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Teufelsflut

Teufelsflut

Titel: Teufelsflut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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zwar vor langer Zeit und da auch nur kurz. Trotzdem hat seine Beschreibung gepasst, besonders, was Burgoynes Auftreten betrifft. Er hat ihn als sehr lebhaft und direkt beschrieben.«
    »Ist Burgoynes Überprüfung damit abgeschlossen?«
    »Nicht ganz. Ich habe Marler nach Rydford in Dartmoor geschickt, den Ort, an dem sich Burgoyne nach seiner Pensionierung niedergelassen hat. Er soll sich dort mal umhören.«
    »Aber dann kommt Marler nicht mehr rechtzeitig zurück, um mit uns heute Abend das Flugzeug nach Paris zu erwischen.«
    »O doch. Marler macht es nichts aus, wenn er sechsunddreißig Stunden lang nicht schläft. Er ist mitten in der Nacht nach Rydford gefahren und jetzt vermutlich schon dort. Wenn er sich beeilt, dann ist er bis zu unserem Abflug zurück. Das erinnert mich an etwas. Nach dem, was wir in Steeple Hampton gehört und gesehen haben, will ich unbedingt meine Verabredung mit Serena wahrnehmen. Langsam kriege ich ein Bild von dem, was möglicherweise gespielt wird, auch wenn es im Augenblick noch ziemlich verwaschen ist. Ich brauche mehr Daten, um es klarer werden zu lassen. Aber ich bete schon jetzt zu Gott, dass ich mich irre.
    Sollte ich nämlich Recht haben, dann steht die Welt am Rand einer gigantischen Katastrophe.«
    Marler fuhr auf einer leeren Straße quer durch Dartmoor von Moretonhampstead nach Princeton. Nebelschwaden hingen über dem Land, aus denen Marler hier und da den Gipfel eines felsigen Berges herausragen sah. Westlich von Moretonhampstead stand auf einmal ein Wegweiser am rechten Straßenrand.
Rydford.
    Marler bog auf eine schmale Nebenstraße ab, die sich in engen Kurven einen Berg hinaufwand, und fuhr dann langsam weiter, bis hinter einer der Kurven die Ortschaft auftauchte. Kurz vor dem Ortsschild hielt er an und wollte gerade seinen Wagen in einem vom Gebüsch fast zugewucherten Feldweg abstellen, als er im Rückspiegel sah, wie ein Sportwagen hinter ihm hielt. Am Steuer saß eine attraktive junge Frau mit dunklem, kurz geschnittenem Haar. Marler stieg aus und ging langsam auf den Sportwagen zu.
    »Entschuldigen Sie bitte, dass ich mitten auf der Straße anhalte, aber ich wollte gerade meinen Wagen rückwärts in diesen Feldweg hier fahren.
    Kennen Sie sich vielleicht zufällig in Rydford aus?«
    »Ein bisschen. Zu wem wollen Sie denn?«
    Marler hörte am Ton der Frau, dass sie nicht so recht wusste, wie sie ihn einschätzen sollte, aber als sie ihn anlächelte, war ihm klar, dass er den Test bestanden hatte. Sie hatte eine Stupsnase und freundliche Augen ohne eine Spur von Koketterie, dazu ein spitzes Kinn, das auf einen starken Charakter schließen ließ. Marler schätzte sie auf Mitte dreißig.
    »Ich suche nach einem Captain Alan Burgoyne. Man hat mir gesagt, dass er hier wohnen soll.«
    »Was für ein Zufall! Ich bin seine Freundin. Mein Name ist Coral Langley.« Sie streckte ihm die Hand hin, und nun war sich Marler ganz sicher, dass er ihr Vertrauen gewonnen hatte. Er drückte ihr die Hand, achtete aber darauf, dass er sie nicht zu lange in der seinen hielt. »Ich kann Ihnen zeigen, wo er wohnt«, sagte die Frau. »Stellen Sie Ihren Wagen ruhig ab. Ich bringe Sie hin. Es ist nicht weit. Rydford ist ein kleiner Ort.«
    »Mein Name ist David Miller. Ich gehe nur schnell zu meinem Wagen und…«
    Marler hörte auf zu sprechen, da die Frau bereits den Rückwärtsgang eingelegt und ein Stück zurückgesetzt hatte. Er fuhr sein Auto in den Feldweg, holte seine Golftasche aus dem Kofferraum und setzte sich neben die Frau in den Sportwagen, wo er sich die Tasche zwischen die Beine stellte.
    »Ich hoffe, es macht Ihnen nichts aus, dass ich die Tasche mitnehme.
    Aber gute Golfschläger kosten heutzutage ein Vermögen. Äh, kennen Sie Alan denn schon lange? Ich persönlich nenne ihn nie ‹Chance‹.
    Irgendwie gefällt mir dieser Spitzname nicht.«
    »Wie lange ich ihn kenne? Schon eine Weile. Mal sehe ich ihn öfter, mal seltener.«
    »Dasselbe könnte auch ich sagen.«
    Die Frau hatte eine weiche, angenehme Stimme. Marler sah, dass sie mit ihrer Beschreibung von Rydford Recht gehabt hatte. Die kopfsteingepflasterte Hauptstraße war kurz und führte steil einen Berg hinauf. Auf beiden Seiten standen kleine zweistöckige Reihenhäuser aus Granit. An einem hing ein Plakat, das auf einen Jahrmarkt hinwies.
    »Scheint ziemlich ruhig hier zu sein«, bemerkte Marler. »Keine Menschenseele auf der Straße. Ist das immer so?«
    »Nein. Ich schätze, dass alle Leute auf dem Jahrmarkt

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