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Teufelsflut

Teufelsflut

Titel: Teufelsflut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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ordentlichen Denkzettel verpassen. Haben Sie eigentlich schon vernommen, was Paula vorhin passiert ist?«
    »Pete hat es uns gerade erzählt«, sagte Newman. »Wir werden es den Amerikanern zeigen. Es wird mir großes Vergnügen bereiten, das Sternenbanner vom Mast zu holen.«
    Als Paula am nächsten Nachmittag zu Tweed in die Suite kam, sagte er ihr, dass alle anderen bereits gepackt hätten und bereit zur Abfahrt seien.
    »Ich habe auch schon gepackt, allerdings erst, nachdem ich mich richtig ausgeschlafen habe. Jetzt könnte ich wieder Bäume ausreißen.«
    »Das trifft sich gut, ich hätte da nämlich ein paar Seiten für Sie zu tippen.
    Natürlich nur, wenn es Ihnen nichts ausmacht.«
    »Gern. Hier im Ritz bekommt man ja alles, was man braucht. Ich werde mir gleich einen Schreibcomputer heraufbringen lassen. Was soll ich denn tippen?«
    »Auf den Kopf der ersten Seite kommt
Direction de la Surveil-lance de Territoire
. Und dahinter in Klammern die Buchstaben D. S. T.« Bevor Tweed weiterdiktierte, fragte er Paula, ob er vielleicht zu schnell spreche.
    Paula schüttelte den Kopf und machte sich auf einem Blatt Papier Notizen.
    »In der nächsten Zeile soll stehen: Direktor René Lasalle. Darunter:
    Assistent Lapin, dazu in Klammern: Vorname unbekannt. In der nächsten Zeile: Aufgabe der Organisation: Gegenspionage. Und dann die Adresse: Rue des Saussaies…«
    Als Tweed mit dem Diktieren fertig war, lächelte er matt.
    »Wenn Lasalle das liest, dreht er durch. Er wird die Amerikaner sofort verhaften und vielleicht sogar deportieren lassen, nachdem er Rücksprache mit dem Elyséepalast gehalten hat.
    Der französische Staatspräsident wird außer sich sein vor Wut. Wenn Sie das Papier getippt haben, stecken Sie es in einen leeren Schnellhefter und schreiben Sie darauf
Vance Karnow. Top Secret
. Dann geben Sie Newman den Hefter.«
    »Sie haben offenbar Pläne geschmiedet. Ich werde jetzt gleich den Schreibcomputer bestellen. Das Tippen selber wird ja nicht lange dauern.«
    »Dieses Blatt Papier ist gefährlicher als eine Bombe«, sagte Tweed und lächelte.
    Um fünf Minuten vor neun klopfte Marler an der Tür von Vance Karnows Suite in dessen neuem Hotel. Die weiße Jacke, die er trug, hatte er einem Kellner ausgezogen, der jetzt bewusstlos im Lastenaufzug lag.
    Brad Braun, der große, dunkelhaarige Amerikaner, öffnete die Tür.
    »Zimmerservice«, sagte Marler.
    »Aber wir haben doch schon alles…«, begann Braun.
    Weiter kam er nicht, denn Marler rammte ihm das Knie zwischen die Beine. Während Braun stöhnend zusammenbrach, trat Marler zur Seite und ließ drei mit Gasmasken und Tränengaspistolen bewaffnete Männer in die Suite stürmen. Sieben andere Mitglieder von Unit Four saßen an einem langen Tisch und aßen zu Abend. Die drei Angreifer feuerten mehrere Gaspatronen aus ihren dickläufigen Pistolen, und Sekunden später erfüllte ein beißender Tränengasnebel die Suite. Marler, der sich jetzt ebenfalls eine Gasmaske über den Kopf gestülpt hatte, trat ein und schloss die Tür hinter sich, damit kein Gas hinaus in den Gang dringen konnte. Die Amerikaner husteten und rieben sich die Augen. Einige sackten über ihren Tellern zusammen. Die vier Eindringlinge gingen rasch von einem zum anderen und schlugen sie mit den Läufen ihrer Pistolen bewusstlos. Newman zog den Schnellhefter mit dem von Paula getippten Blatt aus der Jacke, sah sich um und legte ihn auf einem Tisch unter die Schreibunterlage. Dann verließen die vier die Suite und rannten zu dem Lastenaufzug, mit dem sie auch schon heraufgefahren waren. Im Erdgeschoss angelangt, beugte sich Newman zu dem noch immer bewusstlosen Kellner herab und schob ihm einen Fünfhundertfrancschein zwischen die Finger.
    Noch bevor die Lifttür aufging, steckten sie die Gasmasken und Pistolen in die Einkaufstüte eines bekannten Londoner Kaufhauses. Sie mussten nur ein kurzes Stück die Straße entlanggehen, dann waren sie an der Stelle, wo sie zuvor den Wagen abgestellt hatten. Auf dem Rückweg zum Ritz hielten sie in einer ruhigen Nebenstraße an. Newman rannte zu einer Telefonzelle und rief René Lasalles Privatnummer an. Er machte nicht einmal den Versuch, seine Stimme zu verstellen.
    »Lasalle, Sie sollten so schnell wie möglich Ihre Leute In Marsch setzen.
    Im Hotel der Amerikaner ist der Teufel los…« Dann nannte er dem Franzosen den Namen des Hotels und die Nummer der Suite.
    »Er war sozusagen schon auf dem Weg zur Tür, als ich auflegte«, sagte Newman,

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