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Teufelsjäger (Die Mark Tate-Saga) (German Edition)

Teufelsjäger (Die Mark Tate-Saga) (German Edition)

Titel: Teufelsjäger (Die Mark Tate-Saga) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.A. Hary
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Hilfe. Er sprang dem Mann auf den Rücken. Seine Arme legten sich um den Hals des Untoten und rissen ihn zurück, von mir weg.
    Noch immer verzweifelt nach Atem ringend, rutschte ich an der Wand herab zu Boden. Das Folgende erschien erst völlig unlogisch: Dem Besessenen gelang es, den Inspektor abzuschütteln. Er drehte sich herum und wollte gegen Furlong angehen. Auf einmal schreckte er zurück, völlig unerwartet. Für mich jedenfalls unerwartet. Der Inspektor hatte die Schußwaffe längst fallengelassen. Er war im Moment unbewaffnet, weil Waffen sowieso nichts nutzten. Trotzdem wich der Angreifer vor ihm zurück. Er bewegte sich mit grollenden Lauten, die tief in seiner toten Brust entstanden, rückwärts zum Fenster. Er erreichte es dort, wo das Glas zerborsten war. Die Fensterbrüstung hielt ihn kaum auf. Er kippte rücklings hinaus, ruderte dabei ein letztes Mal mit den Armen. Dann verschwand er aus dem Blickfeld. Wenig später konnte man den dumpfen Aufprall bis hier oben hören!
    Gleichzeitig damit wurde die Tür aufgerissen. Konstabler stürmten das Zimmer. Sie sahen sich um. Dann hielten sie inne und schauten uns betroffen an. Furlong und ich gingen zum Fenster und starrten nach unten.
    „Was - was geht hier vor?“ rief einer der Uniformierten.
    May Harris brach in ihrer Ecke wimmernd zusammen.
     
     
     
     
    30. Kapitel
     
    Es hatte sich als unmöglich erwiesen, den Vorfall überzeugend zu beschreiben, ohne auf die wirklichen Ereignisse einzugehen. Es ist mir bis heute ein Rätsel, wie es Furlong trotzdem gelingen konnte, die Gemüter zu beruhigen. Jedenfalls saßen wir zwei Stunden später in einem anderen Raum und waren wieder ganz unter uns. May Harris konnte man nicht mehr ansehen, was sie mitgemacht hatte. Die Untersuchung durch einen Arzt hatte sie abgelehnt. Sie behauptete, es ginge ihr recht gut und sie benötige keine medizinische Hilfe.
    Inzwischen hatte sie mir verziehen, daß ich Furlong alles erzählt hatte. Ausschlaggebend dafür war erstens die Tatsache, daß ich ihren Mord an Edgar Harris nicht erwähnt hatte, und zweitens konnte ich sie davon überzeugen, daß alles viel schlimmer ausgegangen wäre, hätten wir vor dem Eindringen des Besessenen nicht offen gesprochen. Sie hatte es einsehen müssen.
    Es war etwas eingetreten, was ich im Grunde beabsichtigt hatte, wenn es mir auch in dieser Weise mißfiel: Tab Furlong war unser Verbündeter geworden! „Sie dürfen sich nicht zu große Hofnungen machen, Mr. Tate“, sagte er, als wir wieder mit ihm allein waren. „Meine Mittel sind sehr beschränkt. Ich kann keine Rückendeckung von meinen Kollegen erwarten. Offiziell gibt es Dinge wie Untote und magische Kräfte nicht. Dem müssen wir Rechnung tragen. Unser Stand ist kein leichter. Der einzige, der uns noch behilflich sein könnte, wäre mein Assistent. Ausgerechnet der aber befindet sich im Moment auf Urlaub im Süden Europas.“
    Ich nickte. „Ich kenne unsere Lage durchaus“, versicherte ich ihm. „Was ich mich jedoch die ganze Zeit über frage: Was haben Sie mit dem Besessenen angestellt?“
    Tab Furlong hatte sich inzwischen umgezogen. In seinem Schrank hatten sich Kleidungsstücke zum Wechseln befunden. Das war durchaus so üblich, denn Kriminalisten waren oftmals pausenlos im Einsatz und kamen nicht aus ihrem Milieu heraus. Er knöpfte sein Hemd auf und zog es vor der Brust auseinander. Verständnislos beobachtete ich ihn dabei. Der Anblick, der sich mir bot, ließ es mir heiß und kalt zugleich über den Rücken rinnen. Da war eine seltsame Tätowierung direkt auf Furlongs Brustbein. Ein Drudenfuß. Er schien zu glühen.
    „Er ist noch etwas heiß“, sagte Furlong brüchig. „Ich habe es gar nicht sofort begriffen. Erst nachdem der Besessene durch das Fenster gestürzt war, fiel es mir richtig auf. Die Tätowierung hatte sich so stark erhitzt, als wollte sie mich verbrennen. Es war ein Schmerz, der trotzdem nicht unangenehm war. Die Wirkung haben Sie selbst gesehen. Der glühende Drudenfuß schützte mich nicht nur, sondern störte die Kraft, die den Besessenen gefangenhielt.“
    „Wo... woher haben Sie diese Tätowierung?“ fragte ich beeindruckt.
    Furlong machte ein ernstes Gesicht. „Mein Vater sorgte dafür. Er war Dorfpfarrer und wußte viel über Geister und Dämonen. Die Tätowierung war ein seltsames Erlebnis. Nur noch ganz verschwommen kann ich mich daran erinnern. Vater ließ einen Spezialisten kommen. Es gab ein kompliziertes Ritual. Um Mitternacht wurde

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