Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Teufelsflut

Teufelsflut

Titel: Teufelsflut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
Vom Netzwerk:
Direktorin anrief, nahm Tweed ein leeres Blatt Papier aus seiner Aktentasche und schrieb darauf mehrere Namen, die er mit Kreisen und Pfeilen verband: Bäte, Karnow, Mervyn Leek, Milt Friedman, Brad Braun, Lasalle, Bancroft, Goslar, der Gelbe Mann..
    Es lag auf der Hand, den Gelben Mann mit Goslar zu verbinden, aber bei anderen versah er die Pfeile mit einem Fragezeichen. Als Paula ihr Gespräch beendet hatte, legte sie auf und setzte sich dann neben Tweed.
    Sie hatte sich auf einem Notizblock des Hotels Aufzeichnungen gemacht.
    »Ich hatte Glück«, sagte sie. »Die Direktorin war persönlich dran, weil sie irgendwelchen Papierkram erledigen musste und deshalb länger im Büro geblieben ist. Sie steht kurz vor der Pensionierung und konnte sich noch lebhaft an Petula Pennington erinnern. Sie hat mir gesagt, dass Petula sich gut mit den anderen Mädchen verstanden habe, und mit einem Kichern hinzugefügt, dass diejenigen, die sie nicht mochten, ihr den Spitznamen Pippy verpasst hätten.«
    »Sieht aus, als würde Trudys Geschichte stimmen«, sagte Tweed.
    Paula ging zur Tür, weil es geklopft hatte. Sie ließ Newman herein, der zufrieden vor sich hin nickte. Tweed fragte ihn, was das zu bedeuten habe.
    »Ich habe bei dieser Sicherheitsfirma angerufen und mich mit dem Mann verbinden lassen, der Trudy Warnowski eingestellt hat. In New York ist es jetzt früher Nachmittag. Er meinte, dass sie eine hervorragende Kraft gewesen sei und dass ich sie mir unbedingt unter den Nagel reißen solle.«
    »Dann stimmt ihre Geschichte auch in dieser Hinsicht«, sagte Paula.
    »Aber ich muss jetzt los…«
    »Sie haben viel durchgemacht in letzter Zeit«, sagte Tweed zu ihr.
    »Gönnen Sie sich einen ruhigen und angenehmen Abend, den Sie wirklich genießen können. Ein paar friedliche Stunden ohne Aufregung.«
    Ein gut gebauter Mann mit dichtem schwarzem Haar betrat das Restaurant Sandolini. Er gab Mantel und Hut dem Mädchen an der Garderobe und wandte sich dann an den Geschäftsführer.
    »Ich bin Pierre Martin. Ich habe einen Tisch für zwei Personen reserviert.«
    »Tut mir Leid, aber ich kann die Buchung nicht finden«, sagte der Geschäftsführer, nachdem er in seinen Aufzeichnungen nachgeschaut hatte.
    »Dann nehme ich den Tisch da hinten in der Ecke.«
    Der Geschäftsführer wollte gerade sagen, dass der Tisch bereits vorbestellt sei, aber als der Mann ihm diskret eine Banknote zusteckte, überlegte er sich, dass er die angemeldeten Gäste ja auch woanders unterbringen könnte, und führte ihn mit einem freundlichen Lächeln an den Platz.
    »Ich fange schon mal mit dem Essen an«, sagte der schwarzhaarige Mann, nachdem er sich gesetzt hatte. »Meine Begleiterin wird wie immer zu spät kommen…«
    Während er die Bestellung aufgab, rutschte ihm eine Haarsträhne in die Stirn, die er aber nicht nach hinten strich. Stattdessen steckte er die Hand in die Tasche seines Jacketts und befühlte dort die Perlen, die er auf den rasiermesserscharfen Draht gefädelt hatte. Aus der anderen Tasche zog er ein Buch von Marcel Proust und begann zu lesen. Ab und zu blickte er von dem Buch auf, hinüber zu dem Tisch, an dem Paula Grey und Chance Burgoyne in ein angeregtes Gespräch vertieft waren.
    In der Bar des Restaurants saß Pete Nield neben einer attraktiven, kultiviert aussehenden Frau. Als er nach der Getränkekarte griff, warf er mit dem Ellenbogen ihr Glas um.
    »Oh, das tut mir entsetzlich Leid, Madame. Sie müssen mir gestatten, Ihnen ein neues Glas zu bestellen«, sagte er freundlich lächelnd, während der Barkeeper die verschüttete Flüssigkeit aufwischte. »Ich bin allein hier. Habe geschäftlich in Paris zu tun. Ich wage es ja kaum, Sie zu fragen, ob Sie vielleicht zufällig auch allein hier sind.«
    »Stellen Sie sich vor, das bin ich«, antwortete die Frau, nachdem sie ihn eingehend gemustert hatte. »Ich habe gerade meinen Freund mit einer anderen erwischt und auf der Stelle Schluss mit ihm gemacht. Dann bin ich hierher gegangen, weil ich unter Menschen sein wollte.«
    »Das sind Sie hier tatsächlich. Und einer der Menschen bin zufällig ich.
    Darf ich Sie zum Essen einladen? Das muntert Sie vielleicht ein wenig auf…«
    An ihrem Tisch weiter hinten im Lokal fand Paula, dass Burgoyne ein lebhafter und amüsanter Gesprächspartner war. Er erzählte ihr Witze, die sie zum Teil in schauendes Gelächter ausbrechen ließen. Später dann fragte sie ihn nach seinen Erlebnissen in der Wüste.
    »Einmal musste ich mich sogar als

Weitere Kostenlose Bücher