Teufelsjäger (Die Mark Tate-Saga) (German Edition)
zwar keine Einzelheiten mehr, sofern sie nicht für sein gegenwärtiges Dasein fundamentale Bedeutung erlangten, aber ihm war klar, daß er mindestens tausend Mal wiedergeboren worden war und heute, als Mark Tate, sich als der einzige noch lebende Erbe der Goriten sehen durfte. Seine stärkste Waffe war der Schavall. Mark Tate nahm an, daß er von den Goriten geschaffen worden war, jenem Stamm, der in der Frühgeschichte der Menschheit existiert und aus lauter Priestern und Magiern bestanden hatte....
24. Kapitel
Berry Redliff stand vorn am Bug der Jacht, als auf der Insel, auf die sie zusteuerten, das Chaos ausbrach. Der plötzliche Wind hätte ihn beinahe von Bord gefegt. Er konnte sich im letzten Moment an der Reling festhalten. Die Männer sahen sich mit geweiteten Augen an. Sie wurden Zeugen der Vorgänge und erlebten den Dämon aus erschreckender Nähe. Dabei hatten sie alle Mühe, die Jacht von Niels Orsted, auf der sie sich befanden, unter Kontrolle zu halten, da durch die Vorgänge das Meer recht unruhig geworden war.
Als alles überstanden schien, wunderten sie sich, daß sie überhaupt noch am Leben waren. Alfonso Canalejas, der Bürgermeister von Katschus Insel, unterbrach die unangenehm wirkende Stille endlich: „Mein Gott - und Katschu befindet sich mitten auf dieser Dämoneninsel!“
„Vielleicht haben wir gar ihm das ganze Schauspiel zu verdanken?“ bemerkte Bonaldo Giaiotti. Da der alte Bürgermeister englisch gesprochen hatte, war er von allen verstanden worden.
„Egal jetzt“, rief Berry Redliff, „fahren wir endlich weiter. Ich will wissen, was dort vor sich geht.“
„Vielleicht wäre es doch besser, wir würden schleunigst wieder abdrehen?“ wandte Alfonso Canalejas kleinlaut ein.
Aller Blicke richteten sich auf den Alten. Shelley Cassel meldete sich zu Wort. Sie hatte schon vor dem Ereignis Helen Gabin nach unten gebracht und ihr ein starkes Schlafmittel verpaßt. Die Wirkung hatte ausgereicht, die Freundin von Niels Orsted nichts von alledem miterleben zu lassen. Sie war sowieso am Ende ihrer Kräfte, seit der Dämon Niels Orsted in Besitz genommen hatte. „Vielleicht hat er recht? Wir haben erlebt, welche Macht dieser Dämon hat. Wäre es da nicht viel besser, schleunigst das Weite zu suchen, so lange noch Zeit dafür ist?“
Berry Redliff blickte von einem zum anderen. Eine steile Falte war auf seiner Stirn erschienen. Seine Gefährten verhielten sich abwartend, als fürchteten sie sich vor der Entscheidung. Berry schüttelte den Kopf. „Nein, ich bin ganz anderer Meinung. Die Demonstration, die uns das unbegreifliche Wesen geliefert hat, kostete es eine Menge Kraft. Wenn überhaupt, dann müssen wir gerade jetzt zur Insel. Vergessen wir auch diesen Katschu nicht. Womöglich braucht er unsere Hilfe? Sollen wir ihn denn im Stich lassen?“
Das gab den Ausschlag. „Ich bin Ihrer Meinung, Mister Redliff“, sagte Alfonso Canalejas. „Entschuldigen Sie bitte, wenn ich einen Moment lang gezweifelt habe.“ Die anderen hörten es, und auf einmal wollte keiner mehr abdrehen.
Berry übernahm wieder das Ruder. Er steuerte die Hochseejacht auf die Insel zu, volle Kraft dabei gebend. Das felsige Eiland machte keinen guten Eindruck. Es war oval geformt, soweit man aus dieser Perspektive das erkennen konnte, und mochte an der größten Stelle einen Durchmesser von etwa einem Kilometer haben. Damit war sie weniger als ein Drittel so groß wie die Nachbarinsel mit dem kleinen Fischerdörfchen. Berry Redliff hielt nach einer geeigneten Anlegestelle Ausschau. Alfonso Canalejas stand dabei neben ihm. „Ich möchte wissen, wo sich Katschus Boot befindet“, überlegte er laut.
Berry sah ihn erstaunt an. Dann nahm er den Feldstecher und suchte das Ufer ab. Nach kurzem Suchen schon wußte er, wo sich Katschus Boot befand. Eine eiskalte Hand schien nach seiner Kehle zu packen. Katschus Boot war nur noch ein Trümmerhaufen. Eine unsichtbare Kraft hatte es zerschmettert. Auf diese Entfernung waren die Trümmer mit dem bloßen Auge kaum zu erkennen.
Der Alte hatte das Erschrecken bemerkt. „Was ist los?“ drängte er zu wissen. „Haben Sie etwas entdeckt?“
„Ja, die Überreste von Katschus Boot“, antwortete Berry Redliff brüchig.
„Was?“ Der Alte riß Berry das Glas aus der Hand und schaute hindurch. Auch er erschrak. „Nein, das darf nicht sein! Katschu!“
Billy Millair, der eine paar Schritte entfernt stand, wurde aufmerksam. Er kam näher. Berry
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