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Teufelskuss und Engelszunge - Jones, E: Teufelskuss und Engelszunge

Teufelskuss und Engelszunge - Jones, E: Teufelskuss und Engelszunge

Titel: Teufelskuss und Engelszunge - Jones, E: Teufelskuss und Engelszunge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emilia Jones
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werde brav nach Hause gehen. Was sonst? Ich habe schließlich nichts Unrechtes getan.« Sie setzte dazu an, sich umzudrehen, wurde jedoch durch einen Wink Justitias zu Boden geworfen. Auf dem Rücken liegend, mit verzerrter Grimasse, blieb sie liegen.
    »Du hast die beiden angeschwärzt. Dabei lieben sie einander wirklich sehr, wie wir feststellen konnten. Darauf hättest du Rücksicht nehmen sollen. Aber du hast nur an dich selbst gedacht. Deine Absichten waren egoistisch und selbstsüchtig, genau wie deine schwarze Seele es ist. Und dafür musst du bestraft werden.«
    »Neiiiiiin…!«, hörte Beelzebub ihren Schrei noch lange nachhallen, als sie sich längst im Nichts aufgelöst hatte. Ihn erstaunte der kurze Prozess. Damit hatte er in keinem Fall gerechnet.
    »Was geschieht mit ihr?«, fragte er.
    »Oh, wir haben uns etwas Feines für sie ausgedacht.« Justitia rieb sich die Hände. »Sie wird unsere persönliche Dienerin sein und außerdem das erste Mitglied unseres Frauencatchteams. Es gibt sicherlich noch irgendwo ein paar verfluchte Seelen, die wir ebenfalls dafür verpflichten können. Weißt du, Teufel, es ist so unglaublich langweilig in der Zwischenwelt. Da können wir jede Form der Unterhaltung gut gebrauchen.«
    »Und was geschieht mit mir?«
    »Oh ja, richtig, das hätte ich beinahe vergessen.« Sie zog aus ihrem linken Ärmel einen Stab hervor und schwenkte ihn in der Luft. Goldenes Glitzerpulver rieselte auf ihn nieder. »Damit bist du an dein Versprechen gebunden«, sagte Justitia.
    »Welches Versprechen?« Er verstand nicht. Das Pulver kitzelte ihn in der Nase und brachte ihn zum Niesen.
    »Das Versprechen, das du Lady Elaine gegeben hast«, erklärte sie. »Du kannst dich nicht dagegen wehren. Deine Füße werden dich zu dem Haus der Hexe tragen, ob du willst oder nicht. Falls du vorher noch etwas zu erledigen hast, und wir wissen, dass du das hast, dann solltest du es schnell tun. Denn schon bei Morgengrauen wirst du im Bett der Lady liegen und ihre Bedürfnisse befriedigen. Es wird uns ein Vergnügen sein, dir bei deinem Leiden zuzusehen.« Grinsend zwinkerte sie ihm zu. Dann hakte sie sich bei Aequitas unter und sagte: »Können wir jetzt endlich ins Dungeon?«
    »Ja, Darling«, antwortete er. Mit einem »Poff« waren auch sie verschwunden und Beelzebub stand verlassen auf dem Pflaster, starrte zu den Menschen hinüber, die in unmittelbarer Nähe an ihm vorbei liefen, als wäre hier nichts geschehen. Das London Eye hatte in der Zwischenzeit seinen Tagesbetrieb eingestellt und die Dunkelheit des Abends legte sich betrüblich auf sein Gemüt.
    Er ließ sich Zeit, um zum Ufer der Themse zu gehen, genau an die Stelle, von der aus er Marafella ins Wasser hatte fallen lassen. Reglos verharrte er dort, beobachtete die sanften Wellen eine Weile. Doch schließlich rang er sich durch, kramte den goldenen Taschenspiegel aus seiner Jackettasche und öffnete ihn.
    »Na, endlich!«, hörte er die Stimme des Engels sofort loskeifen. »Was denkst du dir eigentlich dabei, mich so lange warten zu lassen?«
    Beelzebub bedachte ihn mit einem müden Lächeln. Dieser Engel war wirklich unglaublich. »Ich dachte, du würdest genau sehen, was hier auf der Erde vor sich geht. Also warum beschwerst du dich?«
    »Nein, ich konnte es eben nicht sehen!« Er hob seinen rechten Zeigefinger in die Höhe. »Irgendetwas bei euch da unten scheint mächtig schief gelaufen zu sein. Auf einmal konnte ich nichts mehr sehen, seit dem Moment, in dem du in die Gondel gestiegen bist.«
    Schmunzelnd rieb sich Beelzebub am Kinn. Dann hatte das Auftauchen der Gerichtsobrigkeit dafür gesorgt, dass niemand hatte spionieren können.
    »Keine Sorge«, sagte er. »Marafella und die Seele sind auf dem Weg in den Himmel. Alles kommt wieder in Ordnung. Ich habe dich nur herbei gerufen, um den Teil der Magie einzufordern, den du mir versprochen hast.«
    Der Engel knirschte hörbar mit den Zähnen, und Beelzebub musste noch ein ganzes Stück Überzeugungsarbeit leisten, um letztlich das zu bekommen, was er wollte. Anschließend verabschiedete er sich höflich auf Nimmerwiedersehen und klappte den Spiegel zusammen. Er streichelte über die goldene Oberfläche. Wehmütig dachte er daran, dass dies alles war, was ihm von Marafella blieb. Doch selbst das musste er nun aufgeben. Er holte aus und warf den Spiegel in hohem Bogen in die Themse.
    »Mach’s gut, Engelchen«, flüsterte er.
    Damit hatte er seine Angelegenheiten erledigt. Die Hexe rief nach

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