an noch etwas von meiner Fahrt nach Dartmoor«, sagte Marler. »Als ich auf einem wenig befahrenen Stück der A303 war, kam ein Motorradfahrer von hinten herangebraust und fuhr eine ganze Weile hinter mir her. Ich fand das merkwürdig, normalerweise rasen diese Typen nämlich immer mit vollem Karacho an einem vorbei. Ich habe meine Beretta gezogen und den Wagen nur mit einer Hand gesteuert. Ich dachte, dass der Motorradfahrer mir vielleicht eine Handgranate ins offene Fenster werfen will oder irgendeine andere Nettigkeit vorhat. Aber dann ist hinter ihm ein Polizeiwagen aufgetaucht, und der Motorradfahrer hat mich schließlich doch überholt.
    Ich habe ihn bis London nicht wieder gesehen.«
    »Vielleicht war es ein Komplize des Mannes auf dem Hang-man’s Tor«, sagte Tweed. »Wie bereits erwähnt, verfügt Dr. Goslar über eine riesige Organisation. Vielleicht hat der Motorradfahrer den Mörder nach Rydford gebracht und hätte ihn wieder abholen sollen.«
    »Dann habe ich Glück gehabt, dass er mich nicht erledigt hat, als ich in der Telefonzelle war, um die Polizei anzurufen.«
    »Wahrscheinlich hat er zunächst nach seinem Komplizen gesucht, was bestimmt einige Zeit in Anspruch genommen hat. Erst nachdem er dessen Leiche entdeckt hatte, ist er Ihnen hinterhergefahren. «
    »Habe ich noch Zeit, ganz schnell in meiner Wohnung vorbeizuschauen, bevor wir nach Paris fliegen?«, fragte Marler.
    »Jede Menge«, sagte Monica.
    Kaum hatte Marler das Büro verlassen, klingelte das Telefon. Monica ging ran und bückte hinüber zu Tweed.
    »Cord Dillon ist da. Er wartet unten bei George.«
    »Sagen Sie George, dass er ihn heraufschicken soll. Ich freue mich zwar, Cord zu sehen, aber irgendetwas sagt mir, dass er uns schlechte Nachrichten bringt.«
    Eine Minute später ging die Tür auf, und Cord Dillon kam ins Büro. Der stellvertretende Direktor der CIA trug einen bis oben zugeknöpften Dufflecoat, Bluejeans und Mokassins. Sein großer, wie aus Stein gemeißelter Kopf erinnerte Tweed wie jedes Mal, wenn er ihn sah, an die Präsidentengesichter am Mount Rushmore. Dillon war glatt rasiert, das Haar wurde allmählich weiß. Obwohl er Mitte fünfzig war, bewegte er sich so, als wäre er zwanzig Jahre jünger.
    »Hi, Monica«, grüßte er, als Tweeds Assistentin ihm seinen Mantel abnahm. »Paula, Sie sehen jünger aus als je zuvor. Dasselbe kann man von Ihnen leider nicht sagen, Tweed«, fügte er mit einem müden Grinsen an.
    »Willkommen in London, Cord. Wo haben Sie bloß die ganze Zeit gesteckt? Wir haben Sie viel früher erwartet.«
    »Ich habe auf dem Dulles Airport einen Schatten entdeckt, den ich nur dadurch abschütteln konnte, dass ich einen Flug nach Kanada gebucht habe. Von dort aus bin ich dann hierher geflogen.«
    Dillon setzte sich in einen der Sessel und lehnte den Drink ab, den Monica ihm anbot. Schon vor seinem Eintreten hatte Tweed die Brandyflasche und den Siphon verschwinden lassen, und Paula hatte das Glas, aus dem Marler getrunken hatte, weggeräumt.
    »Solche Umstände mussten Sie auf sich nehmen?«, sagte Tweed erstaunt.
    »Hoffentlich sind Sie in Washington nicht wieder in Ungnade gefallen.«
    »Ganz und gar nicht. Im Gegenteil, ich bin seit Wochen allein für die CIA verantwortlich. Mein Chef hat wieder mal die Grippe. Meine Verfolger waren andere Leute, die ich nicht hierher führen wollte.«
    »Ich habe irgendwie das unbestimmte Gefühl, dass das, was Sie mir gleich sagen werden, streng geheim ist. Macht es Ihnen etwas aus, wenn Paula bei uns bleibt?«
    »Ganz und gar nicht. Als ich das letzte Mal hier war, hat sie mir das Leben gerettet. Erinnern Sie sich noch an den Vorfall in der Albemarle Street? Und was

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