Teufelsjäger (Die Mark Tate-Saga) (German Edition)
Redliff.“
„Was ist mit ihm?“
„Nun, er hat es endlich - überstanden. Der Dämon hat keinen Einfluß mehr auf ihn und seine Seele. Er ist erlöst.“
Berry Redliff ließ pfeifend die Luft aus seiner Lunge entweichen und wandte sich von dem Alten ab. Gedankenverloren blickte er über das Meer. Ein unbegreifliches Schicksal hatte dafür gesorgt, daß sie in die Vorgänge hier mit einbezogen worden waren. Dieses Schicksal hatte ihnen Niels Orsted für immer genommen. Würden sie selbst es wenigstens schaffen, lebend davonzukommen?
25. Kapitel
Durch die geistige Verbindung mit Luis Alonso, allgemein Katschu genannt, erfuhr ich endlich von den Vorgängen bei den Azoreninseln. Jetzt machte ich mir bittere Vorwürfe. Don Cooper erging es nicht besser. „Eine komplizierte Sache“, sagte er, als ich ihm davon erzählte. Inzwischen ging es auf Abend zu. „Was hast du mit diesem Katschu vereinbart?“
„Noch einmal werden wir versuchen, miteinander in Verbindung zu treten“, antwortete ich. „Katschu hatte die Vision, daß der Dämon nach dem Schiff greifen würde, auf dem wir uns befinden. Inzwischen habe ich mich erkundigt. Um Mitternacht werden wir tatsächlich die kürzeste Entfernung zu den Azoren erreichen.“
„Immerhin sind es dann noch viele hundert Kilometer“, gab Don zu bedenken. „Glaubst du wirklich, daß der Dämon es schafft, über eine solche Entfernung hinweg effektiv tätig zu werden?“
„Ich vertraue der Vision von Katschu und befürchte Schlimmes. Wenn wir nicht gewappnet sind, sehe ich schwarz für alle, die sich hier befinden. England werden wir bei gesundem Verstand jedenfalls nicht mehr erreichen.“
„Nette Aussichten sind ja das“, rief Don Cooper erschrocken.
„Und bedenke, daß auch du zu den Angriffszielen des Dämons gehörst“, fügte ich hinzu. „Wir beide sind seine Todfeinde - neben diesem Katschu wohl.“
„Ja, gibt es denn wirklich keine Chance?“ wollte Don Cooper wissen.
„Es wird ein Spiel mit dem Tode und mit noch Schlimmerem. Der Dämon wird sich nicht auf Katschu konzentrieren, sondern nur auf uns. Das wird unsere Chance sein. Ich habe mit Katschu bereits einen Plan ausgearbeitet und bete, daß der Mann das noch Erforderliche für diesen Plan beschaffen kann. Ansonsten vertraue ich auf die Mitwirkung dieses Dinges da.“ Ich klopfte auf die Brust - dorthin, wo ich den Schavall wußte.
*
Katschu erwachte um zehn Uhr am Abend. Er aß etwas und erzählte dabei von seinem Erlebnis auf der Insel. Noch vor einem Tag hätte ihn die Besatzung der Luxusjacht ausgelacht, aber die Menschen hatten inzwischen alle einsehen müssen, daß es Dinge zwischen Himmel und Erde gab, die sich nicht so ohne weiteres mit rationalem Menschenverstand erklären ließen. Katschu schloß mit den Worten: „Noch weiß Mark Tate nichts von euch. Ich werde jedem von euch von der Substanz geben, damit sie euch vor dem Dämon schützt. Zwei werden mich unterstützen müssen. Allein schaffe ich es nicht.“
„Bei was sollen wir Sie unterstützen?“ fragte Berry Redliff. Er war ganz trunken von der phantastischen Geschichte.
Katschus Gesicht zeigte ein feines Lächeln, als er sagte: „Haben Sie Dynamit oder etwas Ähnliches an Bord?“
Die Gefährten schauten sich verständnislos an. „Wozu denn Dynamit, um des Himmels willen?“ sprach Billy Millair ihrer aller Gedanken aus.
„Das gehört zu dem Plan, den Mark Tate mit mir ausgearbeitet hat.“
Marlen Heart schüttelte den Kopf. „Ich verstehe nicht, daß Sie in der kurzen Zeit mit dem Mann eine solche Fülle von Informationen haben austauschen können.“
„Gedanken sind schneller als Worte“, belehrte Katschu sie. „Ich habe erkannt, daß Mark Tate teilweise noch viel mehr als ich weiß - auf dem Gebiet des Übersinnlichen und Okkulten. Vor allem hat er mehr Erfahrung. Ich berichtete ihm von dem magisch wirksamen Tal, das in der Form eines umgekehrten Hexagramms sich auf der Insel befindet. Es ist sicher, daß es nur die Form des Tales ist, die den Dämon bindet und ihm die Möglichkeit gibt, sich mit magischer Energie vollzupumpen.“
Berry Redliff verstand sofort. „Ja, wir haben Dynamit an Bord! Bisher fragte ich mich immer, was Niels Orsted damit anzufangen gedachte. Jetzt weiß ich es.“
Bei der Erwähnung von Niels Orsted zuckte Helen Gabin zusammen und wandte sich ab. Inzwischen war sie ebenfalls erwacht und über das Ende ihres Freundes informiert. Sie hatte keine Tränen
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