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Teufelsjäger (Die Mark Tate-Saga) (German Edition)

Teufelsjäger (Die Mark Tate-Saga) (German Edition)

Titel: Teufelsjäger (Die Mark Tate-Saga) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.A. Hary
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Ich beobachtete nur, ohne mir dabei die geringste Gefühlsregung anmerken zu lassen. Was ich sah bestätigte alle meine Vermutungen: May Harris hatte die Wahrheit gesagt, und es gab eine Verbindung zwischen ihr und dem Toten. Sie war die Mörderin. Man hatte sie dazu auserkoren. Und nichts ist stärker als die Verbindung zwischen Mörder und Opfer - im Zeichen des Bösen.
    Ein Zucken ging durch ihren Körper. Ein Ächzen entrang sich ihrer Kehle. Plötzlich duckte sie sich, und dann sprang sie vor, genau auf mich zu, mit dem Kopf voran. Beinahe wäre ihr dieser Überraschungsangriff gelungen. Aber nur beinahe. Im letzten Augenblick wich ich zur Seite hin aus. Sie sprang an mir vorbei und konnte nicht mehr rechtzeitig stoppen. Das bewies, daß ihr Angriff mit aller Kraft erfolgt war. Furchtbare Laute kamen aus ihrer Kehle, als könnten sie niemals von ihr selbst stammen. Sie knallte mit dem Kopf gegen die Wand hinter der Koje und kippte um. Mit wilden Zuckungen blieb sie auf der Koje liegen.
    Zu einem zweiten Angriff kam es nicht mehr. Sie hatte keine Gewalt mehr über ihren Körper. Ihre Augäpfel zeigten nur noch das Weiße. Sie gebärdete sich, als würde sie gegen einen Unsichtbaren kämpfen. Schaum tropfte aus ihren Mundwinkeln.
    Vorsichtig trat ich näher. Ich spürte Mitleid mit ihr, wußte aber gleichzeitig, daß ich keine andere Wahl gehabt hatte. Und dann öffnete sich hinter mir die Tür wieder. Ein erstickter Ausruf ließ mich herumfahren.
     
    *
     
    Es war Don Cooper. Mit einem Blick hatte er die Lage erfaßt. Doch er interpretierte die Situation falsch. Er stürmte herein. Die Tür fiel hinter ihm ins Schloß. Er wollte an mir vorbei. Ich hielt ihn mit dem Arm auf, ehe er Unüberlegtes tun konnte. Aber ich hatte ihn unterschätzt. Er versetzte mir einen kräftigen Stoß, der mich beiseitetaumeln ließ.
    Ich war ihm körperlich nicht gewachsen. Bevor ich es verhindern konnte, hatte er sich über May Harris gebeugt, die sich immer noch wie eine Besessene auf der Koje hin- und herwälzte. Don griff ausgerechnet nach ihren Händen.
    „Nein!“ schrie ich und warf mich auf ihn.
    Zu spät. Es gelang Don Cooper doch tatsächlich, ihre Hände zu lösen. Der Schavall, den ich der Frau zugeworfen hatte, fiel auf den Boden. Wie abgeschnitten hörte die Harris auf, sich so wild zu gebärden. Sie wandte sich Don Cooper zu und fletschte die Zähne. Mir stiegen schier die Haare zu Berg.
    „Narr!“ rief ich und meinte damit Don Cooper. Ich riß ihn beiseite. Diesmal gelang es mir. Aber auch nur, weil er im Moment ziemlich erschrocken war.
    Keine Sekunde zu früh, denn wie eine Furie stürzte sich die Frau auf Don. Ihre Finger waren gekrümmt. Ihre langen Nägel wirkten wie Krallen. Damit zielte sie auf Dons Augen. Nur weil ich rechtzeitig eingriff, rettete ich ihm das Augenlicht. Und dann konzentrierte sich ihre Wut auf mich, denn sie wußte trotz ihres Wahnsinns ganz genau, wer ihr Hauptgegner war.
    Obgleich es mir widerstrebte, gegen die Frau gewalttätig zu werden, hatte ich keine andere Wahl. Ich wich ihren Krallen aus, ballte die Hand zur Faust und schlug kräftig zu. Der Schlag hätte gereicht, einen ausgewachsenen Mann zu fällen. May Harris jedoch schüttelte sich nur kurz. Meine Hände krampften sich währenddessen ineinander. Ich holte von der Seite aus und schlug zu wie ein Holzfäller. Schwer traf ich sie in der Taille. May Harris war ein Leichtgewicht. Die Wucht reichte aus, sie freischwebend durch die Luft zu schleudern. Wie eine Katze landete sie auf beiden Füßen.
    Don Cooper stand da und sperrte Augen und Mund auf. Er begriff rein gar nichts. Auf seine Hilfe konnte ich im Moment jedenfalls kaum setzen.
    Der Schavall war und blieb unsere einzige Rettung. Ich bückte mich nach ihm. Als ich ihn berührte, spürte ich die Kraft, die auf mich überströmte. Mays erneuter Angriff stockte im Ansatz. Sie warf sich unerwartet herum und floh zur Tür. Ich sprang aus dem Stand, flog quer durch die Kabine und erreichte May Harris rechtzeitig. Zusammen fielen wir hin. Ich preßte den Schavall zwischen ihre Brüste. Sofort strahlte er sehr große Hitze aus und fraß sich fest. May Harris' Gegenwehr erlahmte im gleichen Moment.
    Ich sprang auf und brachte mich in Sicherheit, denn May Harris begann nach wenigen Sekunden der Erstarrung wieder zu toben und wild um sich zu schlagen. Sie versuchte, den Schavall von der Brust wegzureißen. Dabei blieben die Hände wieder daran hängen.
    Don stand da, gebeugt wie ein

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