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Teufelsjäger (Die Mark Tate-Saga) (German Edition)

Teufelsjäger (Die Mark Tate-Saga) (German Edition)

Titel: Teufelsjäger (Die Mark Tate-Saga) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.A. Hary
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traumhaft. Ich war der glücklichste Mensch von der Welt. Die Betonung liegt auf war! Plötzlich änderte es sich. Ich, die nun Zwanzigjährige, fand meine Eltern eines Morgens tot im Bett.
    Es war ein Schock für mich gewesen. Der Hausarzt stellte Herzversagen fest. Ich war wie von Sinnen und schaltete die Polizei ein, weil ich einfach nicht glauben wollte, daß meine Eltern beide so plötzlich und dann auch noch zur gleichen Zeit mit den gleichen Symptomen sterben konnten. Es wurde auf mein Drängen hin sogar eine Obduktion vorgenommen.
    Das führte zu einem ersten Streit zwischen mir und Edgar. Um es vorweg zu nehmen: Die Obduktion konnte die Diagnose des Hausarztes nur bestätigen. Zwei Menschen, die einen Tag zuvor noch völlig gesund erschienen waren, hatten unter mysteriösen Umständen, wie ich finde, gemeinsam ihr Leben ausgehaucht.
    Ich kann heute noch nicht daran glauben, daß es einen solchen Zufall überhaupt geben könnte. Mein Mißtrauen damals ist auch einfach zu erklären: Ich erfuhr noch vor der Testamentseröffnung, daß sich die Eltern meines Mannes - er war übrigens ebenfalls zu Hause das einzige Kind - verspekuliert hatten. Über Nacht waren sie arm wie die sprichwörtlichen Kirchenmäuse geworden.
    Edgar und ich lebten im Haus meiner Eltern. Die Katastrophe mit seinen Eltern geschah wenige Tage vor ihrem Tod, ohne daß er es auch nur einmal erwähnt hätte. Dank des Testaments und auch durch die Art unserer Gütergemeinschaft erbte Edgar die Hälfte des Vermögens von meinen Eltern und konnte damit seine eigenen Eltern gut aus der Patsche helfen.
    Der zweite Krach. Dabei benahm sich Edgar recht zynisch. Ich habe seine Worte noch deutlich in Erinnerung: „Was weißt du denn schon, May? Es war an der Zeit, daß die alten Cartwrights ihren Abschied nahmen. Sie haben uns dabei sogar noch einen unschätzbaren Gefallen getan.“
    „Du hast sie umgebracht!“ schrie ich ihn an.
    Edgar lachte gemein. „Und wenn schon? Wie willst du das jemals beweisen? Du hast ja schließlich alles getan dafür. Was ist dabei denn herausgekommen?“ Er wollte sich schier ausschütten vor Lachen. „Was glaubst du denn, wieso ich dich überhaupt geheiratet habe? Es war eine Investition auf Zeit, mehr nicht. Deine Alten waren immer schon knauserig. Sie haben Geld gescheffelt, es aber nicht ausgegeben. Ist dir eigentlich klar, daß wir durch ihren Tod vielfache Millionäre geworden sind?“
    Ich bekam einen Schreikrampf. Edgar schlug auf mich ein.
    „Hör auf, dumme Gans! Du gehst mir auf die Nerven. Lange schon. Was weißt du denn vom Leben, du verwöhntes Gör? Was weißt du darüber, was meine Familie alles schon durchgemacht hat? Ich habe dich die ganze Zeit ja auch noch zusätzlich verwöhnt. Es war nötig, um deinen Alten Sand in die Augen zu streuen. Sonst hätten sie gemerkt, was hinter meiner Beratung zu ihrem Testament und unserer Gütergemeinschaft steckt. Und jetzt werden hier andere Saiten aufgezogen. Du weißt sowieso zuviel und bist damit eine Gefahr. Ich werde ein wachsames Auge auf dich halten. Es gibt keine Gnade für dich, wenn du mal aus der Reihe tanzt. Du wirst schon sehen. Oder glaubst du, du hättest die geringste Chance, dem Pakt zu entrinnen, an den meine Eltern gebunden sind? Du gehörst mit zu diesem Pakt, ob du nun willst oder nicht. Genauso wie ich. Denn ich bin ihr Sohn.“
    Ich konnte mir unter diesen Worten eigentlich nicht so recht was vorstellen. Was für ein Pakt? Ich ahnte, daß es sich um etwas unvorstellbar Schlimmes handelte, ohne auch nur die geringste Vorstellung zu haben, um was es sich handeln könnte. Edgar hat danach auch niemals wieder eine Andeutung in dieser Hinsicht gemacht. Ansonsten hielt er sein Wort: Es gab keine Möglichkeit mehr für mich, etwas gegen ihn zu unternehmen. Ich versuchte sogar die Scheidung. Als er davon erfuhr, hat er mich furchtbar verprügelt. Ich war dessentwegen wochenlang bettlägerisch gewesen.
    Die restlichen zwölf Jahre verbrachte ich in der Hölle auf Erden. Es gab kein Entrinnen. Außer eben dem Mord an ihm. Und jetzt hat es sich erwiesen, daß selbst dieser Weg eine Sackgasse war! Der Ermordete kehrte zurück, um sich an mir zu rächen!
    Nach den Ereignissen auf dem Friedhof, Mr. Tate, blieb ich nur noch eine Nacht lang in London. Ich will Ihnen kurz erzählen, was in dieser Nacht noch geschah. Ich konnte nicht schlafen, wie erwähnt. Irgendwann nach Mitternacht schließlich trieb mich ein eigenartiges Gefühl aus dem Bett. Ich hörte

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