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Teufelspfad

Teufelspfad

Titel: Teufelspfad Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. T. Ellison
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glaubt, der Schlüssel zu den Fällen liegt in Knoxville. Also fahr da hin. Das ist ein Befehl.“
    „Ja, Sir. Ich werde sofort alles in die Wege leiten, um nach Knoxville zu fahren.“
    „Gib mir Bescheid, was du herausfindest. Und geh den Kameras aus dem Weg, verstanden?“
    „Verstanden.“
    „Gut. Eine Sache noch. Auf etwas persönlicherer Ebene.“
    Baldwin wusste genau, was er meinte. Garrett hatte Neuigkeiten über das Kind, von dem Charlotte behauptet hatte, es abgetrieben zu haben.
    „Er ist in Übersee. Auslandsadoption. Mehr weiß ich noch nicht, aber ich arbeite dran.“
    Baldwin wich alle Luft aus den Lungen.
    „Aber es geht ihm gut, oder?“
    „Es ist mindestens zwei Jahre her, dass irgendjemand etwas von ihm gesehen hat. Nach Charlottes Tod sind alle möglichen Agenturen eingeschaltet worden. Du weißt, wie der Regierungskrake arbeitet. Das Bild von ihm ist alt. Ich gebe mein Bestes.“
    „Ich weiß, Garrett. Danke.“
    Er legte auf. Der Verkehr begann endlich wieder zu fließen. Sobald er die Abzweigung zur 440 passiert hatte, lief es zügiger. Vor ihm lag die Innenstadt. Die Wolken hatten sich zurückgezogen; typisches Nashville-Wetter – drohte mit einem Sturm und schickte stattdessen Sonnenschein. Die kalte Sonne glitzerte in den Gebäuden. Alles sah so normal aus, fühlte sich so richtig an.
    Die Vorstellung, Nashville zu verlassen, um nach Knoxville zu fahren, machte ihm höllische Angst. Er konnte Taylor nicht ohne Schutz lassen. Es war schlimm genug, dass sie sich getrennt hatten, um sich verschiedenen Spuren des Falles zu widmen. Er musste bei ihr sein, an ihrer Seite, musste ihr helfen, Copeland und Sam aufzuspüren.
    Aber wenn er sich dem Befehl widersetzte, während seine Karriere auf so wackligen Beinen stand, wäre alles, wofür er jahrelang hart gearbeitet hatte, umsonst gewesen.
    Vor einer Woche hätte er nicht gezögert. Er hätte gesagt, zum Teufel mit dem FBI, und sich wie eine Klette an Taylor geheftet.
    Doch jetzt hatte er einen Sohn, den er in seinen Überlegungen berücksichtigen musste. Garretts Unterstützung bei der Suche nach ihm war unglaublich hilfreich gewesen. Könnte er wirklich absichtlich seinem Chef, seinem Freund – und vielleicht sogar seinem Sohn – den Rücken zuwenden, nur um seinen eigenen Weg zu gehen?
    Er hätte nie erwartet, wählen zu müssen. Tief im Inneren spürte er, dass er diesen Test nicht bestehen würde.
    Auf der Abfahrt, die zum CJC führte, rief er noch einmal Kevin an. Bat ihn, einen Helikopter zu organisieren, der ihn nach Knoxville bringen würde. Wenn er dorthin musste, dann so schnell wie möglich.
    Am CJC herrschte bei seiner Ankunft das reinste Chaos. Die Straße war an der Brücke gesperrt. Er musste auf der Second Avenue vor dem Hooters parken und den Rest zu Fuß gehen, was er schnellen Schrittes und zutiefst besorgt tat. Ein Krankenwagen war da, aber die Sanitäter standen nur herum und taten nichts. Als er auf die Straße einbog, fuhren gerade zwei Feuerwehrwagen weg. Die Ersthelfer waren fertig. War das alles für Colleen Keck? Oder war noch etwas anderes vorgefallen?
    Einen Augenblick übermannte ihn die Panik. Taylor. Wo war Taylor? Er klappte sein Handy auf, um sie anzurufen, während er in einen leichten Laufschritt verfiel. Es klingelte, dann ging ihre Mailbox ran. Verdammt. Hatte sie ihr Handy ausgestellt? Oder war Ewan Copelands letztes Puzzleteil an seinen Platz gefallen?
    Der Van der Rechtsmedizin blieb neben ihm an der Ampel stehen. Er ignorierte das rote Licht und sprintete über die Straße. Marcus Wade stand an der Ecke und unterhielt sich mit Lincoln Ross. Taylors Chefin Joan Huston nahm Lincoln gerade die Waffe ab. Doch Taylor war nirgendwo zu sehen.
    Er lief zu ihnen. „Wo ist Taylor? Geht es ihr gut?“
    Commander Huston drehte sich zu ihm um. Sie war ruhig und gefasst, doch in ihren Augen lag eine gewisse Traurigkeit.
    „Hallo Dr. Baldwin. Lieutenant Jackson geht es gut, soweit ich weiß. Wir haben im Parkhaus eine Zeugin verloren und die Verdächtige, die sie umgebracht hat. Detective Ross war gezwungen, zur Selbstverteidigung seine Waffe zu benutzen. Das hier ist ein Tatort, also muss ich Sie bitten, sich zu entfernen. Es handelt sich um einen Fall für die örtlichen Behörden, nicht für das FBI.“
    Das stimmte; er hatte keinerlei Recht oder Grund, hier zu sein. Aber Lincoln war sein Freund, genau wie Marcus. Er wollte nicht gehen. Und wo zum Teufel war Taylor? Sie müsste inzwischen längst hier

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