Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Teufelskreise (German Edition)

Teufelskreise (German Edition)

Titel: Teufelskreise (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Robertson
Vom Netzwerk:
diese Begriffe zwar etwas sehr viel Blutigeres und Schmerzhafteres bezeichneten als einen verrückten Menschen mit einer Schusswaffe, aber eigentlich das Gleiche meinten.
    Als die Stufen knarrten, wusste ich, dass jemand hinaufkam, um mich daran zu erinnern, dass es bald Zeit war. Vermutlich Nana, da die Dielen in langen Abständen knarrten. Ich war überrascht, als es Johnnys Gesicht war, das im Türrahmen auftauchte. »Was hast du entschieden?«
    »Egal was passiert, ich habe auf jeden Fall die Arschkarte gezogen.«
    »Allerdings mit einem sehr hübschen Arsch.«
    Ich lächelte. »Johnny.«
    »Wenn du noch lächeln kannst, dann ist noch nicht alles verloren, Red. Hab Vertrauen.«
    »Vertrauen? In mich? Ins Schicksal?«
    »Ja.«
    Ich dachte an Nancy. Selbst ihr Vertrauen in ihren Glauben hatte sie nicht davor bewahrt, ihre Freunde zu verlieren oder das dunkle Tal der unangenehmen menschlichen Erfahrungen durchschreiten zu müssen.
    Andererseits ließ dieses Vertrauen sie weiterhin an ihre Aufgabe glauben. Beinahe konnte ich mir einbilden, Amenemhabs Stimme zu hören.
    Mein Blick wanderte zu Theo. Auch ich hatte eine Aufgabe. Meine Lungen füllten und leerten sich wieder. Göttin, führe mich , bat ich.
    »Ich bin bereit.«
    Ich ging in das dunkle Gästezimmer. Die Tür ließ ich einen Spalt breit auf, damit das Licht aus dem Flur hineinfallen konnte. Ich kniete mich auf den Boden neben die Luftmatratze und berührte Beverley an der Schulter. Sie wachte nicht auf. Obwohl ich ein schlechtes Gewissen hatte, weil ich sie, müde und unglücklich, wie sie sein musste, aus dem Schlaf riss, rüttelte ich sie erneut: »Beverley.«
    »Mmm. Seph?«
    »Beverley, ich brauche dringend deine Hilfe. Sonst würde ich dich auch schlafen lassen.«
    »Worum geht’s denn?« Sie rieb sich die Augen.
    »Ich weiß, dass Goliath dich gut behandelt hat, aber in der Vergangenheit hat er auch ein paar ziemlich unschöne Dinge getan, und … « Ich musste es aussprechen. »Ich werde Menessos und Goliath ins Haus bitten.«
    »Wirklich?« Mit großen Augen setzte sie sich auf.
    »Wirklich. Ich dachte, ich sage es dir besser, damit du nicht verwirrt bist, falls du durch das Ritual geweckt wirst. Und … Eigentlich wollte ich dich von dem Zauber und dem Anblick fernhalten, wenn Theo sich wandelt, aber jetzt … jetzt hoffe ich, dass du dich bereit erklärst zuzugucken. Goliath scheint dich wirklich gernzuhaben. Und ich weiß, dass ich schlecht von ihm denke, aber ich glaube, wenn du dabei bist, wird er weniger geneigt sein, seinen bösen Eigenschaften aus der Vergangenheit nachzugeben. Verstehst du?«
    »Natürlich. Es ist wie mit dem iPod, den er mir geschenkt hat. Durch ihn habe ich Dinge nicht gesehen und gehört, die gar nicht passiert wären, hätte ich den iPod nicht gehabt. Wenn ich jetzt dabei bin, zusehe und mithöre, dann wird nichts weiter passieren, und er wird sich benehmen.«
    Sie war wirklich ein tolles Mädchen. »Stimmt. Genau so ist es. Also ist es für dich in Ordnung?«
    Beverley grinste. »Du wolltest doch sogar einen Vampir umlegen, nur um Mom zu rächen. Und mich. Wenn ich dir jetzt helfen kann, indem ich einfach bei dem Ritual dabei bin … dann ist das eine meiner einfachsten Aufgaben.«
    Ich umarmte sie.
    »Aber Theo wird sich wandeln«, sagte ich wieder, hielt sie von mir fern und betrachtete sie. »Ich will nicht, dass du Angst bekommst, wenn –«
    »Ich weiß, Mom wollte nicht, dass ich ihr dabei zusah, aber ich hätte es gern getan.«
    »Es ist kein schöner Anblick, Beverley.«
    »Ich mache es, Seph. Ich will euch doch helfen.« Sie streckte die Füße unter der Decke hervor, bereit aufzustehen. Einfach so. »Außerdem ist es cool.«
    Ich musste Beverley einfach bewundern. »In einem magischen Kreis muss man aber ernst bleiben. Kein Gekicher, okay?«
    »In Ordnung.« Sie machte ein sehr ernsthaftes Gesicht. »Ich darf gemeinsam mit Hexen, Wærwölfen und Vampiren in einem magischen Kreis stehen? Wow, wie toll ist das denn!« Dann zögerte sie. »Was ist … mit ihr ?«
    Ich vermutete, dass sie Vivian meinte und sagte: »Wenn alles überstanden ist, nehmen die Vampire sie mit. Dann wird sie das bekommen, was sie verdient hat.«
    Beverley straffte langsam den Rücken. »Okay.«
    Ich ging nach unten. Die anderen hatten sich im Flur und im Wohnzimmer versammelt, aber ich wollte mich ganz auf meine vor mir liegende Aufgabe konzentrieren, also trat ich auf die Veranda hinaus. Draußen stürmte es, und die Nachtluft war

Weitere Kostenlose Bücher