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Teufelskreise (German Edition)

Teufelskreise (German Edition)

Titel: Teufelskreise (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Robertson
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Freundin !« Sie ließ das Halstuch los und schlug Vivian hart mit der Faust ins Gesicht. »Du hast mich bei dir aufgenommen! Warum? Warum hast du das getan, wenn du meine Mutter doch so sehr gehasst hast?«
    Keuchend wandte Vivian langsam den Kopf. Für einen Moment musste ich an den Film »Der Exorzist« denken und fragte mich, ob auch sie in der Lage war, ihr Gesicht um 360 Grad zu drehen. »Es hätte Verdacht erregt, wenn ich es nicht getan hätte«, sagte Vivian.
    Beverley wich zurück, wandte sich dann um und rannte davon.
    Trotz Menessos’ Worten hatte ich erwartet, dass Vivian alles abstreiten würde. Jetzt begann sie zu lachen.
    Ich ging zu ihr, stopfte ihr den Knebel in den Mund und ging die Treppe hinauf zu Dr. Lincoln. »Ich brauche eine Dosis Morphin. Genug, um Vivian für eine Weile außer Gefecht zu setzen.«
    Sprachlos starrte er mich an.
    »Sofort«, sagte ich durch zusammengebissene Zähne hindurch.
    Er setzte sich in Bewegung und begann eine Spritze aufzuziehen. »Ich bin mir nicht sicher, dass das die richtige Dosis ist.«
    »Schätzen Sie einfach, Doktor.«
    »Hier.« Er reichte mir die Spritze, in der sich drei Mal so viel Morphin befand, wie wir Theo normalerweise gaben.
    »Danke.« In der Küche riss ich den Schutz der Spritze ab und warf ihn fort. Ich packte Vivian bei den Haaren, hielt ihren Kopf fest und jagte ihr die Spritze in eine Halsvene.
    »Meine Güte, Seph«, flüsterte Celia.
    Vivian sog erschrocken Luft durch die Nase ein.
    »Scharfe und spitze Sachen in deinem Hals bist du doch gewohnt«, zischte ich, als ich den Kolben niederdrückte.
    Sie hatte allen verraten, dass ich ihr Geld genommen hatte, um einen Vampir zu ermorden, und jetzt wussten alle, dass nicht ich, sondern sie die Mörderin war.
    »Ich wollte um der Gerechtigkeit willen töten – Gerechtigkeit ist wenigstens ein guter Grund. Aber du – du hast aus Eifersucht und Bosheit getötet. Ich muss sagen, ich kann es kaum erwarten, dich ihnen auszuliefern.«
    Vivian riss die Augen auf. Sie versuchte noch zu protestieren, zu betteln oder was auch immer, aber ihr Kopf kippte einfach nach vorn.
    Ich warf die leere Spritze in den Abfalleimer und drehte mich zum Gehen um.
    »Du solltest jetzt dein Zimmer ausräumen«, sagte Nana. »Damit du Platz für den magischen Kreis hast.«
    Bei ihren Worten blieb ich stehen. Ein Leben war bereits verschwendet worden, und der Gerechtigkeit würde mit Sicherheit auf die eine oder andere Weise Genüge getan werden. Aber auf mich wartete ein zweites Leben. Theo. Über die Aufregung hatte ich sie ganz vergessen. »Gut«, stimmte ich Nana zu, und mein Zorn auf Vivian verrauchte mit einem Schlag. »Aber erst will ich nach Beverley sehen. Anschließend bereite ich mein Zimmer vor.«
    »Ich kann das Mädchen übernehmen«, widersprach sie und erhob sich steif vom Tisch. »Du kümmerst dich besser sofort um dein Zimmer.«
    Johnny legte eine Hand auf meine Schulter. »Lass uns Möbel schleppen – du darfst mich auch herumkommandieren«, sagte er. Als einfache Sterbliche mit unterdurchschnittlicher Körperkraft würde ich einem Wærwolf nur im Weg stehen. Und da ich erst nach dem Ritual wieder etwas zu mir nehmen durfte, fühlte ich mich zusätzlich schläfrig und schwach. Ich warf einen Blick auf die Uhr. Es blieben uns noch eine Stunde und fünfzehn Minuten. Johnny und Erik begleiteten mich in mein Zimmer. »Wo soll was hin?«
    »Alles«, und das waren nur eine Frisierkommode und zwei Nachttische, »kommt in Nanas Zimmer oder in den Flur.«
    Sie stellten die Kommode ans Ende des Flurs. Dann kamen sie zurück, und Erik machte sich an einem Nachttisch zu schaffen, während Johnny den Stecker der Lampe auf dem anderen aus der Steckdose zog. Dann hob er das kleine Möbelstück an, ohne etwas herunterzuräumen.
    »He, sei vorsichtig mit dem Bild. Das Scharnier auf der Rückseite ist locker.«
    »Stimmt«, sagte er, nachdem er einen prüfenden Blick darauf geworfen hatte. »Wer ist das?«
    »Mein Vater.«
    Er setzte zu einem Kommentar an, als Nana hereinkam. »Beverley schläft jetzt.«
    »Meine Güte, sie hat so viel durchgemacht.«
    Nana tätschelte meinen Arm. »Mach dir nicht so viele Sorgen um sie. Kinder bewältigen so etwas oft besser als Erwachsene.« Sie hielt inne, als Erik sich eine Entschuldigung murmelnd an ihr vorbeidrückte. »Sie können Veränderungen leichter als wir akzeptieren, weil sie noch wachsen und dazulernen. Sie sind daran gewöhnt, dass sich ständig alles verändert. Erst

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