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Teufelsjäger (Die Mark Tate-Saga) (German Edition)

Teufelsjäger (Die Mark Tate-Saga) (German Edition)

Titel: Teufelsjäger (Die Mark Tate-Saga) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.A. Hary
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hatten unglaublich gut und schnell reagiert. Das kann ich nur betonen. Und ich saß in einem Streifenwagen und sollte nun endlich rekonstruieren, von was ich überhaupt Zeuge geworden war. Ich entschloß mich, zu lügen. Natürlich. Was blieb mir denn anderes übrig? Die hätten mich sonst in die Psychiatrie eingeliefert.
    Ich erzählte den Polizisten, kurz vor Mitternacht einen seltsamen Anruf erhalten zu haben. Eine Stimme, die sehr geheimnisvoll tat und angeblich etwas Wichtiges von meinem verstorbenen Mann zu berichten wußte. Der Fremde bestellte mich zum Friedhof.
    Als die Bobbys mich fragten, wieso ich auf eine so dubiose Einladung überhaupt eingegangen sei, behauptete ich, einfach aus einem inneren Instinkt heraus gehandelt zu haben. Es wäre regelrecht wie ein Zwang gewesen. Vor allem, da der Fremde einige Einzelheiten gewußt hatte, die man nun wirklich nur kennen konnte, falls man meinen verstorbenen Mann gut gekannt hatte. Das hatte in mir ein gewisses Vertrauen geweckt.
    Jedenfalls, als ich den Friedhof erreicht hätte, wäre mir ein unruhiges Licht aufgefallen. Es wäre mir zwar schwer gefallen, meine Angst zu überwinden, aber ich sei trotzdem über das Tor geklettert, um dem geheimnisvollen Geschehen auf den Grund zu gehen. Das Licht hätte mir den Weg zum Grab meines Mannes gezeigt. Und dort machte ich die furchtbare Feststellung, daß sich jemand daran zu schaffen gemacht hatte. Jemand hatte offensichtlich die Erde aufgerissen. Ein Grabschänder wohl. Der geheimnisvolle Mann, der mich angerufen hatte? Aus der Dunkelheit stürzte sich jemand auf mich. Ich wehrte mich nach Kräften. Es gelang mir, zu fliehen. Meine Flucht wurde erst vom Zaun gestoppt. Ich schrie um Hilfe und bekam Beistand durch einen jungen Burschen, der über den Zaun kletterte, um mir zu Hilfe zu eilen.
    Was weiter geschah, wüßte ich nicht, weil ich das Bewußtsein verloren hätte. Als ich wieder zu mir kam, trieb mich die Panik nach Hause. Erst hier konnte ich wieder einigermaßen klarer denken und kam endlich auf die Idee, die Polizei zu alarmieren.
    Es war offensichtlich, daß die Geschichte dem leitenden Beamten vom Yard - ein gewisser Inspektor Furlong - nicht gefiel, doch blieb ich beharrlich bei meiner Aussage. Bobbys machten sich auf den Weg zum Grab. Es war für sie nicht schwer zu finden, denn meine Flucht hatte Spuren hinterlassen. Bald hatte ich meine Brille wieder.
    Der Inspektor sorgte bei der Übergabe für einen gelinden Schock: „Sie müssen sich geirrt haben, Mrs. Harris“, sagte er ernst. „Das Grab Ihres Mannes ist völlig unbeschädigt!“
    Ich griff mir mit einem gurgelnden Laut an die Kehle. Fassungslos starrte ich den Inspektor an. Lähmende Angst befiel mich. Wenn es so war, wie der Inspektor versicherte, dann waren die hier wirkenden Mächte weit schlimmer noch als befürchtet. Als sei es nicht schon schlimm genug, daß irgendwo ein lebender Toter herumlief, der mir nach dem Leben trachtete.
    Aber... irrte der Tote wirklich noch immer umher?
    Mir wurde schlagartig klar, wieso ich tatsächlich überlebt hatte: Zu diesem Zeitpunkt war die Stunde nach Mitternacht vorbei gewesen. Die Uhrzeit hatte mir letztlich das Leben gerettet. Ehe sich der Untote wieder um mich hatte kümmern können, war seine Zeit abgelaufen gewesen. War er dadurch gezwungen gewesen, wieder in sein Grab zurückzukehren?
    Die einzige Antwort auf diese Frage hätte eine Exhumierung gebracht. Aber ich wagte es nicht, auch nur eine Andeutung in diese Richtung zu machen. Wie wäre dieser Wunsch denn auch zu begründen gewesen? Ich erkundigte mich stattdessen nach dem jungen Mann, der mir zu Hilfe geeilt war.
    Der Inspektor bestätigte, was mir ohnedies längst klar war: Er hatte genauso wenig überlebt wie seine Freundin. In welchem Zustand sich die Leichen befanden, wollte mir der Inspektor gar nicht sagen. Ich wußte es ja eigentlich selber, obwohl sich mein Verstand standhaft weigerte, diese Erinnerung bewußt werden zu lassen. Es war gewiß besser so, denn vielleicht wäre ich über alles dies sogar wahnsinnig geworden? Es ist sowieso ein Wunder, daß ich die Dinge überhaupt bis jetzt mit heilem Verstand überstanden habe. Ich hätte mir selbst niemals zugetraut, daß ich so stark sein könnte.
    Die Polizei brachte mich wieder heim. Auf mein Bitten hin wurden in meinem Haus zwei Polizisten zu meinem Schutz gelassen, die regelmäßig abgelöst wurden. Man tat wirklich alles für meine Sicherheit, denn nach meiner Schilderung und

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