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Teufelskreise (German Edition)

Teufelskreise (German Edition)

Titel: Teufelskreise (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Robertson
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Vivians Handgelenken hinterlassen hatte, gab ich noch ein bisschen weiter nach und wies die Männer an, sie auf ihrem Stuhl umzupositionieren, um nicht weitere Verletzungen zu riskieren. Bequemer musste sie es, wenn es nach mir ging, nicht haben.
    Während ich darüber nachdachte, was es über mich aussagte, dass mich Vivians qualvolle Lage weniger berührte als die der Wærwölfe, ging ich zur Haustür und spähte hinaus zur Limousine.
    Johnny stand von der Couch auf und kam zu mir herüber. »Was ist los?«
    »Wenn alles gut läuft und Theo sich wandelt, dann werde ich Vivian den Vampiren übergeben.«
    »Und?«
    »Die anderen machen sich ja jetzt schon Gedanken, dass sie es bei mir nicht bequem genug hat, da wird ihnen dieser Plan ganz bestimmt nicht gefallen.«
    »Da hast du wahrscheinlich recht.«
    Ich öffnete den Mund, um etwas zu sagen, hielt aber inne, als ich etwas spürte.
    »Red?«
    Ich antwortete nicht, weil ich versuchte herauszufinden, was es war, das mich beunruhigte. Es fühlte sich ähnlich dem Alarm in meinem Kopf an, aber weder wurde bei uns eingebrochen, noch hatte jemand die Schutzbanne überwunden.
    »Was ist los?«, fragte Johnny wieder.
    Mein Blick schweifte durch den Raum. Alle waren hier, bis auf den Doc, Theo und –
    »Beverley.«
    Ich rannte den Flur hinunter. Schon in der Tür stehend sah ich, dass das Wohnzimmerfenster offen war. »Nein!« Wenn die Vampire sie aus dem Haus gelockt hatten –
    Dicht gefolgt von Johnny riss ich die Tür auf. Im schwachen Licht, das durch die geöffnete Autotür nach draußen drang, stand Beverley vor Goliath, der an der Kofferraumseite lehnte.
    Ich stürzte los, ohne daran zu denken, dass ich damit die Sicherheit meines Hauses und der Schutzbanne hinter mir ließ.
    »Red!«, rief Johnny mir nach. Er blieb am Ende der Veranda stehen. »Red!«
    »Beverley!«
    Sie drehte sich zu mir um. Wäre sie hypnotisiert gewesen, hätte sie mich nicht gehört. »Seph, ich muss es wissen«, sagte sie, als ich langsam näher kam.
    Menessos glitt von seinem Wagensitz, schloss aber nicht die Tür. Ich blieb ein paar Schritte entfernt stehen, froh, als ich Johnny hinter mir hörte. »Was musst du wissen?«
    Beverley wandte sich wieder Goliath zu. »Hast du es getan? Hast du meine Mutter umgebracht?«
    Der Vampir ließ sich vor ihr auf ein Knie sinken und nahm ihre Hände in seine. Es war eine solch freundliche, bescheidene, warmherzige und menschliche Geste, dass ich kaum meinen Augen traute.
    »Wie kommst du denn darauf?«, fragte er. Er sah mich an, und ich bemerkte, wie er plötzlich wütend wurde. Goliath richtete sich auf und ließ ihre Hände los. »Sie haben sie auf die Idee gebracht, oder?«
    Johnny stand nun bei uns, und Erik kam im Eiltempo angerannt. Ich ließ mich nicht einschüchtern. »Vivian hat behauptet, Sie seien der Mörder.«
    Goliath und Menessos tauschten einen Blick. Keinen »Oh-nein-sie-wissen-Bescheid«-, sondern einen »Was-für-ein-Miststück«-Blick, den ich – in Bezug auf Vivian – in den letzten vierundzwanzig Stunden auf den Gesichtern aller Anwesenden in meinem Haus gesehen hatte und deshalb gleich wiedererkannte.
    »Red?«, sagte Johnny.
    »Deswegen haben Sie also Informationen über mich eingeholt«, fuhr Goliath mich an.
    Bevor ich etwas antworten konnte, rief Beverley: »Vivian hat sie beauftragt, dich umzubringen.«
    Goliath lachte. »Wohl eher hat sie Sie beauftragt, sich umbringen zu lassen.«
    Beverley packte seinen Mantel mit beiden Händen. »Hast du meine Mutter umgebracht?« Ihre Stimme war schrill, in ihren Augen glänzten Tränen.
    Er drehte sich wieder zu ihr um und legte erneut die Hände auf ihre. »Natürlich nicht. Ich habe deine Mutter geliebt. Das weißt du.«
    Als ich Goliath so väterlich reden hörte, lief es mir kalt den Rücken hinunter. Menessos machte einen Schritt auf mich zu; Johnny und Erik traten ihm knurrend entgegen, aber der Vampir zeigte keinerlei Regung. »Sie wurden durch einen Trick in eine Auseinandersetzung hineingezogen, die Sie überhaupt nicht betrifft, Persephone«, sagte Menessos. Obwohl ich es vermied, ihn anzusehen, wusste ich, dass er mich mit einem Blick anstarrte, mit dem man sonst ein Gemälde oder eine alte Vase bewunderte. Unheimlich.
    »Das verstehe ich nicht.«
    »Lorrie wurde aus Eifersucht getötet.« Sein Ton war emotionslos. »Wegen Goliath. Die Symbole hat der Killer an der Wand hinterlassen, um Lorries Andenken einerseits mit der Berichterstattung in den Medien und den

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